„Man musste ja zehn Jahre im Voraus denken“ – Ehemaliger DDR-Automarkt & verblüffende Parallelen zur Gegenwart

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Niemand kann Heute mehr garantieren: Ob Übermorgen das eigene Auto noch auf der Straße gefahren werden darf.- Die Formulierung mag überspitzt sein, trifft aber im Kern dennoch zu. Für gewöhnlich stellt ein PKW eine recht teure Anschaffung für viele Jahre dar. Aber faktisch im Monatsrhythmus kommen immer neue politische Vorgaben heraus, was das Autofahren erschwert oder sogar ganz Unmöglich macht.

Niemand kann Heute mehr garantieren: Ob Übermorgen das eigene Auto noch auf der Straße gefahren werden darf

Schon heute sind viele Fahrverbote erlassen worden und das Verbot des Verbrennungsmotors scheint schon beschlossene Sache zu sein. Zwar müssen rein formal diverse Umweltrichtlinien dafür herhalten, aber ein Gutachten legt indirekt einem politischen Hintergrund nahe. Statt in die Zukunft zu sehen, kann ein Blick in die Vergangenheit manchmal viel Hilfreicher sein. Der ehemalige DDR-Automarkt weist hierbei verblüffende Parallelen auf.

PKW-Neukauf zu DDR-Zeiten: “ Lieferzeit betrug 12 bis 17 Jahre“

>>DDR-Geschichte.de<<

„Die Lieferzeit betrug 12 bis 17 Jahre. Daraus erklärt sich, warum eine PKW-Bestellung erst mit dem 18. Lebensjahr aufgegeben werden konnte und nicht übertragbar war. Zudem wurde die mögliche Zahl an bestellten Autos begrenzt, in dem jede Person nur 1 Anmeldung ausfüllen durfte.“

Strenge Bürokratie: „Zahl an bestellten Autos begrenzt – In dem jede Person nur 1 Anmeldung ausfüllen durfte“ 

Das „Ökosystem“ der DDR-Wirtschaft hat nach einer eignen inneren Logik funktioniert. Es haben erwünschte und subventionierte Güter – wie Lebensmittel und Wohnungen – existiert. Gleichzeitig hat das DDR-Politbüro eine „Liste“ von unerwünschte Luxusgüter festgelegt, worunter eben auch das Auto fiel. Deshalb war die Wartezeit auf einem neuen PKW war so lang.

DDR-Zeiten: „Man musste ja zehn Jahre im Voraus denken“

>>Welt<<

„Ich hatte die Bestellung vorsichtshalber 1983 getätigt, gerade 18 Jahre alt geworden, volljährig und berechtigt zu bestellen. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich mir den besagten „Trabant S de luxe“ gar nicht leisten können, aber man musste ja zehn Jahre im Voraus denken. Jede DDR-Familie hatte mindestens vier Bestellungen laufen.“

„Jede DDR-Familie hatte mindestens vier Bestellungen laufen“

Zu DDR-Zeiten musste aber niemand Angst haben: Möglicherweise ein Auto bezahlen zu müssen, ohne die erforderlichen finanziellen Mittel zu haben. In der DDR-Mangelwirtschaft wären solche Fahrzeuge problemlos – auf den freien Markt – absetzbar gewesen. Auch Wohnwaagen waren bestellbar, so kamen die vielen Bestellungen und ein blühende Handel zustande.

Sozialistischer Einheitsmensch: Das alltägliche DDR-Straßenbild zeigte etwas ganz anderes

Besonders beim Automarkt hat sich ganz offen gezeigt: Die allseits gepredigte Formel von der Gleichheit aller Menschen ist beim alltäglichen Straßenbild schnell an ihrer Grenzen gestoßen.

DDR-Prominenz fuhr andere Fahrzeuge – „Fahrzeuge aus dem kapitalistischen Ausland“

>>DDR-Geschichte.de<<

„Fahrzeuge aus dem kapitalistischen Ausland wie z.B. den bundesdeutschen VW Golf, den französischen Citroën oder den schwedischen Volvo sah man kaum auf den Straßen. Westliche Autos fuhren meist Parteigenossen, denen die Wagen für besondere Dienste geschenkt wurden.“

„Westliche Autos fuhren meist Parteigenossen – Denen die Wagen für besondere Dienste geschenkt wurden“

Der sozialistische Einheitsmensch schien um die DDR-Parteigenossen immer einem großen Bogen zu machen. Selbst Honecker ließ sich lieber mit einem französischen Citroën durch die Gegend kutschieren.

