Gold & Kryptowährungen: Warum es zum „Schürfen“ keine Alternative gibt?

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Die Vorkommen an Gold und Silber auf diesem Planeten sind begrenzt. Gute Lagerstätten müssen erst gefunden werden und das eigentliche „Schürfen“ ist noch viel mühsamer. All der riesige Aufwand findet meist nur statt: Um das Edelmetall später in einen Tresor wegzuschließen?

Alternativloses Schürfen: Warum sich alles Anders als Unbrauchbar herausgestellt hat

Gewiss mag es sinnvollere Tätigkeiten geben. Auch das „Schürfen“ von Kryptowährungen dürfte – bei Licht betrachtet – darunter fallen: Riesige Mengen an Strom und Rechnerleistungen zu verbrauchen, nur um ein imaginäres Gut herzustellen? Es mag sicherlich verblüffen: Doch alle Alternativen haben sich aus immer demselben Grund als Unbrauchbar herausgestellt. Das fängt schon beim jahrhundertealten Goldstandard an.

„Gold als Basis einer Währung definieren“

>>So geht Gold: Die unvergängliche Währung von Michael Braun Alexander (Buch) <<

„Entweder benutzen Staaten eine »echte« Goldwährung – also Münzen (und Münzchen) aus Gold. Oder sie bringen Banknoten und Münzen in Umlauf, die aber, garantiert vom Staat, jederzeit in einem exakt definierten Verhältnis in Gold umgetauscht werden können. Oft kommt es vor, dass nicht nur Gold als Grundlage des Geldes gilt, sondern daneben auch Silber – was sich dann Bimetallismus nennt, ein System mit »zwei Metallen«. Kommt Platin als drittes Edelmetall hinzu, spricht man von Trimetallismus (»drei Metalle«), einem historisch seltenen Modell. Gemeinsam ist allen Goldstandards aber, dass sie – direkt oder indirekt – Gold als Basis einer Währung definieren. Der Wert des Gelds leitet sich also vom Wert des Golds ab.“

„Wert des Gelds leitet sich also vom Wert des Golds ab“

Viele staatliche Währungen hatten mal im Laufe ihre Geschichte mal eine Edelmetalldeckung eingeführt. Außer Gold, Silber und Platin können keine anderen Edelmetalle eine Wertstabilität in dieser Form garantieren. Zwar weisen auch Kupfer, Blei oder andere Metalle einem gewissen Wert auf: Aber diese Elemente kommen einfach zu viel häufig – als Anlageform – vor. Andere sind wiederum einfach zu selten – beispielsweise als Spurenelemente – oder sind bei Zimmertemperatur nicht lagerfähig.

Mit einer Unze Gold konnte man schon vor 2.000 Jahren überall auf der Welt einkaufen

Zudem ist Gold schlicht unbestechlich. Mit einer Unze Gold konnte man schon vor 2.000 Jahren beinahe überall auf der Welt einkaufen gehen. In all dieser Zeit hat das glänzende Edelmetall viele Staaten – und noch mehr Papierwährungen – kommen und wieder gehen gesehen: Aus genau diesem Grund wurde ursprünglich mal der Goldstandard – für Wertstabilität – eingeführt.

„Nixon-Schock“ – Plötzlich gab es keinen Goldstandard mehr

>>Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen von Ulrike Herrmann (Buch) <<

„Die ausländischen Zentralbanken hatten inzwischen rund 60 Milliarden Dollar in ihren Büchern, doch die USA besaßen nur noch Gold im Wert von 10,2 Milliarden Dollar. Gold-Garantien kamen also nicht in Frage, stattdessen leistete US-Präsident Richard Nixon eine Art Offenbarungseid: Am 15. August 1971 schloss er das »Goldfenster« für immer. Auch Zentralbanken konnten jetzt keine Dollar mehr in Gold eintauschen, was so überraschend kam, dass seither vom »Nixon-Schock« die Rede ist.“

Warum der Goldstandard nicht funktionieren kann

Der vermeintlich wundersame Anstieg des Goldpreises seit dieser Zeit lässt sich sicherlich durch die exponentielle Vermehrung des Papiergeldes erklären. Der eigentliche Wert von Gold rührt durch seine Seltenheit und die Kosten seiner Gewinnung – respektive Schürfen – her. Gegen diese harten Fakten kann keine Papiergeldwährung konkurrieren.

Gold – Der Inbegriff von Wertstabilität

Dabei ist die Verwendung von Silber und Gold recht jung. Außer für Schmuck und Kunstgegenstände wurden die beiden Edelmetalle erst im Zeitalter von moderner Elektronik richtig interessant. Aber schon davor waren sie der Inbegriff von Wertstabilität gewesen und sind es bis heute geblieben.

Warum sind die etablierten privaten Kryptowährungen nicht endlos vermehrbar?

Eine vergleichbare Rolle füllen heute bereits einige Kryptowährungen aus. Auch sie sind nicht beliebig vermehrbar und das elektronische „Schürfen“ ist aufwendig. Zwar sind auch staatliche Kryptowährungen erhältlich: Doch es gibt wesentliche Unterschiede. Praktisch alle Kryptowährungen basieren auf der Blockchain-Technologie und ein technisches Verfahren kann per se weder gut, noch schlecht sein.

Kryptowährungen: Warum die Blockchain-Technologie weder gut oder schlecht sein kann

Doch Staaten neigen nun mal dazu Technologie für ihre Zwecke zu nutzen. Oder anders: Nur weil der Goldstandard bei staatlichen Währungen nicht funktioniert hat, muss deswegen Gold zwangsläufig nicht schlecht sein.

Kryptowährungen können anonymous Bezahlen ermöglichen

Auf lange Sicht dürften vermutlich staatliche Kryptowährungen kein anonymous Bezahlen ermöglichen. Früher oder später dürfte jede noch so kleine Transaktion nachvollziehbar sein. Anders als bei vielen privaten Kryptowährungen ist eine begrenzte „Geldmenge“ bei Staats-Kryptowährungen zumindest auf lange Sicht unvorstellbar. Schließlich ist der Goldstandard ebenso bisher immer gefallen. Vereinfacht: Die Verlockung einfach Geld zu drucken: Das hat bisher noch jede staatliche Papiergeldwährung zu Fall gebracht.

Warum staatliche Kryptowährungen beliebig vermehrbar sein werden?

Anderseits: Nach Gold mühsam zu suchen, nur um es später im Tresor einzuschließen? – Das mag gewiss keine sinnvolle Tätigkeit sein. Das selbe trifft auf viele Kryptowährungen zu. Viel Strom und Rechnerleistungen zu verbrauchen, nur um ein imaginäres Gut herzustellen? Dennoch haben sich alle Alternativen hierzu als Unbrauchbar herausgestellt.