“Überzeugung, die Polizei tue nichts” – Rotlichtmilieu: “Darum habe ich auch keine Scheu, Deutschland als Sklavenmarkt zu bezeichnen”

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Wie sieht Organisierte Kriminalität im Rotlichtmilieu aus? Im Schatten des Rotlichtmilieus verbirgt sich eine alarmierende Realität, von der die meisten Menschen kaum etwas ahnen. Die organisierte Kriminalität hat hier ihre schmutzigen Finger im Spiel und sorgt für eine Vielzahl von unentdeckten Tötungsdelikten.

“Die Leiche einer 25-jährigen ungarischen Prostituierten wurde in Berg bei Starnberg im Wald gefunden”

>>Merkur<<

“Die Leiche einer 25-jährigen ungarischen Prostituierten wurde in Berg bei Starnberg im Wald gefunden – die Polizei hat zwar ihren tatverdächtigen Freund in Budapest festgenommen. … Der Mann, ein nigerianischer Staatsbürger, der mit Luca V. in einer Beziehung war, wurde nun dem Haftrichter vorgeführt. Bisher stritt er die Tat ab. Konkrete Hinweise auf die Tat erreichten die Staatsanwaltschaft aus der Bevölkerung laut Enzler noch nicht.”

“Konkrete Hinweise auf die Tat erreichten die Staatsanwaltschaft aus der Bevölkerung laut Enzler noch nicht”

Vermutlich kann sich jeder denken, was es für eine Art von “Freund” es gewesen sei. Interessant ist die Wortwahl des Artikels: “Bisher stritt er die Tat ab. Konkrete Hinweise auf die Tat erreichten die Staatsanwaltschaft aus der Bevölkerung laut Enzler noch nicht.” Da sich kein Täter finden lässt, wird vermutlich der Fall in der “Ablage-P” – sprich Papierkorb – verschwinden. Offenkundig lässt sich der Fall wohl einem bestimmten Milieu zuordnen und kein Zeuge bei Verstand würde hierbei eine Aussage tätigen. – Zumal der potentielle Zeuge sich damit selbst in Gefahr bringen würde. Trotzdem bleibt die übergeordnete Frage offen: Doch warum bleiben diese Verbrechen so oft unbemerkt?

“Geht von 1.200 unentdeckten Tötungsdelikten jährlich aus”

>>T-Online<<

“An der Uni Rostock untersuchte der Forscher Fred Zack 10.000 Totenbescheinigungen. Bei 3.116 Bescheinigungen fanden die Wissenschaftler schwerwiegende Fehler. Der Vorsitzende der Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, geht von 1.200 unentdeckten Tötungsdelikten jährlich aus.”

“Totenbescheinigungen” – “Bei 3.116 Bescheinigungen fanden die Wissenschaftler schwerwiegende Fehler”

Das Interesse bei der Staatsmacht scheint wohl weniger darin zu liegen Straftaten aufzuklären, sondern wohl mehr schon Kriminalitätsstatistiken der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dieser wesentliche Faktor kann auch das geringe Anzeige- und Zeugenverhalten der Bürger bei diesem Milieu erklären. Viele haben Angst vor den Konsequenzen oder sind überzeugt, dass die Polizei sowieso nichts unternehmen wird.

“Sklaven in der Antike hatten mitunter ein weit besseres Leben als diese Mädchen”

>>Deutschland, Verbrecherland? – Mein Einsatz gegen die organisierte Kriminalität von Egbert Bülles & Axel Spilcker (Buch) <<

“Die Frauen mussten auf dem Straßenstrich in Köln und Bonn sage und schreibe bis zu 15 Stunden täglich Freier bedienen. Sklaven in der Antike hatten mitunter ein weit besseres Leben als diese Mädchen. Darum habe ich auch keine Scheu, Deutschland als Sklavenmarkt zu bezeichnen, zumal viele dieser Fälle im Untergrund laufen, im Dunkelfeld, abseits kriminalpolizeilicher Statistiken und abseits der Justiz, die viel zu schwerfällig agiert.”

“Darum habe ich auch keine Scheu, Deutschland als Sklavenmarkt zu bezeichnen”

Diese Haltung der Gleichgültigkeit reicht also weit in die Kreise der Staatsmacht hinein, welche eigentlich Licht ins Dunkel bringen sollten. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Das Rotlichtmilieu operiert weitgehend außerhalb öffentlicher Kontrolle und agiert in einem Umfeld voller Misstrauen und Schweigen. Hinzu kommt die Komplexität dieser kriminellen Netzwerke – sie reichen teilweise bis in behördliche Kreise hinein. Ohnehin ist das Anzeigeverhalten der Bürger nur gering ausgeprägt.

