Vietnam: Heimliche Taufe im Badezimmer

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Pastor Luca betreut isolierte Christen in Teilen Vietnams, wo es keine Kirchen gibt

„Wir mussten diskret sein. Vorsichtig. Wachsam“, sagt Pastor Luca*. „Es wäre gefährlich für Danh, würden die örtlichen Behörden und die Dorfgemeinschaft davon erfahren.“ Was er beschreibt, ist die ungewöhnliche Taufe von Danh*; der Täufling lebt mindestens 200 Kilometer von der nächsten christlichen Gemeinde entfernt und kam durch Pastor Luca zum Glauben an Jesus. In seinem Dienst muss Luca immer wieder auf kreative Ideen zurückgreifen, um sich und die Neubekehrten vor Verfolgung zu schützen.

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Von Open Doors

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„Die Behörden wollen, dass das Gebiet ‚unchristlich‘ bleibt“

Pastor Luca reist jeden Monat in entlegene Dörfer im zentralen Hochland und den Küstenregionen Vietnams, um dort das Evangelium weiterzugeben. Gleichzeitig betreut er die wenigen dort lebenden Christen und unterweist sie in der Nachfolge Jesu; und das in einem Umfeld, das sie wegen ihres neuen Glaubens stark unter Druck setzt. Diese Christen praktizieren ihren Glauben oft im Geheimen. Sobald ein Dorfbewohner Christ wird, droht ihm die Isolation von der Gemeinschaft. Viele werden aus ihrem Dorf vertrieben, körperlich angegriffen oder im schlimmsten Fall von den örtlichen Behörden inhaftiert. Die Gründung offizieller Kirchen scheitert an der Frage der Registrierung, so dass viele Christen sich in Hauskirchen versammeln – doch das ist gefährlich. „In diesem Gebiet herrschen strenge staatliche Überwachung und Kontrolle. Die Behörden wollen, dass es ‚unchristlich‘ bleibt, das heißt sie wollen weder, dass Einzelne Jesus folgen, noch, dass die Zahl der Christen wächst“, sagt Doan*, ein lokaler Experte.

Entschieden, Jesus zu folgen – koste es, was es wolle

Während Danhs Taufe im April dieses Jahres standen andere Christen Wache. „Wenn Fremde gekommen wären, hätten wir sofort aufgehört“, erklärt Pastor Luca. Er hätte seinen Schützling viel lieber öffentlich in eine Kirche, einem See oder im Meer getauft. „Aber Danh war fest entschlossen. Es gab kein Zurück mehr. Wir müssen auch mit dem auskommen, was wir haben. Es war nicht der Ort, der zählte, sondern Danhs Entscheidung, Jesus zu folgen, koste es, was es wolle.“

Mit Hilfe von Partnern und Netzwerken rüstet Open Doors Pastoren und Gemeindeleiter wie Pastor Luca aus, um das Evangelium dort weiterzugeben, wo es selten gehört wird, und um verfolgte Gläubige in sehr abgelegenen Gebieten zu stärken. Sie werden darin geschult, mit Verfolgung umzugehen und mit Weisheit und Liebe drauf zu reagieren. Während Christen aus traditionellen Kirchen (wie etwa der römisch-katholischen Kirche) ein gewisses Maß an Freiheit genießen, leiden Christen aus protestantischen Freikirchen unter starkem Druck und Gewalt. Besonders davon betroffen sind christliche Konvertiten, die sich von einheimischen Religionen abgewandt haben. Die meisten dieser Christen gehören zu den ethnischen Minderheiten des Landes wie den Hmong. Für sie sind unsere Unterstützung im Gebet und der Dienst von Menschen wie Pastor Luca äußerst wichtig.

*Name geändert