Warum viele Häuser bei einen Feuer zur Todesfalle werden

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Große Feuersbrünste die ganze Ortschaften in glühende Asche verwandeln: Dies ist eher aus mittelalterlichen Ortschroniken bekannt. Aber derartige Katastrophen könnten in naher Zukunft wieder zur Tagesordnung gehören.

“Bei der Erneuerung des Außenputzes müssen Dämmmaßnahmen durchgeführt werden” 

>>co2online<<

„Die EnEV 2014 sieht vor allem eine Verschärfung der Vorgaben für Neubauten vor, bei denen die Dämmung der Gebäudehülle … . Beim Gebäudebestand gilt ab Inkrafttreten im Mai insbesondere: Bei der Erneuerung des Außenputzes müssen Dämmmaßnahmen durchgeführt werden, wenn das Gebäude vor 1984 errichtet wird. Weitere Vorgaben betreffen unter anderem die Energieausweise, die nun eine Einteilung der Gebäude in Effizienzklassen vorsehen.“

“Vorgaben betreffen unter anderem die Energieausweise, die nun eine Einteilung der Gebäude in Effizienzklassen vorsehen”

Die Eigentumsrechte der Immobilienbesitzer stehen an vielen Stellen zur Disposition – nicht nur bei Dämmmaßnahmen. Die meisten Dämmmaterialien insbesondere Styropor sind feuergefährlich und brennen überaus gut.

“Eine Mutter und ihre 8- und 14-jährigen Söhne kamen am frühen Morgen des 17. Mai in einem Wohnhaus in Duisburg Meiderich ums Leben” 

>>Rheinische Post<<

„Für sie gab es keine Rettung. Eine Mutter und ihre 8- und 14-jährigen Söhne kamen am frühen Morgen des 17. Mai in einem Wohnhaus in Duisburg Meiderich ums Leben. 28 weitere Hausbewohner wurden verletzt – weil in einer Erdgeschoss-Wohnung eine Kerze umgekippt war und ein Inferno auslöste: Die Flammen fraßen sich über die Wärmedämmfassade „wie an einer Zündschnur“ über vier Etagen bis ins Dach. Jetzt liegt der Staatsanwaltschaft Duisburg ein Gutachten vor, das sie in Auftrag gegeben hatte. Es bescheinigt: die Fassade war technisch wohl in Ordnung. Der Zimmerbrand wurde trotzdem zum Inferno. Das Fazit des Gutachters: Die Wärmedämmfassade habe den zum Zeit des Baus geltenden Bauvorschriften entsprochen, berichtet Detlef Nowotsch, Sprecher der Staatsanwaltschaft, auf Anfrage. Die verwendeten Polystyrolplatten seien zur Dämmung zugelassen gewesen (und sind es auch heute noch).“

“In einer Erdgeschoss-Wohnung eine Kerze umgekippt” 

Eine umgefallene Kerze, elektrische Kurzschlüsse oder vergleichbare Geschehnisse gehören zum gewöhnlichen Lebensrisiko eben dazu, allerdings das binnen weniger Minuten ein mehrgeschossiges Wohnhaus lichterloh in Flammen steht, wohl eher nicht. Wer sich die bürokratischen Bauvorschriften zur Gemüte führt kommt unweigerlich zur Schlussfolgerung: Es sind Katastrophen mit staatlicher Ansage.

“Fassadendämmungen an Altbauten”

>>Baustoffwissen.de<<

„Damit ist vor allem die Anzahl der vorgeschriebenen Mineralwolle-Brandriegel deutlich gestiegen. Während bisher beispielsweise bei einem dreigeschossigen Mehrfamilienhaus ein einziger Brandriegel ausreichte, so müssen es jetzt gleich drei sein. Das gilt bei Neubauten, aber auch bei der Erneuerung bestehender Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) und bei erstmaligen Fassadendämmungen an Altbauten. Die neuen Regeln gelten allerdings nur für WDVS-Objekte, bei denen der Hartschaum EPS („Styropor“) zum Einsatz kommt. Der wird in Deutschland freilich mit Abstand am häufigsten verbaut.“

“Gilt bei Neubauten, aber auch bei der Erneuerung bestehender Wärmedämmverbundsysteme”

Nach einigen Großbränden mit tragischen Ausgang wurden die Vorschriften zwar verschärft, aber an das heilige „Styropor“ als Hauptursache traut sich niemand heran. Die sogenannten „Brandriegel“ sollen – in der Theorie – verhindern, dass das Feuer sich weiter – vorallem über die Fassade – ausbreitet. In der Praxis erweisen sich diese Schutzmaßnahmen als nahezu wirkungslos, lediglich die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Infernos wird für wenige Minuten gehemmt.

“Feuer-Drama” – “Fünf Mehrfamilienhäuser sind in der Nacht zum Samstag in Brand geraten” 

>>Bild<<

„Feuer-Drama im niedersächsischen Delmenhorst: Fünf Mehrfamilienhäuser sind in der Nacht zum Samstag in Brand geraten. Rund 170 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Ein Bewohner wurde verletzt. … Insgesamt fielen rund 50 Wohnungen den Flammen zum Opfer. Nach Einschätzung der Polizei entstand ein Schaden von mehreren Hunderttausend Euro.“

“Insgesamt fielen rund 50 Wohnungen den Flammen zum Opfer” 

>>Wirtschaftswoche<<

„Während in den Fällen von Berlin und Delmenhorst Fachleute und Industrievertreter darauf abstellen konnten, dass das Dämmmaterial nicht den Vorschriften entsprach und auch nicht fachgerecht angebracht war, lag der Fall in Frankfurt etwas anders. Dort waren die Dämmstoffe korrekt verbaut und auch zugelassen. Auch die Brandriegel waren korrekt angebracht.“

“Dämmstoffe korrekt verbaut und auch zugelassen. Auch die Brandriegel waren korrekt angebracht” 

Die Erklärungsmuster gleichen sich: Es wird akribisch nach irgendwelchen vermeintlich nicht eingehaltenen Vorschriften gesucht, das eigentliche Hauptproblem, der gut brennbare Dämmstoff muss dabei soweit wie möglich aus den Fokus verschwinden. Da Aufgrund der erlassenen Vorschriften immer mehr solcher Gebäude entstehen, dürften derartige Brandtragödien in Zukunft stark zunehmen. Dabei besteht die Masse der Feuerwehrleute hierzulande aus freiwilligen Helfern, die nicht immer zur Verfügung stehen und eher eine rudimentäre Ausbildung genossen haben.