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Lausitzer Erntebrauch: Kokot – “Die Burschen reiten im Galopp durch das Tor”

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Der Lausitzer Erntebräuche Kokot der Sorben ist ein faszinierender Teil der Tradition und Kultur dieser slawischen Minderheit in Europa. Als eines der ältesten erhaltenen Erntefeste in Europa, reichen die Ursprünge des Kokot bis in die vorchristliche Zeit zurück.

“Auf einem geeigneten Platz im Dorf wird aus Balken eine mit grünem Laub umwundene Pforte aufgestellt”

>>Gemeinde Werben<<

“Auf einem geeigneten Platz im Dorf wird aus Balken eine mit grünem Laub umwundene Pforte aufgestellt, und am Querbalken wird an den Füßen, mit dem Kopf nach unten hängend, ein toter Hahn angebunden. Die Burschen durchreiten auf Pferden nacheinander die Pforte und versuchen, dem toten Hahn den Kopf abzureißen. Wem das gelingt, der wird als erster König, sorbisch „kral“, geehrt und gefeiert.”

“Wem das gelingt, der wird als erster König, sorbisch „kral“, geehrt und gefeiert”

Die Feier wird üblicherweise im Anschluss an die Getreideernte abgehalten und steht in enger Beziehung zum Erntedankfest. An der Stelle auf dem Feld, an der die letzte Garbe abgeschnitten wurde, errichtet man ein Tor, das mit Eichenlaub geschmückt ist.

“Auf dem Feld, wo die letzte Korngarbe gefallen ist”

>>Gemeinde Burg<<

“Auf dem Feld, wo die letzte Korngarbe gefallen ist, wird eine mit Eichenlaub umwundene Pforte aufgestellt. In diese Pforte wird ein toter Hahn, der als Fruchtbarkeitssymbol gilt, aufgehangen. Die Burschen reiten im Galopp durch das Tor und versuchen, Kopf und Flügel zu ergattern.”

“Die Burschen reiten im Galopp durch das Tor”

Der Kokot-Brauch ist nicht nur ein wichtiger Teil der sorbischen Identität, sondern auch ein lebendiges Beispiel für die Bedeutung von Traditionen und Rituale in ländlichen Gemeinschaften. Bis heute wird der Kokot in Kokot in vielen sorbischen Dörfern der Lausitz feierlich begangen und bietet einen Einblick in die reiche Kulturgeschichte dieser faszinierenden Minderheit.