„Wasserknappheit“ – Die große Katastrophe! (1)

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Jeder redet über die Klima-Krise, lässt dabei jedoch die wichtigste Ressource dieses Planeten aus: Das Wasser!

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Von Guido Grandt

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Andrew Steer, Präsident des World Resources Institute (WIR), eine unabhängigen Umwelt-Denkfabrik mit Sitz in Washington bringt dieses Dilemma auf den Punkt, in dem er sagt, dass die Wasserknappheit die größte Krise sei, von der aber niemand sprechen würde!

Die Folgen kann jeder von uns täglich in den betroffenen Regionen sehen: Konflikte, Migrationsbewegungen, Unterversorgung mit Nahrungsmitten, finanzielle Instabilität …

In den westlichen Industrienationen sind wir es gewohnt, jeden Tag so viel Wasser zu verbrauchen, wie wir glauben zu müssen oder zu wollen. Wir drehen einfach den Wasserhahn auf, füllen unsere Badewannen, duschen zu jeder Tag- und Nachtzeit, Kochen und machen die Waschmaschine an, bewässern unseren Garten und reinigen unsere Autos. Alles mit dem lebensnotwendigen Nass, für das sogar Kriege geführt wurden und vielleicht sogar wieder werden.

Kurzum: Die Versorgung mit Trinkwasser ist für die meisten von uns so selbstverständlich, dass wir einfach nicht darüber nachdenken, weil wir glauben, dass diese lebenswichtige Ressource uns unbegrenzt zur Verfügung steht.

Doch weit gefehlt!

Weltweit hat sich die Nachfrage nach Wasser mehr als verdoppelt

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage haben sich seit den 1960er-Jahren die weltweiten Wasserentnahmen mehr als verdoppelt. Dafür ist jedoch nicht nur der viel diskutierte Klimawandel verantwortlich, sondern vor allem wir selbst. Und zwar aufgrund des anhaltend starken Bevölkerungswachstums von jährlich 80 Millionen Menschen und dem damit verbundenen gestiegenen Bedarf.

Letztlich wird dadurch der Natur mehr Wasser entnommen, als diese wieder zur Verfügung stellen kann. Und das führt zu katastrophalen Krisen, die längst schon an der Tagesordnung sind und das Überleben der Menschheit auf den Prüfstand stellen.

Weitere Horror-Fakten: Mehr als eine Milliarde Menschen leben derzeit in wasserarmen Regionen. Bis zu 3,5 Milliarden könnten schon bis 2025 eine Wasserknappheit erleben.

Diese Länder sind vom Grundwasserstress betroffen

Dabei ist Wasserknappheit nicht nur ein Problem von „exotischen“ Ländern, wie ich noch aufzeigen werde.

Global gesehen sind vor allem 17 Länder, in denen 25 Prozent der Weltbevölkerung leben, einem extrem hohen „Grundwasserbelastungsniveau“ ausgesetzt, wie es in einem Bericht des World Resources Institute (WRI) heißt.

Die vom WRI genannten, von „extremen Grundwasserstress“ betroffenen Länder, in denen für die Landwirtschaft, Industrie und Kommunen jährlich durchschnittlich mehr als 80 Prozent des verfügbaren Wassers entnommen werden, sind: Katar, Israel, Libanon, Iran, Jordanien, Libyen, Kuweit, Saudi-Arabien, Eritrea, Vereinigte Arabische Emirate, San Marino, Bahrein, Indien, Pakistan, Turkmenistan, Oman, Botswana.

Am meisten von der Wasserknappheit gefährdet sind also der Nahe Osten und Nordafrika, in denen 12 von den 17 am stärksten wassergefährdeten Ländern liegen. Die Regionen dort sind heiß und trocken, die Wasserversorgung gering. Der Klimawandel wird die Lage noch weiter zuspitzen.

Bis 2050 soll es im Nahen Osten und in Nordafrika zu den größten, wirtschaftlichen Verlusten aufgrund der klimabedingten Wasserknappheit kommen. Die Weltbank schätzt diese Verluste auf 6 bis 14 Prozent des BIP.

Zu den Ländern mit „hohem Grundwasserstress“, in denen ein Drittel der Welt beheimatet ist, gehören: Chile, Zypern, Jemen, Andorra, Marokko, Belgien, Mexiko, Usbekistan, Griechenland, Afghanistan, Spanien, Algerien, Tunesien, Syrien, Türkei, Albanien, Armenien, Burkina Faso, Dschibuti, Namibia, Kirgistan, Niger, Nepal, Portugal, Irak, Ägypten, Italien.

Aus der oben genannten Aufstellung können Sie leicht ersehen, dass auch EU-Länder unmittelbar von der Grund- und damit Trinkwasserkrise betroffen sind (Zypern, Belgien, Griechenland, Spanien, Portugal und Italien).

Deutschland wird vom WRI als Land mit „mittlerem Grundwasserstress“ eingestuft.

So bedroht „Wasserstress“ menschliches Leben

Sogenannter „Wasserstress“ ist eine ernsthafte Bedrohung für das menschliche Leben, den Lebensunterhalt und die Unternehmensstabilität.

Eines ist sicher: Wenn die betroffenen Länder nicht handeln, wird sich die Situation weiter verschlechtern. Denn durch den Bevölkerungswachstum, die soziökonomische Entwicklung sowie die Verstädterung erhöht sich der Wasserbedarf stetig. Gleichzeitig verringern sich durch den Klimawandel die Niederschläge.

Ein Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.

Im 2. Teil erfahren Sie, wie künftig die Konflikte um Wasserrechte aussehen werden und wie nationale Regierungen die Wasserknappheit bekämpfen!