Wie der Begriff bereits andeutet, handelt es sich hierbei um ein Kleidungsstück, das am Oberkörper getragen wird und dabei sehr unterschiedliche Funktionen erfüllen kann. Die Bandbreite reicht vom Bedecken bis hin zum »Alles offenbaren«. Besonders bei Frauen lenkt das obere Körpersegment oft die Aufmerksamkeit auf sich. Der Busen befindet sich meist im oberen Drittel des Oberkörpers, und es gilt, ihn mit einem Oberteil zu schützen, zu stützen und zugleich ansprechend zu bekleiden. Entscheidend bei einem Oberteil ist, dass es Bewegungsfreiheit ermöglicht, für ein angenehmes Tragegefühl sorgt und die weibliche Ausstrahlung unterstreicht. Bereits ein unpassendes Oberteil kann einen gesamten Look zerstören! Ein zu enges Oberteil schränkt nicht nur die Mobilität stark ein, sondern ist auch unangenehm und störend.
Heutzutage tragen Frauen ganz selbstverständlich Blusen, Tops und T-Shirts. Doch wie so oft in der Modewelt dauerte es eine Weile, bis diese Kleidungsstücke modern wurden. Als Pionier der klassischen Bluse gilt das Garibaldi-Hemd. Der Legende nach trug der Italiener Giuseppe Garibaldi um 1840 stets ein rotes Oberteil mit weiten Ärmeln. Als Revolutionär und früher »Bad Boy« weckte er damit das Interesse vieler Frauen.
Die Bluse avancierte zum Symbol für Unabhängigkeit und zur weiblichen Antwort auf das Männerhemd. Dank ihrer Knopfleiste sowie Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Seide war dieses Kleidungsstück im 19. Jahrhundert das beliebteste Oberteil bei Frauen – und ist es bis heute geblieben. Das Kombinationspotenzial der Bluse ist nahezu unübertroffen. Für festliche Anlässe oder den Besuch der Sonntagsmesse wurde eine weiße, feine Bluse gewählt.
Die Oberbekleidung der hart arbeitenden Frauen während der Industrialisierung bestand aus robusten Blusen aus Leinen und Baumwolle, die Bewegungsfreiheit gewährten und Schweiß aufsogen. Klassische Blusen besitzen ein knöpfbares Vorder- oder Rückenteil, lange Ärmel mit Manschetten sowie oft kleine Bändchen oder Gummizüge zur Regulierung der Ärmelweite. Heute existieren zahlreiche Blusenmodelle mit Bubi- oder Stehkragen, gelegentlich mit Rüschen und Biesen verziert. Vielfältige Details wie Taschen, Abnäher und Stickereien unterstreichen die Vielfalt dieses Kleidungsstücks.
Ein weiteres sehr populäres Oberteil, das in keinem Kleiderschrank fehlen darf, ist das T-Shirt. Auch hier war es ein »Bad Boy«, der das weibliche Interesse an diesem Stück Stoff entfachte. Ursprünglich war das weiße Unterhemd unsere erste Funktionswäsche, deren Hauptaufgabe darin bestand, Schweiß aufzunehmen – ein eher unscheinbarer Begleiter im Verborgenen. Amerikanische Soldaten trugen enge Unterhemden aus glatter weißer oder gerippter Baumwolle. Hollywoodstar Marlon Brando machte dieses einfache weiße T-Shirt in seinem Kultfilm „Endstation Sehnsucht“ (1951) berühmt und löste damit den unaufhaltsamen Erfolg dieses kleinen Stoffstücks aus. In einer bedeutenden Liebesszene zeigte er dieses Shirt und befreite es so aus seinem Schatten-Dasein. Heute ist das T-Shirt aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Erstmals wurde das Wort »T-Shirt« 1920 im Webster’s Wörterbuch erwähnt. Abschließend gibt es noch die Kategorie der Tops – kleine Helfer, die ausreichend bedecken und gleichzeitig genügend Haut zeigen, sodass sie unverzichtbar geworden sind.
Eine klassische Bluse lässt sich meist zu allem kombinieren und wirkt stets elegant. Weiße Blusen verleihen jedem Outfit eine neutrale Basis und sorgen für einen klaren, schicken Eindruck.
