Pastor Sirajul und seine Familie erleben Gottes Bewahrung im Angesicht des Hasses
Am 25. September wurde Pastor Sirajul am späten Abend durch lautes Klopfen aus dem Schlaf gerissen. Er hörte, wie sein Name gerufen wurde und machte sich auf, um nachzusehen. Vor der Haustür standen etwa 30 muslimische Extremisten. „Als ich fragte, was sie hier wollten, sagten sie: ‚Wir wollen Sirajul. Er muss mit uns kommen‘“, berichtet der Pastor. Schnell wurde ihm die Brisanz der Situation bewusst. Er und seine Familie brauchen unser Gebet.
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Von Open Doors
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„Wenn du nicht mitkommst, werden wir dich töten!“
Islamische Extremisten in Bangladesch suchen gezielt Christen auf, die vom Islam konvertiert sind. Sie gehen von Haus zu Haus und sprechen an die Konvertiten „Einladungen“ zum Gebet in die Moschee aus. Auf diesem Weg üben sie Druck auf die Christen aus, zum Islam zurückzukehren. Werden die Besucher abgewiesen, reagieren sie häufig aggressiv und bedrängen die Konvertiten. Das musste auch Pastor Sirajul erleben.
„Warum klopft ihr so spät in der Nacht an meine Tür?“, fragte Sirajul, selbst ehemaliger Muslim, die ungebetenen Besucher. „Hier schlafen schon alle!“ Am selben Tag gegen 14 Uhr waren einige führende Muslime auf ihn zugegangen und hatten ihn freundlich zum „Namaz“ eingeladen, dem islamischen Gebet. Pastor Sirajul hatte respektvoll abgelehnt und war weitergezogen, ohne sich weiter Gedanken über den Vorfall zu machen. Als die Gruppe nun nach ihm verlangte, schien es zunächst so, als hätten die Männer ihn nicht erkannt. Also fragte er weiter: „Warum? Und wo soll er um diese Zeit mit euch hingehen?“, um gleich anzufügen: „Wir haben nichts mit euch zu schaffen. Bitte geht weg und stört unsere Nachtruhe nicht weiter.“
Die Gruppe brach in wütende Äußerungen aus, einer schrie: „Wenn du nicht mitkommst, wohin wir wollen, werden wir dich töten, verstanden?“ Längst waren auch Sirajuls Frau und Kinder von dem Lärm erwacht. „Als meine Tochter und mein Sohn hörten, dass der Mann drohte, mich umzubringen, fingen sie an zu weinen“, erinnert sich Pastor Sirajul. „Das machte auch uns sehr wütend. Meine Frau fing an, die Gruppe anzuschreien, und das veranlasste auch andere Nachbarn, aus ihren Häusern zu kommen und dazuzukommen.“
Vorbildliches Eingreifen der Polizei
Die plötzliche Aufmerksamkeit sorgte dafür, dass sich die Gruppe zerstreute. Doch vorher wiederholte noch einer der Extremisten die Morddrohung gegen Sirajul und fügte hinzu: „Egal wo und egal wann.“ Der Pastor ist sicher: „Wenn die Dorfbewohner nicht dazugekommen wären, hätten sie mich entführt und getötet. Ich fühlte mich sehr schutzlos. Heute erhielt ich noch eine Warnung von einem Bekannten, der sagte, dass diese Gruppe einen Anschlag auf mich plant.“
Einer unserer lokalen Partner berichtet: „Nach den Vorfällen informierte uns die Familie per Telefon und bat uns, für ihre Sicherheit und ihren Schutz zu beten.“
Neben dem Beten ermutigte der Partner die Familie, die Polizei über den Vorfall zu informieren und um Schutz zu bitten. Die Beamten reagierten umgehend und nahmen Kontakt zu den Extremisten auf. Einige Tage später besuchten die Angreifer Pastor Sirajul erneut, dieses Mal allerdings, um sich zu entschuldigen und die Situation zu entschärfen. Unsere Partner stehen weiterhin in regelmäßigem Kontakt mit der Familie und sind bereit, sie in Notfällen zu unterstützen.
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