Bibel versus Wissenschaft – Fand die biblische Sintflut tatsächlich statt? (2)

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Sintflut – Die Menschheit soll moralisch und sittlich verkommen gewesen sein und deswegen hat Gott die Sintflut über die Menschen gebracht. Der 1. Teil spielt sich nur in der Vergangenheit ab: Aber kann eine erneute Sintflut tatsächlich die Menschheit erneut wegspülen?

Kann eine erneute Sintflut tatsächlich die Menschheit erneut wegspülen?

Das mag sehr weit hergeholt klingen. Aber untergegangene Kulturen stellen in der modernen Geschichtswissenschaft keine Seltenheit dar. Eine davon ist sogar weit vor jeder Form der Geschichtsschreibung zu verorten.

„Fundorten im Umkreis von 150 Kilometern um Göbekli Tepe“ – Eine untergegangene Hochkultur vor 12.000 Jahren?

>>Scinexx.de<<

„Schriftvorläufer schon vor 12.000 Jahren: Schon die Erbauer des Steinzeit-Heiligtums Göbekli Tepe in der Türkei könnten den ersten Schritt vom Bild zur Schrift gegangen sein. … Der Ägyptologe untermauert seine These mit der Tatsache, dass insgesamt rund 20 verschiedene Bildzeichen in ähnlicher Form auch noch in anderen frühneolithischen Fundorten im Umkreis von 150 Kilometern um Göbekli Tepe herum entdeckt wurden.“

Göbekli Tepe: „Schriftvorläufer schon vor 12.000 Jahren“

Demnach scheint Göbekli Tepe über den eigentlichen Grabungsort sich weit darüber hinaus zu erstrecken. – Oder eine Frage im Umkehrschluss: Welche Relikte würde man heute nach 12.000 Jahren über eine untergegangene Hochkultur noch finden? Immerhin ist diese Epoche weit außerhalb jeglicher Geschichtsschreibung angesiedelt. Zudem kann diese Region der heutigen Türkei auf eine sehr wechselvolle spätere Geschichte blicken. Außerdem fällt diese vorgeschichtliche Epoche mit dem Ende der letzten Eiszeit zusammen.

„Zahlreichen Eiszeiten“ – „2.6 Millionen bis 11 500 Jahren vor heute prägten“

>>Mammutmuseum<<

„Die Anzahl, die zeitliche Abfolge und die Ausdehnung der zahlreichen Eiszeiten, die – unterbrochen von kürzeren Warmzeiten – die Erde von etwa 2.6 Millionen bis 11 500 Jahren vor heute prägten, wird in Fachkreisen noch immer diskutiert.“

„Dunkles Zeitalter“ – Ist Göbekli Tepe als weites Beispiel anzusehen?

Der Untergang von Zivilisationen scheint also zur Geschichte der Menschheit zu gehören. Denn bereits aus der Antike sind vergleichbare Fälle bekannt. Die dunklen Jahrhunderte oder das dunkle Zeitalter wird heutzutage gerne mit dem Ende der Antike gleichgesetzt. Zu dieser Zeit gingen die schriftlichen Überlieferungen erheblich zurück. Aber schon in der Antike hat die Menschheit gewissermaßen „das Schreiben“ verlernt.

„Im Verlauf des 12. Jahrhunderts v. Chr. brach die schriftliche Überlieferung des Mykenisch-Griechischen auch auf dem Festland ab“

>>Auf den Spuren der Indoeuropäer von Harald Haarmann (Buch) <<

„Im 13. Jahrhundert v. Chr. kam Linear B auf Kreta außer Gebrauch, und im Verlauf des 12. Jahrhunderts v. Chr. brach die schriftliche Überlieferung des Mykenisch-Griechischen auch auf dem Festland ab. Nach traditioneller Auffassung in der Antikenforschung fiel das Griechentum nach dem Niedergang der mykenischen Vorherrschaft in die Schriftlosigkeit zurück und durchlebte ein «dunkles Zeitalter».

„Dunkles Zeitalter“ – „Fiel das Griechentum nach dem Niedergang der mykenischen Vorherrschaft in die Schriftlosigkeit zurück“

Das teilweise hochentwickelte Zivilisationen – wie die Maya oder Azteken – gewaltsam ausgelöscht werden: Das mag gewiss richtig sein, aber es spiegelt nur ein unvollständiges Bild wider. Denn auch ganz ohne Gewalt können Zivilisationen unter gehen. Etwas vergleichbares steht ebenso in der Bibel geschrieben. Die Sintflut – sofern man so möchte – ist nicht als Ursache, sondern nur als Folge des menschlichen Fehlverhaltens anzusehen. Was damit gemeint sei: Diese Antwort darauf können zeitgenössische Publikationen von sehr aktuellen gesellschaftlichen Problemen liefern.

„Knapp die Hälfte nicht einmal die Minimalanforderungen bei der Rechtschreibung“

>>Der Tagesspiegel<<

„Die aktuellen Ergebnisse der Vergleichsarbeiten für die Berliner Drittklässler (Vera 3) offenbaren erneut immense Defizite. Drei Viertel der 24.000 Grundschüler schaffen nicht den von der Kultusministerkonferenz gesetzten Regelstandard im Bereich der Rechtschreibung. Die Hälfte bleibt sogar unter den Mindestanforderungen. Das belegen die noch nicht veröffentlichten Ergebnisse, die dem Tagesspiegel vorliegen. … Die rund 24.000 Drittklässler waren … in Deutsch und Mathematik geprüft worden – und die Resultate sind miserabel. .. erreicht knapp die Hälfte nicht einmal die Minimalanforderungen bei der Rechtschreibung: Sie liegen somit auf der untersten der fünf Kompetenzstufen. … Die CDU-Fraktion nannte die „Heimlichtuerei“ der Senatorin „peinlich“: Es sei ein „bildungspolitischer Irrweg“, wenn Berlins Schulsenatorin die Ergebnisse „zum Staatsgeheimnis“ erkläre, so Fraktionsschef Florian Graf und die schulpolitische Sprecherin Hildegard Bentele.“

Bildungsnotstand: „Schulsenatorin die Ergebnisse „zum Staatsgeheimnis“ erkläre“

Die Ergebnisse dieser Vergleichstest waren offenkundig so peinlich gewesen, dass die öffentliche Verwaltung sie als „Geheim“ eingestuft hat. Das einstige Land der Dichter und Denker ist heutzutage augenscheinlich schon mit der Unterrichtung von Grundschülern hoffnungslos überfordert. Vergleichbare Defizite lassen sich eigentlich überall finden. Nicht nur die hiesigen Schulen weisen Defizite auf, sondern viele Brücken sind baufällig, die Energieversorgung ist mangelhaft und es lassen sich noch endlos mehr Beispiele aufführen.

Menschheit soll moralisch und sittlich verkommen gewesen sein? – Damals vor der Sintflut oder Heute?

Das alles dürfte wohl eher auf eine tiefere gesellschaftliche Krise zurückzuführen sein. Und so gewinnen die Worte aus der Bibel vor der Sintflut viel an Aktualität hinzu: Die Menschheit soll – damals – moralisch und sittlich verkommen gewesen sein. Letztlich braucht es keinen Gott, der eine neue Sintflut schickt, denn die hiesige Zivilisation spült sich – im übertragenen Sinn – ohne fremde Hilfe nur durch eigenes Handeln ganz alleine weg.