Gerade geschnittene weiße Blusen passen hervorragend zu Jeans sowie allen Baumwollhosen und verleihen jedem Look eine entspannte und unaufgeregte Note. Sie sind perfekte Begleiter im Sommer und besonders schön mit natürlichen Knöpfen wie Perlmutt in seinen vielfältigen Farbnuancen. Es ist stets erstaunlich, warum Perlmuttknöpfe oft aus Plastik nachgeahmt werden, obwohl dieses Naturmaterial einzigartig ist. Ein echter Perlmuttknopf fühlt sich kühl an, wenn man ihn auf die Haut legt. Weiße Blusen sind erste Wahl für Hosenanzüge oder Kostüme und somit unverzichtbare Bürobekleidung.
Es gibt sie in allen Mustern und Farben – von schlicht bis hin zu auffälligen Applikationen und Stickereien. Erlaubt ist, was gefällt; dennoch sollte man beachten: Ein auffälliges Oberteil benötigt unten ruhige Formen und Farben. Mustermixe können reizvoll sein, doch sie neigen dazu, Unruhe zu erzeugen! Eine schlichte Bluse beruhigt fast jeden Look und lässt stets gepflegt erscheinen. Offen getragene Hemdblusen kombiniert mit schönem Schmuck wirken aufregend, modern und sind erschwinglich – dabei stets elegant! Vielleicht kennen Sie die Designerin Carolina Herrera; sie trägt ausschließlich weiße Hemdblusen und sieht damit ebenso beeindruckend aus wie Jane Fonda – selbst im fortgeschrittenen Alter.
Die heute so beliebte Schluppenbluse war ursprünglich ein Lieblingsstück zur Jahrhundertwende und entwickelte sich in den 1930er-Jahren zur seriösen Variante der Damenbluse. Jahrzehntelang galt sie als »Uniform der Sekretärinnen« und war in keinem Büro wegzudenken. Zusammen mit einer Brille an einer Kette sowie einer Hochsteckfrisur war sofort erkennbar, welcher Tätigkeit eine Frau nachging, die diesen Stil trug. Diese Blusenform passt hervorragend zu lässigen Jeans sowie unter kleine Blazer oder Oversized-Strickjacken. Die leicht angespannte Schluppenbluse eignet sich ideal für Frauen, die vielseitige Kombinationen lieben. Plissierte Blusen wirken elegant und leicht, bergen jedoch auch das Risiko aufzutragen oder ungünstig Proportionen zu verändern.
Plissierte Blusen sollten bevorzugt zu schmal geschnittenen Unterteilen getragen werden; auch unter einem Blazer machen sie eine gute Figur. Zarte Plissees in Pudertönen zählen zu meinen Favoriten; kombiniert mit engen Röcken oder Hosen wirken sie einfach umwerfend. Ein wichtiger Hinweis: Bitte bügeln Sie Ihre Blusen regelmäßig! Schmale Modelle mit etwas Elastan verzeihen manches Knitterfaltenbild noch, doch weite Hemdblusen benötigen unbedingt den heißen Kontakt zum Bügeleisen – die Fasern danken es Ihnen durch gepflegtes Aussehen bei Baumwolle und Leinen!
Tops sind wahre Allrounder in der Modewelt und unverzichtbar geworden. Unter einem Kostüm sind Tops aus Seide oder Jersey ideale Begleiter – leicht tragbar ohne aufzutragen; sie verdecken meist den BH dezent und sind in vielen Formen erhältlich: schmale Träger oder Spaghettiträger gehören ebenso dazu wie überschnittene Ärmel für etwas kräftigere Schultern. Aufwendig gefaltete oder drapierte Tops schmeicheln der Figur und lenken geschickt von kleinen Problemzonen ab. Knopfleisten, kleine Bänder, Schleifen, Strassapplikationen sowie Prints bieten vielfältige Möglichkeiten zur Aufwertung eines einfachen Tops.
Spaghettitops sowie Bandeaus sind praktische Basics, die hervorragend zu Jeans, kurzen Shorts oder langen Sommerkleidern kombiniert werden können.
