Ansiedlung neuer Unternehmen beim Strukturwandel: Wie sieht die internationale Wettbewerbsfähigkeit wirklich aus?

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Durch staatliche Subventionen sollen in der Lausitz neue Industriearbeitsplätze – infolge der wegfallenden Arbeitsplätze des Lausitzer Reviers – entstehen. – Zumindest wurde es so öffentlich verkündet. Nur weisen die Erfahrungen mehr in eine andere Richtung hin. Schlimmer noch: Auch andere Industriearbeitsplätze könnten wegfallen.

“Für jeden fortfallenden Industriearbeitsplatz in der Lausitz einen neuen zu schaffen”

>>Superillu<<

“Aber wie kommen Sie darauf, dass es falsch ist, für jeden fortfallenden Industriearbeitsplatz in der Lausitz einen neuen zu schaffen, um der Region eine wirtschaftliche Perspektive zu geben?”

IWH-Chef: “Das hat noch nie funktioniert. Strukturwandel kann nicht aufgehalten, sondern höchstens abgefedert werden. Diese Lehren haben wir in Westdeutschland schmerzhaft im Ruhrgebiet oder in Sachsen-Anhalt beim Aufbau der Solarindustrie ziehen müssen – so wie es weltweit andere Regionen, egal ob im US-Rust-Gürtel oder in Mittelengland, auch tun mussten. Die Lausitz droht genauso zu einem Milliardengrab zu werden, wie es leider das Solar Valley geworden ist, weil von der Politik Marktmechanismen ignoriert wurden.”

“Lausitz droht genauso zu einem Milliardengrab zu werden, wie es leider das Solar Valley geworden ist”

Kurz: Die Unternehmen wurden durch hohe Subventionen angelockt und sobald die Förderphase endet, dann müssen sie entweder das Geschäftsfeld aufgeben oder ihren Standort schließen. Das sogenannte “Solar Valley” ist da leider keine Einzelfall.

“Windanlagenbauer Vestas schließt Werk in der Lausitz”

>>Der Tagesspiegel<<

“Windanlagenbauer Vestas schließt Werk in der Lausitz –  Für die Lausitz, die vor dem Ausstieg aus der Braunkohle steht, ist das bitter. Seit 2002 hatte Vestas in Lauchhammer Rotorblätter gefertigt. Der Konzern will sich künftig auf den Bau von Windanlagen für die hohe See konzentrieren.”

“Der Konzern will sich künftig auf den Bau von Windanlagen für die hohe See konzentrieren”

Das Unternehmen besteht bis heute fort: Nur Windräder werden in der Lausitz keine mehr produziert. Infolge des angedachten Kohleausstiegs gehen nicht nur die Arbeitsplätze im Lausitzer Revier verloren, sondern auch die Stromkosten steigen an. Ganz Allgemein: Der Standort wird durch immer mehr Unternehmen gemieden.

“Standort Deutschland” – “Hohe Arbeitskosten, teure Energie und eine ausufernde Bürokratie”

>>Augsburger Allgemeine<<

“Hohe Arbeitskosten, teure Energie und eine ausufernde Bürokratie: Der Standort Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit. Kann die neue Regierung gegensteuern? Die Börse lügt nicht. Verglichen mit den anderen europäischen Indizes oder dem Dow Jones in den USA liegt der deutsche Dax im Jahresvergleich mit seiner Wertentwicklung auf einem der hintersten Plätze.”

“Der Standort Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit”

Am Ende wählen potentielle Investoren lieber andere Standorte aus. Letztendlich sind davon nicht nur zukünftige Investitionen, sondern auch bestehende Unternehmen betroffen. Obwohl der äußere Anschein einem anderen Eindruck vermitteln will.

“Der Lausitzer Produktionsstandort BASF Schwarzheide GmbH gehört zum führenden Chemie-Unternehmen der Welt”

>> Landkreis Oberspreewald-Lausitz<<

“Der Lausitzer Produktionsstandort BASF Schwarzheide GmbH gehört zum führenden Chemie-Unternehmen der Welt: BASF – The Chemical Company. Sein Portfolio umfasst Polyurethan-Grundprodukte und -Systeme, Pflanzenschutzmittel, Wasserbasislacke, Technische Kunststoffe, Schaumstoffe, Dispersionen und Laromer-Marken.”

Und wenn energieintensiven Unternehmen der Strom ausgeht?

Die chemische Industrie ist maßgeblich von Energie abhängig. So sehen die Börsennachrichten des Unternehmens doch ganz anders aus. Viele Arbeitsplätze könnten mittel- und landgristige gefährdet sein.

“BASF will wegen hoher Strompreise deutlich weniger in Deutschland investieren”

>>Börse Online<<

“BASF will wegen hoher Strompreise deutlich weniger in Deutschland investieren – In den vergangenen fünf Jahren sei hierzulande noch mehr als ein Drittel investiert worden. Die geringeren Investitionen dürften sich mittel- und langfristig auch auf die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland auswirken, … Aufgrund der zusätzlichen Belastungen wird für die europäischen Chemiekonzerne vor allem die USA wegen des deutlich billigeren Schiefergases interessanter. “

“Die geringeren Investitionen dürften sich mittel- und langfristig auch auf die Zahl der Arbeitsplätze in Deutschland auswirken”

Insbesondere das produzierende Gewerbe ist maßgeblich von Strompreis abhängig. Letztendlich werden durch den angedachten Kohleausstieg nicht nur die Arbeitsplätze im Lausitzer Revier, sondern auch in anderen Bereichen betroffen sein.