Eine Krise trifft uns unerwartet. Gerade ihre Unvorhersehbarkeit löst bei vielen Menschen Angst aus. Unser Gehirn hat sich im Laufe der Evolution so entwickelt, dass es Vertrautes bevorzugt. Es geht davon aus, dass sich Dinge meist nicht verändern, um Energie zu sparen. Dieses lineare Denken unterstützt uns überall dort, wo wir in Ruhe gewohnte Abläufe durchlaufen können. Nur durch diese geistige Automatisierung gelingt es uns, einen stabilen und gesunden Alltag zu gestalten.
Eine Krise hingegen ist ein plötzlich auftretendes, scheinbar einmaliges Ereignis. Innerlich sind wir auf diese raschen Veränderungen kaum vorbereitet. Unser Urteilsvermögen gerät ins Wanken, weil es sich anfühlt, als würde der Boden unter unseren Füßen verschwinden.
An dieser Stelle sollten wir uns bewusst machen: Alles ist im Wandel. Veränderungen bieten Chancen. Diese beiden Grundsätze gelten ebenso in der Finanzwelt. Viele Anleger geraten deshalb in Schwierigkeiten, weil sie zwar vom antizyklischen Verhalten gehört haben, diesem jedoch meist nur hinterherlaufen.
Auch Banken stehen oft vor ähnlichen Herausforderungen, denn selbst große Finanzinstitute sind letztlich das Ergebnis zahlreicher Entscheidungen ihrer Berater. Wenn eine Veränderung für viele sichtbar wird, ist es oft schon zu spät, um daraus Nutzen zu ziehen. Deshalb schadet es nicht, gelegentlich einen Bankberater aufzusuchen und seine Empfehlungen anzuhören – selbst wenn man anschließend entscheidet, diese Vorschläge bewusst zu meiden. Denn was die Bank macht, tun viele andere auch. Und wenn alle gleich handeln, entsteht gerade in Krisenzeiten das größte Risiko.
Ein wichtiger Faktor, der uns hilft, in unsicheren Zeiten Ruhe zu bewahren, ist unsere Resilienz. Resilienz beschreibt die Fähigkeit, auch schwere Krisen psychisch unbeschadet zu überstehen. Resiliente Menschen verfügen über eine besondere Stärke – fast wie eine Superkraft: Sie verwandeln eine Krise in ein lösbares Problem, indem sie aktiv nach Lösungen suchen. Denn selbst eine suboptimale Lösung ist besser als Stillstand oder Panik und schützt dadurch Kapital.
Wer sich darin übt, Lösungen zu finden, erkennt in jeder Krise kein unüberwindbares Monster mehr, sondern ein Problem, das sich in einzelne Aufgaben zerlegen und bewältigen lässt. Das Beste daran ist: Lösungen können flexibel angepasst werden, wenn sich die Situation ändert. Aktiv zu handeln statt passiv abzuwarten sorgt dafür, dass wir Krisen besser meistern und handlungsfähig bleiben. Wie sich etwa eine Pandemie entwickelt, liegt außerhalb unserer Kontrolle. Eine Seuche lässt sich nicht einfach beseitigen – wohl aber unser Umgang mit ihr kann verändert werden. Ich kann beispielsweise neue Routinen schaffen, die meinen Alltag im Homeoffice angenehmer und leichter machen. Wenn ich beruflich unter den Folgen der Pandemie leide, kann ich mich neu orientieren. Ängste lassen sich durch Information oder das Bereithalten von Masken an wichtigen Orten mindern. So wird aus einer überwältigenden Krise ein überschaubares Problem – und unser innerer Stress nimmt ab.
Resilienz bedeutet also vor allem, sich auf jene Lebensbereiche zu konzentrieren, die wir beeinflussen können. Wir müssen uns selbst wieder Handlungsspielraum zugestehen. Dadurch fühlen wir uns einer ungewissen Lage nicht mehr hilflos ausgeliefert. Das reduziert Angst und unterstützt uns dabei, rationale Entscheidungen zu treffen.
Krisen gehören zum Leben dazu. Selbst wenn wir bestmöglich vorbereitet sind, gibt es keine Garantie dafür, dass unser Alltag morgen noch genauso funktioniert wie heute. Diese Tatsache anzunehmen ist die Basis für kluges Handeln in schwierigen Momenten. Denn selbst in Stress- oder Krisensituationen etwas Positives zu entdecken oder auf einen guten Ausgang zu vertrauen aktiviert unser Belohnungssystem im Körper und verhindert Erschöpfung. So verleugnen wir die Krise nicht, sondern stärken unseren Glauben an die eigene Wirksamkeit: die Fähigkeit, mit innerer Kraft Probleme zu lösen.
