Friedensgebet: “In Cottbus tun wir das seit Februar 1999, das ganze Jahr über jeden Montag außer an kirchlichen Feiertagen”

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(Fast) jeden Montag um 17 Uhr versammeln sich Menschen zum Friedensgebet am großen Kreuz in der Oberkirche St. Nikolai. In Zeiten von Konflikten, terroristischen Anschlägen, Unruhen und Kriegen mit unzähligen Opfern ist es wichtig, ein Zeichen für den Frieden zu setzen.

“Friedensbewegung” – “Das war wirklich eine internationale Bewegung”

>>Entrüstet euch! von Margot Käßmann & Konstantin Wecker (Buch) <<

“Morgenroth: Wie haben Sie die Friedensbewegung erlebt, Frau Käßmann?

Käßmann: Ich hab die Friedensbewegung als eine erlebt, die es weit über Deutschland hinaus gab. Das war wirklich eine internationale Bewegung. Ich kann mich an ein Friedensgebet junger Christen am Hiroshima-Tag am Pazifik erinnern. Da waren Russen, Deutsche, Franzosen, Engländer, Ungarn, Tschechen – viele junge Leute, die das Friedensgebet gehalten haben. Es war mehr das Gefühl: Auf allen Seiten gibt es die, die Frieden wollen. Ich war auch der DDR-Friedensbewegung sehr verbunden.”

“Ich war auch der DDR-Friedensbewegung sehr verbunden”

Die Gemeinschaft betet für verantwortungsbewusstes Handeln von Politikern und gerechte Entscheidungen, um eine friedlichere Welt zu schaffen. Die Lausitzer Stimme zum Frieden wird in der Oberkirche St. Nikolai laut und deutlich gehört.

“Doch ist seitdem wirklich alles gut?”

>>Kirchengemeinde St. Nikolai Cottbus<<

“1989 nahmen Kirchengemeinden in anderen Städten in der DDR diese Tradition auf. Berühmt und überall bekannt wurden solche Friedensgebete in den Herbstwochen der Wende. Sie bildeten den christlichen Impuls für die sich daran anschließenden Montags-Demonstrationen durch die Zentren der Städte, so auch in Cottbus. Eine erstaunliche Kraftquelle und eine großartige Ermutigung waren sie für die unzähligen demonstrierenden Menschen in jenen Wochen. Nach dem Mauerfall hörte das dann allmählich wieder auf, weil die politische Wende zu einem guten Ende geführt hatte. Doch ist seitdem wirklich alles gut? In vielen Städten Deutschlands, in Ost und West, wird die Tradition von wöchentlichen oder monatlichen Friedensgebeten, neben den sonntäglichen Gottesdiensten, fortgesetzt. In Cottbus tun wir das seit Februar 1999, das ganze Jahr über jeden Montag außer an kirchlichen Feiertagen.”

“In Cottbus tun wir das seit Februar 1999, das ganze Jahr über jeden Montag außer an kirchlichen Feiertagen”

Jeder, der sich nach Frieden sehnt, ist herzlich eingeladen, sich anzuschließen und gemeinsam für eine bessere Zukunft zu beten. Möge das Friedensgebet in der Oberkirche St. Nikolai dazu beitragen, dass die Welt ein sicherer und friedlicherer Ort für alle wird.