Patente und Zulassungen: Das Ende der Landwirtschaft

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In der klassischen Landwirtschaft findet die Zucht von Kulturpflanzen seit Jahrtausenden statt. Auf diese Weise entstand über unzählige Generationen unser heutiges bekanntes Nahrungsmittelangebot. Doch diese Sortenvielfalt ist nun bedroht.

„Stevia zeichnet sich durch die extreme Süße ihrer Blätter aus“

>>Staatsrundfunk „Norddeutscher Rundfunk“ <<

„Nach der EU-Zulassung als Süßungsmittel hält die Pflanze jetzt auch Einzug in deutsche Küchen. Die Stevia zeichnet sich durch die extreme Süße ihrer Blätter aus. Sie haben eine Süßkraft, die mindestens um 40 Mal stärker ist, als die von normalem Haushaltszucker. Stevia ist eine gute Alternative zu anderen Süßstoffen, denn sie enthält praktisch keine Kalorien und ist hocherhitzbar. Sie ist nicht kariogen, schädigt also nicht die Zähne. Außerdem hat die süße Pflanze keine Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel oder Insulinausschüttung. Zum Kochen eignet sich auch Stevia-Konzentrat, das 300 Mal stärker ist als Zucker. Die Dosierung ist etwas schwierig, darum muss man ein bisschen rumprobieren. Stevia hat einen etwas lakritzartigen Nachgeschmack.“

„Stevia ist eine gute Alternative zu anderen Süßstoffen“

Die essentielle Kernaussage des Staatsrundfunks ist falsch: Unglücklicherweise fehlt bis heute der Pflanze >>Stevia<< die Zulassung und daran wird auf absehbare Zeit auch nichts ändern. In Wahrheit hat die EU die Zulassung für das synthetische Produkt >>Steviosid<< erteilt.

„Stevia Blätter noch nicht als Lebensmittel zugelassen“

>>nu3 GmbH<<

„In der EU sind Stevia Blätter noch nicht als Lebensmittel zugelassen. Deshalb bieten wir für unsere Kunden innerhalb der EU Stevia Bätter, grünes Blattpulver und Stevia Instant ausdrücklich nur als Dental- und Kosmetikzusatz an.“

„Stevia Instant ausdrücklich nur als Dental- und Kosmetikzusatz an“

Zwar benutzen die indigen Völker Südamerikas – woher die Pflanze ursprünglich her stammt – seit Jahrhunderten das örtlich als „süßes Honigkraut“ bekannte Lebensmittel, aber das beeindruckt keine einheimische Lebensmittelbehörde. Dagegen erhalten synthetisch erzeugte Produkte – in den meisten Fällen – problemlos eine Zulassung, wo in vielen Fällen die gesundheitliche Unbedenklichkeit mitnichten zweifelsfrei ausgeschlossen ist. Die Unbedenklichkeitsstudien führen fast ausschließlich große Konzerne durch, welche anschließend später von den Gewinnen der Endprodukte profitieren. Dementsprechend liegt hier ein klarer Interessenkonflikt vor.

Brennessel: „Eine Pflanze mit vielen positiven Eigenschaften“

>>Unkrautvernichter-test.de  <<

„Im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung ist die Brennessel jedoch eine Pflanze mit vielen positiven Eigenschaften, neben ihrer Verwendung als Heilpflanze ist sie ebenfalls als Beilage in Gemüse oder Suppen zu finden. Auch zur Herstellung von Dünger und Schädlingsbekämpfungsmitteln ist die Brennnessel verwendbar. Hier unterscheidet der Gärtner zwischen Brennesseljauche (Dünger) und Brennesselsud bzw. Brennesselbrühe (Schädlingsbekämpfung).“

„Brennesseljauche (Dünger) und Brennesselsud bzw. Brennesselbrühe (Schädlingsbekämpfung)“

Die unermüdliche EU, arbeitet konsequent an Verbot der Brennesselbrühe oder Brennesseljauche – obwohl sie seit Jahrhunderten im Einsatz ist und keine negativen Auswirkungen belegt sind. Auch hier zeichnet sich das selbe Bild – wie bei der Pflanze Stevia ab: Natürliche Produkte werden in die Illegalität getrieben und gewinnbringende chemische Erzeugnisse protegiert.

„Schätzungsweise 20.000 Lobbyisten nehmen in Brüssel Einfluss auf die EU-Institutionen“

>>Lobby Control<<

„Schätzungsweise 20.000 Lobbyisten nehmen in Brüssel Einfluss auf die EU-Institutionen. Etwa 70 Prozent davon arbeiten für Unternehmen und Wirtschaftsverbände. Sie genießen privilegierte Zugänge zu den Kommissaren. Und sie überhäufen die Abgeordneten mit ihren Änderungsanträgen für Gesetzesvorlagen. Die europäische Demokratie läuft Gefahr, endgültig zugunsten eines wirtschaftsdominierten Europas ausgehöhlt zu werden.“

„Die europäische Demokratie läuft Gefahr – Endgültig zugunsten eines wirtschaftsdominierten Europas ausgehöhlt zu werden“

Jene Lobbyisten geben sich mit dem Erreichten keineswegs zufrieden, sondern wollen noch größere Vorhaben verwirklichen.

>>Informationsdienst Gentechnik<<

„Der Verwaltungsrat des Europäischen Patentamts (EPA) hat beschlossen, dass konventionell gezüchtete Pflanzen und Tiere künftig nicht mehr patentiert werden sollen. Das teilte das EPA nach einem Treffen der 38 Vertragsstaaten heute in Den Haag mit. Das Bündnis „Keine Patente auf Saatgut!“ erneuerte seine Kritik an Schlupflöchern in der Regelung. So könnten für Pflanzen mit zufälligen Mutationen Patente erteilt werden. … „Sobald aber genetische Veranlagungen von Pflanzen oder Tieren beansprucht werden, laufen die Verbote ins Leere“, kritisierte das Bündnis „Keine Patente auf Saatgut!“. Insbesondere Pflanzen und Tiere, deren Eigenschaften auf zufälligen Mutationen beruhen, wie sie auch auf natürlichem Weg entstehen, würden ausdrücklich als patentierbare Erfindungen definiert.“

„Keine Patente auf Saatgut!“

>>UmweltDialog<<

„Beim Patentsystem werden jedoch Eigenschaften von Pflanzen oder Pflanzenteilen patentiert. „Die Reichweite des Patentschutzes ist also viel breiter, weil sich die Patente auch auf andere Pflanzen mit den gleichen Eigenschaften, die allerdings mit ganz anderen Verfahren gezüchtet oder sogar in der Natur entdeckt werden“, unterstreicht Dolan.“

„Beim Patentsystem werden jedoch Eigenschaften von Pflanzen oder Pflanzenteilen patentiert“

Hier liegt eine klassische juristische Haarspalterei vor. Denn in der Praxis macht es keinerlei Unterschied, ob eine ganze Pflanze oder nur Teile davon patentiert sind. Denn die langfristigen Folgen – bei einem Erfolg des Unterfangems – sind aus heutiger Sicht kaum vorstellbar.