“Anzahl der Delikte” – “Abhängig vom Anzeigeverhalten der Bürger”

>>T-Online<<

“Die Anzahl der Delikte, die bekannt werden, ist zum einen abhängig vom Anzeigeverhalten der Bürger. Es gibt bekannte Gründe, auf Anzeigen zu verzichten: Angst vor dem Täter, Mitleid, ein Abhängigkeitsverhältnis, der zu hohe Zeitaufwand für eine Anzeige oder die Überzeugung, die Polizei tue nichts.”

“Überzeugung, die Polizei tue nichts”

Gleichzeitig wird ein Aspekt häufig außen vorgelassen. Nach allgemeinen Verständnis wurde Prostitution legalisiert, weshalb sind solche Strukturen also überhaupt vorhanden?- Tatsächlich sieht die Situation aber etwas anders aus. Dieses Gewerbe ist nur bestimmten Gegenden erlaubt und hier greift die Ordnungsmacht mit voller Härte durch.

“Das hat sie mir sogar gesagt, dass sie weiter anschaffen geht, auch um die Geldstrafen zu bezahlen”

>>Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich – Folgen Die neue Klassenjustiz von Ronen Steinke (Buch) <<

“Schon ein halbes Dutzend Mal haben sich die beiden Frauen im Gerichtssaal gegenübergesessen. Dann schauen sich Ramona J. und die Richterin an, und die Richterin sieht sich gezwungen zu handeln. Und weil sie der Meinung ist, dass eine Gefängnisstrafe für Ramona J. unverhältnismäßig hart wäre, gibt sie der Angeklagten jedes Mal: eine Geldstrafe. Womit die Probleme von vorn beginnen. »Der Angeklagten wird gestattet, die Geldstrafe in monatlichen Raten zu bezahlen«, schrieb die Richterin in ihrem jüngsten Urteil. Was sie nicht schrieb, war, woher Ramona J. dieses Geld nehmen sollte,  … . Aber wahrscheinlich konnte sie es sich denken. Man sieht sich bestimmt bald wieder. »Das hat sie mir sogar gesagt, dass sie weiter anschaffen geht, auch um die Geldstrafen zu bezahlen«, so berichtete die Richterin, … .”

Prostitution für die Justizkasse: “Woher Ramona J. dieses Geld nehmen sollte” – “Wahrscheinlich konnte sie es sich denken”

Die Richterin hätte bei ihrer Entscheidung durchaus mehr Handlungsspielraum gehabt und hätte beispielsweise das zugrundeliegende Gesetz einfach zur verfassungskonformen Überprüfung weiterleiten können. Stattdessen wurde hier augenscheinlich nur eine Einnahmequelle ausgemacht.

“Prostitution im ganzen Stadtgebiet laut einer Verordnung des Freistaats verboten”

>>Sächsische.de<<

“Der Puff im Nachbarhaus Mitten in einer Siedlung wird in Bautzen ein Bordell betrieben. Die Behörden ermitteln,  … . Der Vermieter findet’s ganz normal. … In Altrattwitz war die Welt bis vor Kurzem in Ordnung. Akkurat geschnittene Rasenfläche, gepflegte Blumenbeete, gestutzte Hecken. … Er solle sich nicht so haben, das sei doch was ganz Normales. Doch das ist es in Bautzen eben nicht. Weil die Kreisstadt weniger als 50.000 Einwohner hat, ist die Prostitution im ganzen Stadtgebiet laut einer Verordnung des Freistaats verboten, teilt … vom Ordnungsamt mit.”

Prostitution nur im Rotlichtviertel

Bürokratische Auflagen, hohe Steuern und ein sichtbares Desinteresse bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität. Die Legalisierung dieses Gewerbe – in dieser Form – kann wohl eher als Konjunkturprogramm für kriminelle Strukturen betrachtet werden. Allerdings fühlen sich noch mehr Behörden als oberste Moral- und Sittenwächter berufen.

“Einige Porno-Portale können in Zukunft in Deutschland gesperrt werden”

>>Stadt Bremerhaven<<

“Einige Porno-Portale können in Zukunft in Deutschland gesperrt werden. Konkret handelt es sich um xHamster, Pornhub und YouPorn. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat damit der Beschwerde der Landesanstalt für Medien NRW recht gegeben. Konkret geht’s darum, dass die Anbieter in Zypern sitzen und jene frei zugänglichen pornografischen Inhalt im Netz verbreiten.”

“Verwaltungsgericht Düsseldorf hat damit der Beschwerde der Landesanstalt für Medien NRW recht gegeben”

Die Landesanstalt für Medien in Nordrhein Westfalen fühlt sich augenscheinlich auch für Zypern oder vielleicht für die ganze Welt zuständig. Im Endeffekt werden auch diese Portale in die Illegalität gedrängt und damit für Kriminelle ein neues Betätigungsfeld erschlossen. Danach fühlt sich vom Amtswegen niemand mehr dafür zuständig, genauso wie für die Leiche, welche bei Starnberg im Wald gefunden wurde.