Blusen sind grundsätzlich für jede Frau geeignet; kein Figurtyp ist davon ausgeschlossen – dennoch gibt es einiges zu beachten: Große Größen sollten auf eng anliegende Modelle verzichten; eine hinten länger geschnittene Bluse kaschiert Po sowie Hüften idealerweise. Aufgesetzte Taschen sollten nur verwendet werden, um eine geringe Oberweite optisch auszugleichen. Schmal geschnittene Blusen wirken sehr verführerisch; wer nur einen Spitzen-BH-Ansatz zeigt und einen Knopf mehr öffnet, zieht bewundernde Blicke auf sich! Kleine zierliche Frauen sollten keine zu großen Blusen tragen, da diese schnell wie Kittel wirken können. Üppigere Figuren sollten stets ihr Dekolleté betonen für harmonische Proportionen; jedoch empfiehlt sich Vorsicht beim Hochkrempeln der Ärmel – dadurch wirkt die Brust oft noch voluminöser als ohnehin schon vorhanden. Schlanke Frauen können eine Bluse wunderbar knoten; so wirkt sie lässiger und sorgt für etwas mehr Volumen.
Eine Bluse mit verdeckter Knopfleiste aus fließender Seide ohne Kragen zählt zu den unverzichtbaren Teilen jeder Garderobe – sie ist in allen Farben ein vielseitiger Partner und lässt sich mit schönem Schmuck beinahe überall tragen. Große Krägen sowie üppige Rüschen sind heute weniger gefragt – zudem wirken sie häufig unvorteilhaft auf die Proportionen einflussnehmend. Hemdkragen hingegen passen perfekt; alles andere lässt sich durch Dekolleté oder passenden Schmuck gekonnt ersetzen.
Tops gehören zur Grundausstattung jeder Frau; sie sind kleine Helferinnen für alle Figurtypen! Einzige Ausnahme: Frauen mit kräftiger Statur sollten Tops als Basis nutzen und geschickt mit einer zweiten Lage wie einer Bluse oder Tunika kombinieren. Schlanke Frauen sind mit einem tollen Top – egal welcher Art – im Sommer stets gut gekleidet: Cropped Tops (bauchfrei), schulterfreie Modelle oder solche mit Spaghettiträgern stehen ihnen ausgezeichnet. Bauchfreie Tops können theoretisch jede Frau tragen; ob dies jedoch angenehm für sie selbst oder ihr Umfeld ist, bleibt abzuwägen. Ein Top kann auch als Unterhemd fungieren – unter jedem Blazer, jeder Bluse oder Pullover ist es ein unverzichtbarer Begleiter. Zudem sind Tops preiswert erhältlich – weshalb also nicht ruhig einmal mehr davon anschaffen?
T-Shirts sind unsere treuen Begleiter; kaum ein Kleidungsstück wurde öfter produziert als dieses kleine Stück Stoff. Sie existieren in zahllosen Varianten und Designs – vermutlich füllen auch Sie Ihren Kleiderschrank damit reichlich aus. Unzählige Prints sowie Schriftzüge schmücken diese praktischen Shirts; viele Marken nutzen T-Shirts als Werbefläche für ihre Produkte weltweit. Ein geschicktes Design gepaart mit cleverem Marketing lässt Menschen rund um den Globus diese Shirts tragen – oft ohne genau zu wissen, was darauf abgebildet ist. Die wichtigsten Schnitte sind Rundhals- sowie V-Neck-Shirts; außerdem gibt es über die Schulter fallende Ausschnitte sowie kleine Krägen: Letztere bezeichnet man als Poloshirts, sofern das Material Pikee ist und eine kleine Knopfleiste besitzt.
Poloshirts zählen ebenfalls zur Familie der T-Shirts und erfreuen sich bei Frauen wie Männern großer Beliebtheit – doch nur so gut wie ihr Kragen! Diese »Schwachstelle« stellt leider häufig auch bei teuren Marken ein Problem dar: Ausgeleierte Krägen wirken unschön und sind meist nicht mehr reparabel. Ein kleiner Tipp: Hängen Sie Poloshirts niemals am Kragen zum Trocknen auf!
Shirts gibt es mit langen Ärmeln, halben Ärmeln oder ganz ohne – letztere nennen Modekenner Singlets oder Trägershirts. Diese Variante des T-Shirts gehört im Sommer oft zu den Favoriten; zudem kann ein farbiger BH geschickt eingesetzt jung und modern wirken lassen. Frauen mit großer Oberweite sollten bedenken: Ein T-Shirt verbirgt wenig bis nichts – wer gerne bewundernde Blicke erntet, wird daran seine Freude haben…
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