Sorbische Geschichte: Limes Sorabicus & die Ausdehnung der Sorbenmark

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Im östlichen Frankenreich und am Saale-Fluss erstreckte sich eine Grenzzone, die als Limes Sorabicus bekannt war und mehrfach in den Fuldaer Annalen Erwähnung fand. Diese militärisch organisierte Region war Gegenstand von Auseinandersetzungen, da ihre Ausdehnung auf beiden Seiten des Flusses umstritten war. Die karolingische “Mark” wurde von einem königlichen Amtsträger namens “dux Sorabici limitis” befehligt und war ein Grenzraum, der durch Burgen und befestigte Vorposten, einschließlich der Halle/Saale, geschützt wurde.

Limes Sorabicus und die Geschichte der Sorben

>>Sorabicon<<

“Seit der Kaiserkrönung Karls im Jahr 800 begann die fränkische Reichsadministration damit, eine durch Burgen gesicherte und mit befestigten Vorposten u. a. in Halle/Saale verstärkte Flussgrenze nach römischem Vorbild zu ziehen, ohne das Vorhaben wirklich realisieren zu können.”

Limes Sorabicus: “Befestigten Vorposten u. a. in Halle/Saale verstärkte Flussgrenze”

Einhard, der Biograf Karls des Großen, beschrieb die Saale als den Fluss, der die Thüringer und die Sorben trennte. Nach der Kaiserkrönung Karls im Jahr 800 begann die fränkische Reichsadministration damit, eine Flussgrenze nach römischem Vorbild zu ziehen.

“Die genaue Lage und Ausdehnung der „Sorbenmark“ wird in den Quellen nicht genannt”

>> Hans-Peter Willig<<

“Die genaue Lage und Ausdehnung der „Sorbenmark“ wird in den Quellen nicht genannt und ist deshalb in der Forschung immer noch sehr umstritten. Besondere Bedeutung kommt dabei der Auskunft Einhards zu, der in seiner um 830 entstandenen Biographie Karls des Großen, der Vita Caroli Magni, schreibt, jener habe die Saale als Grenze zwischen Thüringern und Sorben bereits von seinen Vätern übernommen (ac Salam fluvium, qui Thuringos et Sorabos dividit).”

“Saale als Grenze zwischen Thüringern und Sorben”

Aufgrund der Schwäche zentraler Institutionen im Ostfrankenreich wurde das Konzept jedoch später in die Organisation eines Grenzraums umgewandelt, in dem Burgen weiterhin eine wichtige Rolle spielten. Die Bevölkerung auf beiden Seiten dieser Grenze war altsorbisch sprechend und hatte eine eigene Sachkultur. Zu Anfang des 10. Jahrhunderts ginge die Bedeutung des Limes Sorabicus, wegen der militärischen Unterwerfung des Sorbengebiets und deren Eingliederung in das Reich der ottonischen Könige. Der Einfluss der ottonischen Könige erstreckte sich zunächst bis an die Elbe und später bis an Bober und Queis.