„Ich bin Lausitzer“ – „Lausitzer sehen ihre Heimat als attraktiv und lebenswert“

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Ein Bürgermeister hat mal gemeint, er sieht sich „eher als Lausitzer, denn als Brandenburger oder Sachsen.“ – Alles eine isolierte Einzelmeinung? – Mitnichten. Der Ausspruch „Ich bin Lausitzer“ ist weiten Teilen der Region mehrheitsfähig: Die dazugehörige Umfrage hat das Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung erstellt.

„Ich bin Lausitzer“ – Der Ausspruch ist in weiten Teilen der Region mehrheitsfähig

Zudem kann das Lausitzer Identitätsgefühl auch auf historische Wurzeln zurückblicken. Und so manches hat schon mal im gewissen Sinne versucht, die Zukunft vorweg zu nehmen.

„Was verbirgt sich hinter dem Freistaat Lausitz?“

>> junge Welt<<

„Was verbirgt sich hinter dem Freistaat Lausitz? – Zu lesen sind zum Beispiel Gesprächsprotokolle über die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in der Lausitz, politische Glossen u. a. Aufmacher sind Sprüche wie »Lausitz statt lausig«, »Der Arsch der Welt, aber der knackigste«,  … Der Freistaat Lausitz soll zunächst ein Zeichen setzen, um zu zeigen: Wir sind da. Das gilt den Politikern, die sich für nichts mehr interessieren, was östlich der Elbe oder östlich von Berlin passiert, … „

Lausitz – „Der Arsch der Welt, aber der knackigste“

Der „Freistaat Lausitz“ war ein Internetprojekt, welches mittlerweile eingestellt wurde. Allerdings die Probleme sind in der Zwischenzeit nicht verschwunden, sondern haben sich bisweilen sogar noch zugespitzt, was so mancher Bürgermeister problemlos bestätigen kann.

„Eher als Lausitzer – Denn als Brandenburger oder Sachsen“

>>Lausitzer Rundschau<<

„Die politische Zugehörigkeit Rohnes zum Freistaat Sachsen spielt für Penk keine Rolle. Nur so viel: „Wir sind seit den 1990er-Jahren sogenannte Beutesachsen, ohne irgendeine sächsische Identität zu haben.“ Die Kreise Weißwasser und Hoyerswerda wurden im Jahr 1990 Sachsen zugeordnet, nachdem der Bezirk Cottbus aufgelöst worden war. Von 1815 bis 1945 gehörten diese Gebiete zu Niederschlesien, nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1952 zum Land Sachsen. … Auch die Ruhlander sehen sich nach Angaben von Bürgermeister Uwe Kminikowski eher als Lausitzer, denn als Brandenburger oder Sachsen. „Wir liegen am äußersten Rand Brandenburgs, und so fühlt man sich manchmal auch“, sagt das Stadtoberhaupt. Als Beispiel führt Kminikowski die Sanierung von Straßen an. „Die zur Verfügung stehenden Mittel reichen gerade mal für Ausbesserungsarbeiten bei Frostschäden.“ Indes gab es in der Vergangenheit immer wieder Bestrebungen, die Lausitz in ein administrativ selbstständiges Gebiet zu verwandeln.

„Die Lausitz in ein administrativ selbstständiges Gebiet zu verwandeln“

In nennenswerter Größenordnung tauchten diese Forderung erstmals am Ende des Erste Weltkrieges auf. Besonders die Sorben taten sich dabei als treibende Kraft hervor. Vergleichbare Initiativen wurden auch nach dem Zweiten Weltkrieg forciert. Doch genau genommen: Das Gefühl einer Lausitzer Identitätsgefühl reicht noch viel weiter in der Geschichte zurück.

„Markgrafschaft Lausitz oder kurz die Mark Lausitz entstand 965“

>>Heraldik-Wiki<<

„Die Markgrafschaft Lausitz oder kurz die Mark Lausitz entstand 965 aus der Sächsischen Ostmark und wurde von verschiedenen sächsischen Feudalherren verwaltet. Sie war ein Territorialstaat des Heiligen Römischen Reiches. … Mit dem Prager Frieden wurde der Kurfürst von Sachsen mit der Markgrafschaft der Lausitz belehnt, wobei diese nach wie vor ein eigenständiges Gebiet blieb. „

Lausitz: „Diese nach wie vor ein eigenständiges Gebiet blieb“

Die Markgrafschaft Lausitz gehörten erst der Böhmischen Krone und später der Sächsischen Krone an. Erst im Zuge des Wiener Kongresses im Jahre 1815 wurde die Mark Lausitz aufgelöst, wobei das Land Lausitz in den Köpfen durchaus bis heute weiter existiert.

„62 Prozent als „Lausitzer“ – „Ich bin Lausitzer“ sagen rund zwei Drittel der Bautzener“

>>Radio Lausitz<<

„62 Prozent als „Lausitzer“. … „Ich bin Lausitzer“ sagen rund zwei Drittel der Bautzener und 58 Prozent der Görlitzer.“

„Lausitzer sehen ihre Heimat als attraktiv und lebenswert“

>>Branchenbuch Lausitz<<

„Lausitzer sehen ihre Heimat als attraktiv und lebenswert – Die absolute Mehrheit der Befragten empfindet die Region Lausitz als sehr attraktiv (89 Prozent) und ist stolz (81 Prozent) auf ihre Gemeinde oder Stadt, in der sie leben.“

„Die absolute Mehrheit der Befragten empfindet die Region Lausitz als sehr attraktiv“

>>Sächsisches Staatsministerium für Regionalentwicklung<<

„Die absolute Mehrheit der Befragten empfindet die Region Lausitz als sehr attraktiv (89 %) und ist stolz (81%) auf ihre Gemeinde oder Stadt, in der sie leben. Diese hohe Identifikation mit ihrer Region zeigt sich sowohl bei den Menschen, die ihr gesamtes Leben in der Lausitz verbracht haben (82%), als auch bei den Rückkehrern (79%) und den Zugezogenen (76%).“

Lausitz: „Hohe Identifikation mit ihrer Region“

Das Lausitzer Identitätsgefühl ist in weiten Teilen der Region mehrheitsfähig. Zusätzlich ist dieses „Lausitzgefühl“ durchaus schon mit politischen Leben gefüllt. In der Lausitzrunde haben sich mehrere Gemeinden und Städte aus der Lausitz zusammengetan. Auch der Serbski Sejm arbeitet – als demokratisch legitimierte Volksvertretung der Sorben – über Bundesländergrenzen hinweg.