Steuern und ihre wahren Eigentümer: Ein Blick hinter die Kulissen der öffentlichen Finanzen
Screenshot youtube.comForderungen nach erhöhten Steuern kommen in der Regel von Politikern, einer Gruppe innerhalb der Gesellschaft, die selten tatsächlich produktiv tätig ist – oft war sie es auch schon vor ihrer politischen Laufbahn nicht – und netto keine Steuern entrichtet. Wie? Keine Steuern?, werden viele nun einwenden, Politiker werden gar protestieren und auf ihre Gehaltsabrechnung sowie den dort ausgewiesenen Lohnsteuerabzug hinweisen. Die Erklärung dafür ist jedoch ganz einfach: Politiker in der Regierung, in den Parlamenten sowie Beamte und öffentlich Beschäftigte sind allesamt Empfänger von Steuermitteln. Ihre Gehälter werden aus diesen Mitteln finanziert.
Gedankenexperiment: Was wäre, wenn es keine Steuern gäbe?
Lassen Sie uns ein Gedankenexperiment durchführen, das die Zusammenhänge noch deutlicher macht: Wo läge das Nettoeinkommen von Politikern, wenn es keine Steuern gäbe? Richtig, bei null. Wer sein Einkommen aus Steuermitteln bezieht, ist somit ein reiner Nettosteuerkonsument. Das bedeutet, er profitiert von den Steuern, ohne jemals selbst Steuern zu zahlen. Wer also ausschließlich aus den Steuergeldern lebt, ist letztlich ein Netto-Steuerempfänger, während diejenigen, die Steuern zahlen, Netto-Steuerzahler sind.
Politiker und Steuererhöhungen: Ein paradoxes Streben nach mehr Einnahmen
Aus diesem Grund streben Politiker – sowohl auf nationaler als auch auf lokaler Ebene – immer nach höheren Steuereinnahmen. Sie haben ein starkes Eigeninteresse daran, mehr Steuergelder in die Staatskassen zu leiten, um ihre eigenen Ausgaben zu sichern und ihre Machtbasis zu stärken. Unterstützer dieser Politik finden sich zuhauf in der Bevölkerung, insbesondere bei jenen, die ebenfalls netto keine Steuern zahlen oder von Steuern profitieren, ohne selbst produktiv tätig zu sein. Viele dieser Menschen sind unproduktiv und leben von den Steuerzahlungen anderer – eine Gemeinschaft, die gemeinsam nach zusätzlichen Steuermitteln sucht, um ihre jeweiligen Interessen durchzusetzen.
Unproduktive Gier und Steuerwettbewerb: Das Problem der Gier nach Steuergeldern
Während ein Jagdpächter in seinem Revier den Wildbestand pflegt, hegt und schützt, herrscht bei der Jagd nach Steuern eine unstillbare Gier. Es ist eine Art Steuerwettbewerb, der dem Bedürfnis nach mehr Einnahmen nur im Wege steht und daher beseitigt werden muss. Nur der Einzelne selbst kennt die Bedeutung seiner eigenen Ziele und die Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, um diese zu erreichen. Nur er hat Kenntnis über seinen persönlichen Zeitrahmen und besitzt exklusives Wissen, das kein anderer Mensch haben kann. Jeder Mensch weiß am besten, wie er sein Einkommen und Vermögen optimal einsetzen kann – eine Erkenntnis, die in der Interaktion mit anderen Marktteilnehmern zu höherem Wohlstand und gesteigerter Produktivität führt.
Die Illusion der Steuereinnahmen: Warum niedrigere Steuern besser sind
Jeder Euro, der den Bürgern durch Steuern abgenommen wird, fehlt ihnen als Mittel, um ihre eigenen Ziele zu verwirklichen. Stattdessen fließt dieser Betrag in die Kassen der Politik und den bürokratischen Apparat, die diese Mittel in der Regel nicht kennen oder nur schwer effizient einsetzen können. Tatsächlich könnten die Steuern kaum niedrig genug sein. Je niedriger die Steuersätze, desto besser für die Volkswirtschaft. Jeder Euro, der den Bürgern verbleibt, trägt dazu bei, den Wohlstand der Gesellschaft zu steigern, weil er in private Investitionen, Innovationen und Konsum fließt. Steuerwettbewerb ist somit eine wichtige Triebkraft für höheren Wohlstand, da er die Steuersätze senkt.
Der Nutzen des Wettbewerbs: Mehr Wohlstand durch geringere Steuern
Die Vorteile des Wettbewerbs beschränken sich nicht nur auf den Steuerbereich. Das gilt ebenso für Regulierungen und Eingriffe in das Leben der Menschen. Kleinere politische Einheiten und Gemeinden fördern einen intensiveren Wettbewerb, weil sie mehr Nachbarn und somit näher liegende Alternativen bieten. Das macht den Ausstieg aus einer Region oder Gemeinde – etwa durch Wegzug – deutlich kostengünstiger und setzt die Mächtigen unter Druck, sowohl zurückhaltender beim Zugriff auf das Geld der Bürger zu sein als auch bessere Rahmenbedingungen zu schaffen.
