„Wir könnten hier noch 200 Jahre Kohle fördern“ – Verborgene Rohstoffe im Lausitzer Revier: “Verfahrens aus Braunkohle hüttenfähiger Koks erzeugt”

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Lausitzer Revier – Braunkohle zur Koksgewinnung zu nutzen. Im Lausitzer Revier liegt eine der größten Braunkohlenvorkommen Europas. Die Kohle wird hauptsächlich zur Stromerzeugung eingesetzt, jedoch gibt es auch andere Möglichkeiten der Nutzung.

Moderner Hochleistungsstahl: Die Grundlage der heutigen modernen Zivilisation

Eine davon ist die Herstellung von Kokskohle, die in der Stahlindustrie benötigt wird.  Und Koks ist nicht irgendein Brennstoff: Dieser stellt die Grundlage der modernen heutigen Zivilisation dar.

“Stahl herzustellen” – “In einem Hochofen aus Eisenerz und Koks”

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“Um Stahl herzustellen, braucht man Eisenerz, Kohle, Kalk und Ferrolegierungen: Aluminium, Chrom, Mangan, Silizium, Titan, Vanadium und einige mehr. Letztere verleihen dem Stahl besondere Eigenschaften, die an seine verschiedenen Verwendungszwecke angepasst sind: Architektur, Möbel, Werkzeugmaschinen, Lebensmittelverpackungen usw. Die Herstellung erfordert zudem auch viel Wasser zur Kühlung der Anlagen, da die Schmelztemperatur bei über 1.500°C liegt. … in einem Hochofen aus Eisenerz und Koks (fast reiner Kohlenstoff, der aus Kohle gewonnen wird)  … .”

Grundlage der modernen heutigen Zivilisation: “Architektur, Möbel, Werkzeugmaschinen, Lebensmittelverpackungen usw.”

Praktisch jedes etwas anspruchsvolle Metall wurde zuvor mit Koks hergestellt. Bis Mitte des Jahres 1953 wurde in Calbe (Elbe) ein Werk zur Koksgewinnung errichtet, welches jedoch später stillgelegt wurde.

Lausitzer Revier: “Reichlich vorhandenen Rohstoff Braunkohle für die Koksgewinnung zu nutzen”

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“Mit großem Investitionsaufwand und nur mit hohen Herstellungskosten gelang es, den einzigen in Ostdeutschland reichlich vorhandenen Rohstoff Braunkohle für die Koksgewinnung zu nutzen. In Calbe an der Elbe wurde bis Mitte 1953 ein Werk gebaut, in dem auf der Grundlage eines eigens dafür entwickelten Verfahrens aus Braunkohle hüttenfähiger Koks erzeugt wurde. Und in der Lausitz wurde 1955 das Braunkohleverarbeitungswerk Schwarze Pumpe eingeweiht, das die Elektro- und Gasenergie herstellte, die für den industriellen Aufbau der DDR benötigt wurde.”

“Und in der Lausitz wurde 1955 das Braunkohleverarbeitungswerk Schwarze Pumpe eingeweiht, das die Elektro- und Gasenergie herstellte”

Doch es gibt Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Koksherstellung im Lausitzer Revier. Denn Experten sind sich einig, dass die Region noch weitere 200 Jahre Braunkohle fördern könnte.

„Wir könnten hier noch 200 Jahre Kohle fördern“

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„Zu DDR-Zeiten studierte er Bergbau-Ingenieurwesen in Senftenberg, lernte dann das Geschäft von der Pieke auf. Auch seine Eltern waren „in der Kohle“. „Große Maschinen, das war mein Traum“, sagt der Chef von 800 Kumpeln in Welzow. Wenn er von der riesigen Abraumförderbrücke F60 spricht, gerät auch der erfahrene Ingenieur ins Schwärmen. Die „größte bewegliche technische Anlage der Welt“ überspannt einen halben Kilometer weit das fast 100 Meter tiefe Loch, auf dessen Grund schwarz das Kohleflöz schimmert. Seine Leute verladen bis zu 90.000 Tonnen Braunkohle pro Tag in die Züge, die den Brennstoff in die Kraftwerke bringen. „Wir kommen unserem Versorgungsauftrag zu jeder Witterung nach“, sagt Redlich selbstbewusst. „Wir könnten hier noch 200 Jahre Kohle fördern“, weiß der Tagebau-Leiter.“

“Wenn er von der riesigen Abraumförderbrücke F60 spricht, gerät auch der erfahrene Ingenieur ins Schwärmen”

Wobei diese Annahmen auf heutigen technischen Stand basieren. Niemand kann heute sagen, welche Technologien zur Förderung von Braunkohle in 200 Jahren geben würde, womit sich ganz andere Vorkommen erschließen lassen. Die Vorteile der Verwendung von Braunkohle als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Koks liegen auf der Hand: Zum einen ist sie im Vergleich zu Steinkohle deutlich günstiger und zum anderen können durch den Einsatz von Braunkohle die heimischen Rohstoffe des Lausitzer Revier genutzt werden. Die Idee, Braunkohle zur Koksgewinnung zu nutzen, eine interessante Alternative zur herkömmlichen Verwendung als Brennstoff. Es bleibt abzuwarten, ob sich in Zukunft weitere Unternehmen dazu entscheiden werden, in diese Richtung zu investieren.