Der Sorbischunterricht ist in der Lausitz so schlecht: Das Kinder in der Schule sich sprachlich Rückentwickeln. Folglich: Im Kindergarten beherrschen sie die Sprache besser, als später in der Schule.
Sorbisch: Kinder entwickeln sich in der Schule sprachlich Rückwärts
Das Grundproblem hierzu ist schon länger bekannt, nur Lösungsvorschläge sind politisch offenkundig ungewollt.
>>Universität Leipzig (PDF-Datei – Gendersprache entfernt und Abkürzungen vervollständigt) <<
„Die Schüler leiden unter dem System, das ja unter der Prämisse arbeitet, dass man Sorbisch/Wendisch ohnehin nicht benötigt (also der Prämisse, unter der die Lehrkräfte selbst aufgewachsen sind), zunächst nicht – es sei denn, sie entscheiden sich später für eine Karriere als Sorabist oder Sorbischlehrer und für ein Studium in Leipzig, wo die Versäumnisse aufgeholt werden müssen. Den Eintritt in den Schuldienst finden sie angesichts des von der alten Generation dominierten Systems mit schlechten Rahmenbedingungen dann auch wenig attraktiv. Zur strukturellen Marginalisierung des Sorbisch/Wendisch gehört auch das fehlende Strukturkonzept für die Weiterführung des Unterrichts. Hier gibt es lediglich das Niedersorbische Gymnasium, so dass von vorneherein klar ist, das Kinder, die nach der Grundschule auf eine andere Schule gehen werden, eine Sprache lernen, mit der sie nach dem Abschluss der Grundschule nichts mehr zu tun haben werden, was die Teilnahme besonders unattraktiv macht. Im Sinne einer Nachhaltigkeit des Sorbisch/Wendisch – Unterrichts und auch der Motivation von Schüler, Lehrer und Schuleltern, aber auch im Sinne der Sprachrevitalisierung sind hier dringend Maßnahmen erforderlich.“
Mängel im Sorbischunterricht – Universität hat Problem offiziell bestätigt
Nur die vorgeschlagenen Maßnahmen sind sicherlich wenig zielführend. Aber immerhin eine Universität hat das Problem offiziell anerkannt – wenngleich es nur ein kleiner Fortschritt ist. Insgesamt gibt es nur zwei Sorbische Gymnasien – eines in Cottbus und das andere in Bautzen – weiterführende Hochschulen oder Universitäten sind nicht vorhanden – und auch nicht geplant. Der Sorbischunterricht wird wie eine beliebige Fremdsprache behandelt und häufig lieblos am Ende des Tages gesetzt. Außerdem leidet das Schulsystem an den klassischen Problemen von gewöhnlichen Schulen: Ein eng gepackte Unterricht, kranke und schlecht bezahlte Lehrer, viel Unterrichtsausfall und eine zerbröselnde Gebäudesubstanz.
Schule – Eng gepackte Unterricht, kranke und schlecht bezahlte Lehrer, viel Unterrichtsausfall und eine zerbröselnde Gebäudesubstanz
Die Sorbischlehrer selbst, haben die Sprache gewöhnlich auch nur neben ihren Lehramt studiert, dementsprechend mies sind ihre Sprachkenntnisse. Die Mängel sind so gravierend, das selbst der staatliche Rundfunk nicht umhin kommt, darüber zu berichten.
“Auch die Lehrer beherrschen demnach die Sprache nicht ausreichend”
>>Staatsfunk „Rundfunk Berlin-Brandenburg“ <<
„Auch die Lehrer beherrschen demnach die Sprache nicht ausreichend. Sie konnten sich auch mit den Wissenschaftlern nicht in der Fremdsprache unterhalten – obwohl sie teilweise schon jahrelang Sorbisch-/Wendischlehrer sind. Ein Grund für diesen Wissenstand ist nach Ansicht der Leipziger Wissenschaftler, dass es kaum noch Muttersprachler gibt. Auch die meisten Lehrer haben die Sprache gelernt.“
Selbst der staatliche Rundfunk muss Notgedrungen über die Probleme berichten
Was beim Staatsfunk hier als vermeintlicher „Skandal“ kolportiert wird, darüber haben wir schon mehrfach in Vergangenheit berichtet. Vermutlich ist das auch der Grund, warum öffentliche Stellen „plötzlich“ einen Handlungsbedarf erkannt haben wollen.
>>Staatsfunk „Rundfunk Berlin-Brandenburg“ <<
„Um das Problem anzugehen, fordern die Wissenschaftler der Uni Leipzig regelmäßige Fortbildungen für die Lehrer.“
Der Bock zum Gärtner: Die Universität Leipzig liegt nicht in der Lausitz, sondern wie der Name bereits sagt: Im fernen Leipzig.
Universität Leipzig – Kein Bezug zur lokalen Bevölkerung
Es besteht keine geografische Nähe zur Lausitz: Somit fehlt der Bezug zur lokalen Bevölkerung. Die Sorbischen Gebräuche und Traditionen in der Lausitz sind denen vollkommen fremd: Die Art der Lebensweise, ist zugleich immer ein Ausdruck der Sprache. Eine Binsenweisheit besagt: Englisch lernt man am besten in England und das gleiche gilt für alle übrigen Sprachen. Es ist ein Unding überhaupt, dass eine ferne Universität für die Sprache in der Lausitz zuständig sein soll.
Die Lebensweise und Traditionen der Sorben in der Lausitz sind in Leipzig praktisch unbekannt
Noch dazu sind ihre eignen Deutschen „Universitären-Texte“ einfach nur eine Zumutung: „Abschlussbericht über die externe Evaluation von Sorbisch/Wendisch-Angeboten der Primarstufe im Land Brandenburg“ Allein schon der Titel, ist ein einziger Graus. Jedoch beim Lesen wird es noch viel schlimmer: Alles durchsetzt mit einer unzumutbaren Gendersprache, unterbrochen von unsinnigen Abkürzungen. Der Ganze sprachliche Irrsinn, wird gekrönt von komplizierten Schachtelsätzen, die über viele Zeilen gehen und beileibe nur Nichtigkeiten aussagen. Kein normal denkender Mensch würde so etwas aufschreiben. Dass die so ausgebildeten Sorbsichlehrer niemand mehr versteht, erklärt sich eigentlich von selbst.
Sorbisch als Fremdsprache im akademischen Wolkenkuckucksheim lernen
Bis zur Wiedervereinigung wurden die Lehrer für den Sorbischuntericht in der Lausitz ausgebildet, konkret in Bautzen und zuvor im Schloss von Radibor. Der kleine Ort Radibor, gehört noch heute zu einer Region, wo die Sorbische Sprache und die Sorbische Kultur intensiv gepflegt werden – und zwar im realen Leben, nicht im akademischen Wolkenkuckucksheim.
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