Vergleich mit der Familie: Grenzen der Kontrolle und Wahlmöglichkeiten
Hier kann der Vergleich mit der kleinen Einheit »Familie« helfen: Könnte ein Familienvater seine erwachsenen Kinder zwingen, ihm 50 Prozent ihres Einkommens abzugeben? Könnte er ihnen vorschreiben, dass sie zu Hause keinen Alkohol trinken, überteuerten Windstrom bezahlen oder ineffiziente Heiztechnologien verwenden? Die meisten Kinder würden wohl sofort ausziehen, weil sie ihre Freiheit wahren wollen. Ebenso würde ein Bürgermeister kaum den Alkoholkonsum verbieten oder eine Gemeindesteuer auf Fleischkonsum von 100 Prozent durchsetzen können. Zudem müsste er bei einer massiven Zuwanderung von Menschen anderer Kulturen mit erheblichen Problemen rechnen, wenn sich die Einwohner gegen die Eingriffe wehren.
Abstimmen mit den Füßen: Die Bedeutung des Wohnortwechsels
Auf regionaler Ebene ist das Abstimmen mit den Füßen – also ein Wohnortwechsel – eine realistische Möglichkeit, sich gegen staatliche Übergriffe zu wehren. Wenn eine Region durch hohe Steuern, schlechte Infrastruktur oder unfaire Behandlung der Bürger immer mehr verliert, werden Menschen in Scharen wegziehen. Dies ist ein wirksames Signal gegen übermäßige Eingriffe.
Wirtschaftliche Freiheit im Geldwesen: Warum Wettbewerb auch hier wichtig ist
Der institutionelle Wettbewerb zeigt sich auch im Geldwesen als entscheidender Vorteil. Ein Familienmitglied kann kaum dazu gebracht werden, seine Ersparnisse in einer von ihm herausgegebenen, ständig an Wert verlierenden Währung zu halten. Es würde diese schnell gegen stabilere Alternativen eintauschen, die auch außerhalb des Hauses genutzt werden können. Ähnlich verhält es sich bei Städten und Staaten: Sie können ihren Bürgern kaum eine Währung aufzwingen, die schneller an Wert verliert als die Alternativen außerhalb ihrer Grenzen. Die Bürger würden ihre Ersparnisse in einer stabileren Währung halten, beispielsweise in der Währung einer Nachbarstadt, und dort Waren kaufen oder verkaufen.
Der Erfolg des Währungswettbewerbs: Beispiel Hamburgs und die Eurozone
Dieses Prinzip erklärt auch den Erfolg des Hamburger Mark Banco, das durch seine relative Wertstabilität zum Symbol für die Solidität des Hamburger Kaufmanns wurde. Je größer das Staatsgebiet und je weniger politische Einheiten existieren, desto mehr schränkt der institutionelle Wettbewerb im Geldwesen ein. Die Bürger sehen sich zunehmend alternativenlos gegenüber. Seit der Einführung des Euro in Europa ist der Währungswettbewerb innerhalb der Eurozone weitgehend ausgeschaltet. Bürger traditioneller Hochinflationsländer im Mittelmeerraum oder in Osteuropa können ihre Ersparnisse nicht mehr in D-Mark oder anderen stabilen Währungen halten. Früher konnten sie ihre schwachen Inlandswährungen verkaufen und gegen D-Mark eintauschen – ein wichtiger Mechanismus, um verantwortungslose Geldpolitik zu sanktionieren. Heute ist dieser Währungswettbewerb innerhalb Europas weitgehend weggefallen, was die Geldpolitik zentralisiert und die Macht der nationalen Zentralbanken verstärkt.
Der Wert des Wettbewerbs für die Wirtschaft
Je mehr politische Einheiten es gibt, je mehr Wettbewerb herrscht, desto größer ist die wirtschaftliche Freiheit und der Wohlstand. Das gilt auch für das Geldwesen: nur durch echten Wettbewerb kann verhindert werden, dass Politiker und Zentralbanken verantwortungslos mit dem Geld der Bürger umgehen. Die Abschaffung dieses Wettbewerbs – wie beim Euro – hat die Kontrolle in die Hände wenigerzentraler Akteure gelegt und den Spielraum für verantwortungslose Geldpolitik deutlich eingeschränkt. Nur wenn der Wettbewerb wiederhergestellt wird, haben die Bürger die Chance, ihre Ersparnisse und ihre wirtschaftliche Freiheit zu bewahren und zu stärken.

