Finanzprofis, die Krisen als Chancen begreifen, sehen sich nicht als Opfer äußerer Umstände, sondern übernehmen Verantwortung in herausfordernden Zeiten. Sie sagen sich: Nicht die Situation passiert mir – ich passe mich der Situation an. Auch wenn eine Krise von außen kommt und scheinbar alles umfasst – die höchste Disziplin besteht darin, sie anzugehen und Lösungen zu suchen, auch wenn wir sie nicht verursacht haben. Dieses eigenverantwortliche Handeln macht uns stärker und verwandelt eine Krise in ein lösbares Problem. Wir nutzen unsere Ängste bewusst statt uns von ihnen beherrschen zu lassen.
Vor Krisen braucht niemand Angst zu haben. Die Furcht während einer Krise ist nichts anderes als das Gehirn, das sich zunächst weigert, sich mit einer neuen ungewohnten Situation auseinanderzusetzen. Unser Kopf reagiert hier wie in der Steinzeit: Er kennt nur zwei Reaktionen – Flucht oder Kampf. Doch beide Verhaltensweisen helfen nicht weiter und führen oft zum Erstarren. Deshalb müssen wir unserem Gehirn helfen zurück zum Problemlösen zu finden. Die Angst ist im Grunde ein Denkproblem: Wenn wir einen neuen Blickwinkel einnehmen und unsere gewohnten Gedankenbahnen verlassen, geben wir diesem Gefühl Raum zur Verarbeitung. Dadurch beruhigen wir uns und unser Denken wird klarer – erst dann können wir angstfrei und ohne Vorurteile gute Entscheidungen treffen.
Als Menschen neigen wir dazu unangenehme Gefühle zu meiden und Ungewohntes mit Stress gleichzusetzen. Dabei vergessen wir oft: Das zwanghafte Vermeiden notwendiger Veränderungen verursacht langfristig mehr Leid als der mutige Schritt in die richtige Richtung. Aus diesem Grund ist es wichtig, uns immer wieder daran zu erinnern: Nur durch resilientes Handeln können wir schwierige Situationen wirklich meistern. Wir suchen nach Lösungen, die uns gestärkt aus Krisen hervorgehen lassen. Ein Teil dieser Strategie ist es auch als Investoren ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen – Freunde geben Kraft und ermöglichen es uns stets handlungsfähig zu bleiben – gerade auch in Krisenzeiten.
Um in Phasen persönlicher oder globaler Krisen erfolgreich agieren zu können, brauchen wir innere Widerstandskraft. Krisen erzeugen Angst; wer dieser Furcht nicht begegnet, verpasst Chancen und Gewinne sowie wichtige Wendepunkte großer Umbrüche.
Nur wer bereit ist loszulassen was er kennt, kann wirklich neu denken und erfolgreich sein. Dafür braucht es einen klaren Umgang mit der eigenen Angst vor Risiken und Unsicherheiten. Ängste blockieren oft den Zugang zu unserem Wissen und Erfahrungsschatz – sie richtig zu verstehen hilft uns jedoch dabei aus Krisen zu lernen und wirtschaftlich gestärkt hervorzugehen. Gerade in Krisenzeiten müssen wir unsere Ängste anerkennen und überwinden, um angemessen handeln zu können.
Wir wollen unangenehme Gefühle vermeiden; Verlustängste und Ungewohntes verbinden wir mit Stress – doch das zwanghafte Ausweichen vor notwendigen Veränderungen schmerzt meist mehr als mutiges Vorangehen. Daher sollten wir uns regelmäßig vor Augen führen: Um einer Krise wirklich begegnen zu können braucht es nicht nur entschlossenes sondern auch frisches Handeln; denn häufig sabotieren Angst und Unsicherheit unseren Umgang mit der Krise mehr als die Krise selbst.
In ungewohnten Situationen bremst unser Gehirn automatisch ab; Überforderung führt sozusagen zur Notabschaltung des Denkens – weil Nichtstun vermeintlich sicherer erscheint als bewusste Risikoübernahme. Doch ohne Konfrontation mit der Gefahr gibt es keine Veränderung oder Verbesserung. Anders gesagt: Wer wirtschaftliche Risiken richtig einschätzen möchte muss rational denken können – dazu gehört auch ein gesundes Risikobewusstsein ohne Scheu vor wichtigen Entscheidungen.
In den folgenden Kapiteln stellen wir dir einige unserer Kollegen vor, die seit Jahren am Finanzmarkt aktiv sind und bereits unterschiedliche Finanzkrisen erfolgreich gemeistert haben. Dabei waren die Herausforderungen sehr unterschiedlich; manche traf es stärker als andere – doch alle erkannten Krisen als Chance und nutzten sie für ihren Vorteil. Heute stehen sie auf ihrem persönlichen Vermögenschart deutlich höher als vor der Krise. Menschen also, die zeigen: Wer Chancen erkennt kann Krisen überwinden. Natürlich sind Rückschläge oder Börsencrashs nie angenehm oder entspannt – doch sie sind notwendige Marktbereinigungen. Mit dem richtigen Setup ermöglichen sie es frühzeitig Gewinner zu erkennen und aktiv zu werden. Das erfordert keine Raketenwissenschaft sondern vor allem Engagement, Disziplin und Freude daran eigene Finanzen selbstverantwortlich zum Erfolg zu führen.
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