„Krisen-Survival“: So bereiten Sie Trinkwasser auf, wenn plötzlich die Trinkwasserversorgung zusammenbricht! (2)

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Bereits im 1. Teil habe ich Ihnen aufgezeigt, dass die aktuellen Krisen oder auch ein herkömmlicher Stromausfall dafür sorgen können, dass Trinkwasser zur Mangelware wird. Gerade deshalb ist es wichtig für Sie zu wissen, wie Sie Wassermangel nicht nur überleben, sondern Trinkwasser selbst aufbereiten können, wenn die Trinkwasserversorgung zusammenbricht.

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Von Guido Grandt

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Nachfolgend zwei weitere Methoden zur Trinkwasseraufbereitung.

Filtrierung & Abkochen von Regenwasser

Leiten Sie von Ihrem Hausdach über eine Regenrinne Regenwasser in eine Gartentonne. Entnehmen Sie das Wasser (z.B. mit einem Kanister).

Kochen Sie es mindestens zehn Minuten ab, um es keimfrei zu machen. Um jedoch nicht nur Würmer und Bakterien zu vernichten, sondern auch Schwermetalle und Chemikalien, sollten Sie das Wasser zusätzlich durch einen Wasserfilter aussieben. Zur Sauerstoffanreicherung sollten Sie es mehrfach umgießen.

Entkeimungstabletten (Wasseraufbereitungstabletten)

Faustregel: Geben Sie eine Entkeimungstablette in einen Liter Wasser, das gereinigt werden soll. Das darin enthaltene Natriumdichlorisocyanurat, setzt Chlor frei, das die meisten schädlichen Mikroorganismen innerhalb kurzer Zeit abtötet.

Außerdem hemmt das ebenfalls enthaltende Silberchlorid die Entwicklung von Bakterien. Die Einwirkungszeit beträgt 30 Minuten (zum Abtöten von Bakterien). Achtung: Entkeimungstabletten eigenen sich nur für den Notfall!

Worst Case: So kommen im Notfall an Wasser

Was aber, wenn alle Stricke reißen? Was dann? Wie Sie in Extremsituationen an Wasser kommen, beschreibe ich Ihnen nachfolgend (Entkeimung und Aufbereitung wie oben beschrieben)

Fangen Sie Regenwasser auf (siehe Methode 2). Sammeln Sie Wasser aus Flüssen, Bächen, Teichen, Seen oder Brunnen. In Schneefeldern füllen Sie Schnee in einen Behälter (Tasse, Kanne, Flasche) und stellen diese direkt in die Sonne, bis er schmilzt. Im Gebirge: An Felsen läuft Regenwasser wie in einer Regenrinne oder an einem Zeltdach herab, weil in das Gestein kein Wasser eindringen kann. Auch solches können Sie in einem Behältnis auffangen.

Halten Sie auf felsigem Boden nach Sickerbecken Ausschau. Vor allem in Kalkstein finden sich mehr und größere Quellen als in jeder anderen Gesteinsart. Kalkstein löst sich leicht auf, so dass das Grundwasser Höhlen ausspülen kann. Suchen Sie dort nach Quellen. In Gebieten mit Granitfelsen sollten Sie die Hügel nach grünem Gras absuchen. Graben Sie unterhalb dieser grünen Stellen ein Loch und warten Sie, bis das Wasser hineinsickert, um es abschöpfen zu können. Auch in einer Talsohle oder am Fuße eines steilen Hangs können Sie nach Wasser graben. Ebenso in niedrigen Wäldern, am Meeresufer und in Flussebenen, weil dort der Grundwasserspiegel nahe der Oberfläche liegt.

Alte Waldläufer-Tricks zur Wassergewinnung

Streifen Sie eine oder mehrere Plastiktüten über die Zweige eines Laubbaumes (z.B. einer Birke) und binden Sie diese zu. So können Sie Schwitzwasser des Baumes, vor allem bei warmer Witterung, auffangen. Bedenken Sie: Eine Birke kann (je nach vorherrschender Außentemperatur) bis zu 100 Liter Wasser am Tag über Dunst abgeben! Solches ist ohne weiteres trinkbar.

Auch so geben Pflanzen wichtige Hinweise für das Vorhandensein von Wasser: Wo beispielsweise Weiden oder Holunderbüsche wachsen, liegt das Grundwasser nahe an der Oberfläche. Dort lohnt es sich also besonders zu graben. In klaren Nächten können Sie mit einem Taschentuch Tau auf dem Gras aufsaugen und so bis zu einem halben Liter Wasser sammeln!

Mit diesen Tipps und Tricks müssen Sie in Ausnahmefällen nicht auf Trinkwasser verzichten!