Über Spekulationsblasen, den Zerfall von Staaten und zweifelhafte Bewertungsmethoden: Wie aussagekräftig die Finanzmärkte tatsächlich sind?

In der Geschichte der Menschheit traten immer wieder ausgeprägte Spekulationsblasen auf. Ein oft genanntes Beispiel hierfür ist die holländische Tulpenmanie im Jahr 1637. Damals konnte der Wert einer einzelnen Tulpe der Sorte Viceroy den Gegenwert von über 500 Kilogramm Käse erreichen. Ebenso bemerkenswert ist die Historie der Compagnie des Indes (CDI), einer französischen Handelsgesellschaft, die von der staatlichen Banque Royale begleitet und finanziell unterstützt wurde.
Das zentrale Problem der Spekulationsblase von 1720 lag darin, dass die Banque Royale durch opportunistische Akteure wie John Law derart missbraucht wurde, dass dieses Fehlverhalten letztlich zur Zahlungsunfähigkeit und einem dramatischen wirtschaftlichen Zusammenbruch führte. Dieses Debakel erinnert in gewisser Weise an die gegenwärtigen Vorgänge bei der FED beziehungsweise der PRB. Der Börsencrash von 1929 basierte, ähnlich wie heutige Krisen, auf einer Kombination aus übermäßiger Verschuldung und industriellen Überkapazitäten.
Fiatgeld bezeichnet ein Zahlungsmittel ohne eigenen inneren Wert, das als Tausch- und Zahlungsmittel fungiert. Im Gegensatz dazu steht Warengeld, wie etwa Gold oder Silber, welches neben seinem äußeren Tauschwert auch einen intrinsischen Wert besitzt. Heutige Währungssysteme bestimmen den Wert ihrer Währungen nicht mehr durch eine feste Bindung an Rohstoffe. Stattdessen wird dieser Wert durch die Autorität des Staates beziehungsweise durch dessen Fähigkeit zur Steuererhebung abgesichert. Die gesetzliche Festlegung als offizielles Zahlungsmittel verleiht einer Währung jedoch nicht automatisch den Status einer stabilen „harten“ Währung; dies gelingt erst durch die breite Akzeptanz bei Handelspartnern, Schuldnern, Investoren und Zahlern – sowohl hinsichtlich des Wertes als auch des Wechselkurses.
Fiatgeld basiert letztlich ausschließlich auf dem Vertrauen der Bevölkerung in die Zahlungsfähigkeit und Stabilität der Regierung. Theoretisch ermöglicht Fiatgeld eine unbegrenzte Geldschöpfung – ein Umstand, der heute stärker ausgeprägt ist als zu irgendeiner anderen Zeit in der langen Geschichte von Banknoten. Historisch war Geld fast immer durch reale Werte gedeckt, weshalb es für Herrscher und Regierungen sehr schwierig war, „harte Münze“ in unbegrenzter Menge herzustellen. Die ältesten bekannten Metallgeldfunde stammen aus dem Mittelmeerraum und datieren etwa auf das Jahr 2000 vor Christus.
Die ersten Münzen wurden im Reich der Lyder, einem indogermanischen Volk in Kleinasien, um 650 vor Christus geprägt. Diese bestanden aus einer groben Gold-Silber-Legierung ohne bildliche Darstellung. Erst ab etwa 600 vor Christus kamen Münzen mit bildlichen Motiven auf. Im Anschluss wurden Goldmünzen in verschiedenen Größen und Nennwerten geprägt. Bereits im Römischen Reich gab es allerdings auch wertlose Münzen – das erste Beispiel für Fiatgeld: Der Silberanteil im Denar wurde so weit verringert, dass Händler diese Münzen schließlich nicht mehr als Zahlungsmittel akzeptierten. Der Solidus war die letzte römische Goldmünze mit reduziertem Gewicht; dennoch wurde sie aufgrund ihres nachweisbaren Goldgehalts weiterhin als Zahlungsmittel geschätzt.
Das erste echte Fiatgeld dürfte somit der Denar gewesen sein, dessen Silbergehalt so stark herabgesetzt wurde, dass er letztlich nur noch den Metallwert besaß – also nahezu wertlos war.
Ein ähnliches Schicksal wird letztlich auch Yen, Euro und US-Dollar ereilen. Seitdem diese Währungen nicht mehr durch reale Werte gedeckt sind, verlieren sie kontinuierlich an Kaufkraft. Da keine substanzielle Deckung existiert und die Herausgeber dieser Zahlungsmittel – vergleichbar mit dem römischen Reich – hoch verschuldet sind, beruht das Fortbestehen dieser Währungen allein auf dem Vertrauen von Anlegern und Marktteilnehmern. Dieses Vertrauen wird jedoch durch stetige Geldvermehrung und wachsende Schuldenberge früher oder später zusammenbrechen.
Es ist lediglich eine Frage der Zeit, bis sich die Entwertung beschleunigt und eine Währungsreform unausweichlich wird. Wann werden diese Währungen so wenig wert sein wie das Papier, auf dem sie gedruckt wurden, oder wie eine bloße Eingabe auf einer Computertastatur? Wann gleichen Yen, Euro und US-Dollar dem Denar in ihrem Wert?