DDR-Zeiten & Gegenwart: Die allerneusten hochpreisigen PKW-Modelle lassen sich vorm Regierungsviertel besichtigen

Doch sind die heutigen Zeiten wirklich soviel anders? Die allerneusten-hochpreisigen PKW-Modelle lassen sich entweder auf einer Automobilmesse oder vorm Regierungsviertel besichtigen. Hingegen das profane Volk soll am liebsten überhaupt kein Auto mehr fahren, was so manches Gutachten indirekt bestätigt: Der Technologieoffenheit und den freien Markt wird eine klare Absage erteilt.

„Doch wie ist es um die viel gepriesene Technologieoffenheit bestellt?“

>>Spreezeitung<<

„Doch wie ist es um die viel gepriesene Technologieoffenheit bestellt? Schlecht, denn die bevorzugte Elektromobilität torpediert den Wettbewerb verschiedener Systeme. … Von einem Marktanteil an Brennstoffzellenautos in Deutschland überhaupt zu sprechen, wäre kühn. Denn dieser liegt praktisch bei 0 Prozent. … Entgegen den in der Mobilitätsstudie von 2010 veröffentlichten Expertenmeinungen entschied Bundeskanzlerin Angela Merkel 2011 wie bereits oben erwähnt, dass im Jahr 2020 eine Million Elektro-(Batterie-) Autos unterwegs sein sollen und bekräftigte dies mehrfach auch in den Folgejahren.“

„Die bevorzugte Elektromobilität torpediert den Wettbewerb verschiedener Systeme“

Vereinfacht: Der vermeintliche Souverän – sprich der Bürger – muss also Autos kaufen, die er gar nicht haben will und sich zudem häufig nicht mal leisten kann. Andernfalls soll er gefälligst zu Fuß gehen. Am Ende bliebe noch der meist unzuverlässige Öffentliche-Nahverkehr mit seinen eingeschränkten Angebot übrig. Zu allen Überfluss wird nahezu jeder Bereich des Elektroautos – mit Steuergeld – gefördert.

„Marktanteil an Brennstoffzellenautos“ – „Denn dieser liegt praktisch bei 0 Prozent“

>>Alles-Lausitz.de<<

„Ab sofort finden Fahrer von Elektroautos auch in Göda eine Möglichkeit vor, um den Akku des eigenen Wagens aufzutanken. Damit werde die Ladeinfrastruktur weiter verdichtet, meint Gunnar Schneider, Gruppenleiter Kommunalvertrieb beim Energieversorger Enso. Gemeinsam mit Bürgermeister Gerald Meyer weihte er die Ladesäule vor dem Gemeindeamt ein.“

Planwirtschaft rund um das Elektroauto: „Bürgermeister Gerald Meyer weihte er die Ladesäule vor dem Gemeindeamt ein“

Die heutige Planwirtschaft rund um das Elektroauto braucht den DDR-Vergleich kaum mehr zu scheuen. Selbst die knappen Gelder der Lausitzer Gemeinden werden für die Ladeinfrastruktur bereit gestellt. Während auf der anderen Seite der eingeschlagene politische Kurs für Massenentlassungen sorgt.

„Entlassungen bei MS Powertec“ – „Zittauer Weinau wird eine der beiden Produktionslinien abgebaut“

>>Sächsische.de<<

„Entlassungen bei MS Powertec – Beim Autozulieferer in der Zittauer Weinau wird eine der beiden Produktionslinien abgebaut. … Auch Betriebsleiter Andreas Beckmann schweigt: „Kein Kommentar“, antwortet er auf die Frage, was denn dran sei am Gerücht, dass der Firmenstandort in Zittau geschlossen werden soll.“

Automobile Planwirtschaft sorgt für Arbeitslosigkeit und Unfreiheit

Da die politischen Rahmenbedingungen sich mitunter blitzschnell ändern können, deshalb ist die Nachfrage nach Autos mit Verbrennungsmotoren gesunken. Vereinfacht: Niemand kann Heute mehr garantieren, ob Übermorgen das eigene Auto noch auf der Straße gefahren werden darf. Dasselbe trifft auch auf Elektro- und Wasserstoffautos zu: Sobald der politische Wind sich dreht, können die genauso unter die Räder geraten.