Lausitzer Geschichte: Welchen Einfluss hatten die byzantinischen Missionare Kyrill und Method auf die Lausitz?

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Viele slawischen Völker wurden gewaltsam zum Christentum bekehrt. Aber zuvor hatten schon viele slawischen Völker den Christleichen – ganz freiwillig – angenommen. Die beiden Slawenapostel Kyrill und Method  haben bereits im 9. Jahrhundert viele heutige slawische Länder bereist und nachhaltig ihre Spuren hinterlassen.

Die byzantinischen Missionare Kyrill und Method und die Lausitz

Noch heute hängen viele slawischen Völker den Orthodoxen Glauben an und haben – das aus Griechenland stammende – kyrillische Alphabet in Gebrauch. Und auch in der Lausitz haben die Slawenapostel Kyrill und Method ihre Spuren hinterlassen. Der Cyrill-Methodius-Verein stellt einen der mitgliederstärksten Sorbischen Vereine dar.

„Auf der Suche nach den Slawen“

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„Auf der Suche nach den Slawen – So bedeutsam die Entstehung des slawischen Europa ist, so überaus schwierig ist die Rekonstruktion dieses Prozesses. … Mitte des 9. Jahrhunderts verschriftlichten die byzantinischen Missionare Kyrill und Method in Mähren für ihre Bibelübersetzung erstmals eine slawische Sprache. In den Jahrhunderten danach blieben Latein und Griechisch weitgehend auf religiöse Zwecke beschränkt, und erst im frühen 12. Jahrhundert begannen Slawen, eigene Geschichtswerke zu verfassen: die Chronik der Böhmen des Cosmas von Prag (entstanden ab ca. 1120), die Chronik des Gallus Anonymus in Polen (ca. 1115) und die Nestorchronik in Kiew (1116).“

„Mitte des 9. Jahrhunderts verschriftlichten die byzantinischen Missionare Kyrill und Method in Mähren für ihre Bibelübersetzung erstmals eine slawische Sprache“ 

Zugleich weisen die Aufzeichnungen aus der Römischen und Fränkischen Epoche ebenfalls große Lücken auf. Die damaligen Zeitgenossen – ungefähr vor dem Jahr 1.000 nach unsere Zeitrechnung – haben die heutigen Slawischen Gebiete nur gestreift und zusätzlich haben nicht viele Schriften die Zeiten überdauert. Deshalb wohnt in den beiden byzantinischen Missionare Kyrill und Method eine so große Bedeutung inne.

„Kyrill – Der ursprünglich Konstantin hiess“ – „Methodios – Der als Michael getauft wurde“

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„Kyrill, der ursprünglich Konstantin hiess, und Methodios, der als Michael getauft wurde, wurden um das Jahr 827, bzw. 815 in einer Senatorenfamilie in Thessaloniki geboren. Als Mazedonier beherrschten sie neben griechisch auch die slawische Sprache.“

Kyrill und Method: „Als Mazedonier beherrschten sie neben griechisch auch die slawische Sprache“

Bereits lange vor der gewaltsamen Landnahme des Heiligen Römischen Reiches haben bereits christliche Missionare die slawischen Gebiete bereist und teilweise sogar den christlichen Glauben angenommen: Doch die Slawen nahmen den „falschen“ christliche Glaube an. Denn die beiden byzantinischen Missionare Kyrill und Method hatten den Orthodoxen Glauben verbreitet. Die Slawenapostel Kyrill und Method haben sich mit großen Verdiensten hervorgetan: Noch heute hängen in viele Slawische Länder der Orthodoxen Kirche an und haben – das aus Griechenland stammendekyrillische Alphabet in Gebrauch.

„Die Slawenapostel Kyrill und Method – Die im 9. Jahrhundert Vorläufer des kyrillischen Alphabets erfunden“

>>Südosteuropa: Weltgeschichte einer Region von Marie-Janine Calic (Buch) <<

„Außer den Nationalmythen wurden weitere als heilig angesehene Erinnerungsorte gepflegt, zum Beispiel Schlachtfelder, Gräber, Denkmäler und Heldenfiguren. So entdeckte die Nationalbewegung in Bulgarien die Slawenapostel Kyrill und Method, die im 9. Jahrhundert Vorläufer des kyrillischen Alphabets erfunden und das Altkirchenslawische verbreitet hatten. Gedenktage, Ikonen, Gebete und Lieder der Kirchenheiligen wurden nun als Symbole des Freiheitskampfes vereinnahmt und «nationalisiert».

Lausitzer Sorben: Der nach den beiden Heiligen benannte Cyrill-Methodius-Verein

Sogar im vorwiegend katholische Polen hängt eine beachtliche Minderheit der Polnisch-Orthodoxe Kirche an. Auch in der Lausitz haben die Slawenapostel Kyrill und Method ihre Spuren hinterlassen: Der nach den beiden Heiligen benannte Cyrill-Methodius-Verein stellt einen mitgliederstärksten Sorbischen Vereine dar.