Nitrat – Stickstoff – Blaualgen: “Bauern fragen sich” – “Warum Kläranlagen nicht mehr in die Pflicht genommen werden”

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Bei der Ausbringung von Nitraten ist der – vermeintlich – Schuldige schnell gefunden: Die Landwirte. Doch ist es wirklich immer so einfach? Tatsächlich treten in bestimmten Gewässern – bei entsprechenden Witterungsbedingungen – gefährliche Blaualgen hervor. Aber eine Nitrat- und Stickstoffquelle bleibt bei der Diskusion fast immer außen vor.

“Bauern fragen sich, warum Kläranlagen nicht mehr in die Pflicht genommen werden”

>>top agrar<<

“Nährstoffe aus Kläranlagen und Fäkalien aus Mischwasserüberläufen gelangen weitestgehend unbemerkt in unsere Gewässer. Bauern fragen sich, warum Kläranlagen nicht mehr in die Pflicht genommen werden.”

“Nährstoffe aus Kläranlagen und Fäkalien aus Mischwasserüberläufen gelangen weitestgehend unbemerkt in unsere Gewässer”

Inwieweit – selbst bei Normalbetrieb – die Kläranlage wirklich das Abwasser reinigt: Der Punkt kann mal ganz kurz offen bleiben. Das tatsächlich oder vermeintliche gereinigte Abwasser wird am Ende irgendwo – meist in Flüsse – eingeleitet. Und hier lautet die Frage: Was kann etwas später im Unterlauf dieser Flüsse – beispielsweise bei Talsperren – auftreten?

“Die Blaualgen sind zurück!” – Wo ist die nächste Kläranlage gelegen?

>>Alles-Lausitz.de<<

“Die Blaualgen sind zurück! – Das Gesundheitsamt hat vom Baden im Bautzener Stausee abgeraten. … „Einige Blaualgenarten sind in der Lage, Gifte zu bilden und stellen somit eine Gefahr für Badende dar“, führte eine Sprecherin der Kreisverwaltung einen weiteren Grund an, das Gewässer vorübergehend zu meiden.”

“Einige Blaualgenarten sind in der Lage, Gifte zu bilden und stellen somit eine Gefahr für Badende dar”

Zumindest sollte es mal stutzig machen: Weshalb nur bestimmte Gewässer von Blaualgenimmer wieder erneut – betroffen sind, obwohl überall die gleichen Witterungsbedingungen vorliegen? Logischerweise muss sich eine Alge von irgendwas ernähren und die Biologie dieser Lebewesen ist ebenfalls weitestgehend bekannt. In solchen Fällen sollte im Rechtsstaat das Verursacherprinzip greifen. Selbstverständlich dürfen in dieser Betrachtung die Kläranlagen keinesfalls drin vorkommen. Und auch woanders werden diese Abwasser-Entsorgungsanstalten wohlwollend ausgeklammert.

Düngelandesverordnung: “Rote Gebiete und fehlerhafte Messstellen”

>>Agrarheute.com<<

“Rote Gebiete und fehlerhafte Messstellen  – Die klagenden Landwirte hatten während des Verfahrens zahlreiche Kritikpunkte an der aktuellen Düngelandesverordnung und der Ausweisung roter Gebiete vorgetragen. Vertreter des Landwirtschaftsministeriums hatten den Argumenten widersprochen. … Sein Betrieb mit 2.900 Hektar liegt in einem Gebiet, in dem die Nitratwerte im Grundwasser zu hoch sein sollen, … . Basis für diese Annahme liefert eine Grundwassermessstelle direkt im Ort. Diese befindet sich allerdings neben einem Klärwerk und nicht auf einem Feld.”

“Grundwassermessstelle” – “Diese befindet sich allerdings neben einem Klärwerk”

Eine Grundwassermessstelle wird neben einer Kläranlage platziert. Eigentlich hätte es Konsequenzen für die Betreiber dieser Anlage geben müssen. Stattdessen wird die Schuld einseitig jenen örtlichen Landwirten zugeschoben, welche sich noch juristisch wehren müssen. Ohnehin ließen sich mit Abwässern von Klärwerken viel sinnvollere Dinge anstellen.

“Der Schatz im Abwasser – Klärschlamm enthält wertvollen Phosphor, der als Dünger dringend gebraucht wird”

>>Süddeutsche Zeitung<<

“Der Schatz im Abwasser – Klärschlamm enthält wertvollen Phosphor, der als Dünger dringend gebraucht wird. … Momentan wird der Klärschlamm noch verbrannt, und das nicht einmal in der benachbarten Müllverbrennungsanlage. Dabei geht auch ein wertvoller Rohstoff verloren: Phosphor. Obwohl das chemische Element relativ häufig auf der Erde vorkommt, ist es doch eine endliche Ressource. Phosphor wird vor allem in der Landwirtschaft dringend als Dünger benötigt.”

“Phosphor wird vor allem in der Landwirtschaft dringend als Dünger benötigt”

Tatsächlich wäre eine Rohstoffgewinnung möglich. Am Ende könnte sogar eine Kreislaufwirtschaft stehen und die Landwirte machen es in der Praxis vor: Denn in der Landwirtschaft fallen fast niemals Abfälle an.