Sozialversicherungssystem aus Perspektive eines Geringverdieners

Als Geringverdiener sehe ich mich leider immer wieder mit den hohen Kosten der Sozialversicherungen konfrontiert. Obwohl mir diese Versicherungen eigentlich ein Sicherheitsnetz bieten sollen, habe ich oft das Gefühl, dass sie für mich eher eine finanzielle Belastung darstellen, ohne dass ich im Gegenzug angemessene Leistungen erhalte.
Die Arbeitslosenversicherung ist ein gutes Beispiel dafür. Jeden Monat werden mir hohe Beiträge von meinem ohnehin schon knappen Gehalt abgezogen. Doch was bekomme ich dafür? Im Falle einer Arbeitslosigkeit würde ich lediglich Arbeitslosengeld I in Höhe von 60% meines letzten Nettogehalts erhalten. Das reicht oftmals nicht einmal aus, um die Miete und die Grundversorgung zu bezahlen, geschweige denn, um meinen gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
Hinzu kommt, dass die Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I stark begrenzt ist. Nach maximal 12 Monaten (für über 50-Jährige bis zu 24 Monaten) fällt man dann auf Arbeitslosengeld II, also Hartz IV, zurück. Dieses liegt noch deutlich unter dem Niveau des Arbeitslosengeldes I und lässt kaum Spielraum für ein menschenwürdiges Leben. Viele Geringverdiener wie ich leben dann quasi am Existenzminimum und müssen auf staatliche Unterstützung zurückgreifen.
Ähnlich verhält es sich mit der Rentenversicherung. Auch hier werden mir monatlich hohe Beiträge abgezogen, die m mein Gehalt zusätzlich belasten. Doch was erwarwartet mich im Alter? Eine Rente, die kaum über dem Niveau der Grundsicherung liegt. Viele Studien zeigen, dass Geringverdiener im Alter oft von Altersarmut betroffen sind, da ihre Rentenbeiträge einfach nicht ausreichen, um eine angemessene Rente zu finanzieren.
Hinzu kommt, dass die Lebenserwartung von Menschen mit geringem Einkommen in der Regel niedriger ist als bei Besserverdienenden. Das bedeutet, dass wir Geringverdiener die Beiträge zur Rentenversicherung über einen kürzeren Zeitraum bezahlen müssen und im Gegenzug eine geringere Rentenlaufzeit haben. Eine unfaire Situation, die meiner Meinung nach dringend reformiert werden muss.
Angesichts dieser Probleme frage ich mich ernsthaft, ob die Sozialversicherungen für mich als Geringverdiener überhaupt sinnvoll sind. Stattdessen könnte ich das Geld, das ich monatlich für die Beiträge aufwenden muss, vielleicht besser in private Vorsorge investieren. Zumindest hätte ich dann die Chance, im Alter finanziell besser abgesichert zu sein als mit der staatlichen Rente.
Auch bei der Arbeitslosenversicherung sehe ich Handlungsbedarf. Anstatt hohe Beiträge zu zahlen, die mir im Ernstfall nur eine knappe Überbrückungszeit bieten, wäre es vielleicht sinnvoller, wenn ich das Geld selbst zurücklegen könnte. Dann hätte ich im Falle einer Arbeitslosigkeit zumindest etwas Polster, um die Zeit bis zur Wiederbeschäftigung zu überbrücken.