Diese Prozesse wiederholen sich seit etwa 2.600 Jahren in relativ regelmäßigen Abständen mit stets demselben Ergebnis: einer massiven Entwertung. Sollte es diesmal wirklich anders verlaufen? Genau das versuchen Ihnen die Finanzlobby sowie ihre Verbündeten aus Politik und Zentralbanken einzureden. Diesem Narrativ sollte kein Glaube geschenkt werden – schützen Sie sich selbst sowie Ihre Angehörigen!
China war das erste Land weltweit, das Papiergeld einsetzte. Bereits während der frühen Nördlichen Song-Dynastie (960–1127) wurde in Chengdu Papiergeld ausgegeben. Um das Jahr 1024 diente Papiergeld als Notmittel zur Kriegsfinanzierung, da Münzgeld knapp geworden war. Später wurde das Papiergeld in China jedoch vollständig abgeschafft, da Kaiser wiederholt große Mengen an Banknoten drucken ließen, ohne deren Deckung sicherzustellen – was zu wiederkehrender starker Inflation führte (einem langfristigen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus). In Europa erfolgte die Einführung von Papiergeld deutlich später: Die erste Ausgabe fand 1483 in Spanien statt. Diese sogenannten Belagerungsscheine waren jedoch nur temporärer Ersatz für fehlendes Münzgeld und verloren rasch an Wert. Zwischen 1483 und 1720 gab es zahlreiche Versuche, Fiatgeld zu etablieren – alle endeten entweder in galoppierender Inflation oder erheblicher Entwertung. In größerem Umfang wurde Papiergeld erstmals unter dem französischen Finanzminister John Law zwischen 1718 und 1720 verwendet; auch diese Phase endete in einem Fiasko.
In den folgenden 250 Jahren scheiterten alle Versuche weltweit daran, ungesicherte Währungen dauerhaft zu etablieren (unter anderem in Frankreich mehrfach, in der Weimarer Republik sowie in Ländern wie Türkei, Polen, Russland, Argentinien, Österreich, Brasilien, Mexiko, Thailand, Ungarn, Simbabwe, Südkorea und Indonesien). Die Folge waren meist harte Sparprogramme, Staatszusammenbrüche sowie strikte Finanzkontrollen; häufig kam es zu Hyperinflation, die meist nur durch eine Währungsreform zeitweise eingedämmt werden konnte.
Bis zum Jahr 1971 hat keine ungedeckte Währung länger als 43 Jahre überdauert; inzwischen haben Yen und Dollar diese Marke überschritten. Angesichts der historischen Erfahrungen sowie der aktuellen Rekordverschuldung, des starken Anstiegs der Geldmenge und ständig wachsender Staatsausgaben erscheint es kaum vorstellbar, dass diese Papierwährungen ihr 50-jähriges Bestehen – also spätestens bis zum Jahr 2021 – ohne erhebliche Wertverluste überstehen werden. Diese Prognose sollte niemanden überraschen: Seit 1971 hat die Kaufkraft des US-Dollars um rund 82 Prozent abgenommen; gegenüber dem Schweizer Franken – einer vergleichsweise stabilen Währung – verlor er sogar mehr als 80 Prozent an Wert.
Parallel zu den unseriösen Staatsfinanzen haben sich seit 1971 in den USA Bilanzierungs- und Bewertungspraktiken etabliert, die besonders spekulative Investoren erfreuen dürften. Mehrfach wurden Methoden zur Berechnung von Inflationsrate und Wirtschaftswachstum so verändert, dass die tatsächliche Inflation deutlich höher liegt als offiziell ausgewiesen ist; ebenso sind die Wachstumszahlen durch Datenmanipulationen überhöht dargestellt worden. Würde man beispielsweise deutsche Bewertungsmethoden für das Wirtschaftswachstum anwenden, würden sich diese Zahlen sofort halbieren.
Auch bei der Arbeitslosenquote gab es seit 1971 gravierende Verzerrungen: Heute hat sie nahezu keine Aussagekraft mehr; statistisch wäre es möglich, dass jeder Amerikaner arbeitslos ist und dennoch eine offizielle Arbeitslosenquote von null Prozent ausgewiesen wird.
Die gesamte Geldmenge (M3), eine äußerst relevante Kennzahl für wirtschaftliche Analysen, wird von der amerikanischen Regierung inzwischen gar nicht mehr veröffentlicht.
Diese Manipulationen erfolgen stets aus politischen Gründen und verschleiern die tatsächliche wirtschaftliche Lage. Je weniger Transparenz vorhanden ist, desto instabiler ist meist das zugrunde liegende System.
Man sollte niemandem vertrauen – insbesondere nicht Finanzkommentatoren, Medienvertretern, Zentralbankern oder Politikern – und sich keinesfalls auf Statistiken verlassen, deren Entstehung man nicht selbst kontrolliert hat.
Für professionelle Baissiers sind gefälschte Zahlen, unklare Bilanzen sowie künstlich geschaffene Werte zusammen mit Fiatgeld und explosionsartiger Geldmengenausweitung sowie den Verflechtungen zwischen Management, Kapital und Politik nahezu ideale Indikatoren zur Identifikation von Short-Kandidaten und zum Aufbau massiver Baissepositionen.
Genau in diesem Umfeld befinden wir uns derzeit – doch die Bewertungen müssen hoch bleiben; andernfalls könnte ein Baissier seine Gewinne im Falle eines Absturzes nicht maximieren.