Landeskrone: Vulkanismus in der Lausitz

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Als der vermeintliche „Berg“ Vesuvs ausbrach, waren die Römer des nahegelegenen Pompeji relativ überrascht und darauf vollkommen unvorbereitet. Über die Vulkane in der Lausitz herrscht heutzutage eine ebenso verbreitete Unkenntnis. Dabei gibt es sehr wohl auch Risiken.

>> Pompeji: Die größte Tragödie der Antike von Alberto Angela (Buch) <<

„Unter den Füßen der arglosen Pompejaner hat sich eine thermische Bombe entwickelt, die schon vor Jahrhunderten gezündet worden ist. In nur fünf Kilometer Tiefe findet sich ein Höllensee von apokalyptischen Dimensionen. Er hat sich in einer unterirdischen Kammer gebildet und wartet lediglich darauf, endlich zu explodieren. Es ist nur noch der Stöpsel, welcher auf dem antiken Vulkan sitzt, der ihn am Ausbruch hindert. Um diese Situation richtig einschätzen zu können, muss man sich nur eins vorstellen: Welche Wirkung haben wohl zweieinhalb Kubikkilometer geschmolzener Felsmasse mit einer Temperatur von tausend Grad Celsius? Niemandem war damals bewusst, dass die gesamte Golfregion auf einem Höllenschlund von solchen Ausmaßen lag, denn fünf Kilometer Erdkruste reichen einfach nicht aus, um einem derart explosiven Druck standzuhalten. Doch deuteten einige Indizien auf die drohende Katastrophe hin: Das unterirdische Magma hatte die Felsen rundherum erwärmt. In der Folge erwärmten sich Wasserläufe der Umgebung oder trockneten aus. Gleichzeitig bildeten sich ganz plötzlich neue, heiße Quellen mit dem charakteristischen Schwefelgeruch. Es war quasi ein natürliches geothermisches System entstanden, um einen Ausdruck der Vulkanologen zu gebrauchen. Heute werten wir dies als klares Anzeichen für vulkanische Aktivitäten, die genauestens überwacht werden müssen. Vor zweitausend Jahren hingegen betrachtete man die heißen Quellen nicht als Alarmsignal, sondern als Geschenk der Götter. Niemand konnte damals wissen, dass dieser unterirdische Magmasee ständig größer wurde, als bereitete der Vulkan seine tödliche Attacke minuziös vor. Der See speiste sich aus mächtigen Zuläufen, die Magma aus dem Erdinneren nach oben transportierten. Ein Zufluss, der nicht aufzuhalten war: Tag für Tag floss mehr Magma mit Temperaturen von über zwölfhundert Grad in die Kammer. Das Magma drückte gegen den Stein, der es einschloss, und verursachte so die kleinen Erdbeben, die seit Jahren in der Gegend um den Vesuv verzeichnet wurden. Tatsächlich sandte der Vulkan seine ersten Zeichen. Die Eruption stand unmittelbar bevor. Doch niemand wusste die Signale zu deuten.“

 

>>Stadtwiki Görlitz<<

„Von der 420m hohen Aussichtsplattform der Landeskrone, dem Hausberg von Görlitz und gleichzeitig die größte Erhebung, bietet sich ein herrlicher Blick über die Stadt Görlitz. Bei schönem Wetter ist sogar ein Blick zum Iser- und Riesengebirge möglich. “

 

>>Wochenkurier<<

„Die Landschaft der Oberlausitz ist in weiten Bereichen durch Vulkanismus geprägt, ja selbst der Hausberg von Görlitz, die Landeskrone, war ein großer und durchaus gefährlicher Vulkan. Allerdings gab es bei seinem letzten Ausbruch noch keine Menschen, denn die Katastrophe liegt wohl 34 Millionen Jahre zurück.“

 

>>Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung<<

„Heute erinnert vor allem das schwarze Katzenbuckel-Pflaster unserer Städte an die „heiße“ Vergangenheit der Region. Sie bestehen aus Basalt, dem erkalteten Magma der Vulkanschlote. Man kann Basaltgänge z.B. an der Fahrstraße an der Landeskrone sehen.“

 

>>Sächsische.de<<

„Jahrmillionen nach dem Vulkanausbruch ist die Landeskrone deutlich kleiner geworden. Olaf Tietz erzählt packend von diesem Schlackenkegelvulkan. Der Leiter der Geologie am Senckenberg Naturkundemuseum Görlitz und sein Mitarbeiter Jörg Büchner entführten in eine spannende Vergangenheit. Wie ein riesiger Hefekloß schob sich die zähflüssige Lava aus dem Vulkanschlot nach oben. Was daraus im Laufe von Millionen Jahren entstanden ist, nennen die Oberlausitzer heute Lausche. Die ist mit ihren 793 Metern der höchste Berg des Lausitzer Gebirges und für Geologen als Lavadom erkennbar. … Auch über den Löbauer Berg weiß man aus vulkanologischer Sicht bisher wenig. Intensiv geforscht haben die Geologen auch an der Landeskrone, vermessen, kartiert, dokumentiert.“

Vor den Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. hielten die Menschen zu Römischer Zeit: Den Vulkan für einen Berg. Damals wie heute ist Vulkanismus nicht immer ganz einfach zu erkennen. Auch wenn kein lebender Mensch in der Lausitz heutzutage Angst vor einen Vulkanausbruch der Landskrone haben muss: Liegen dennoch kleine bis zu mittelschwere Erdbeben durchaus im Bereich des Möglichen.