Lausitzer Geschichte: Die Räuberstraße

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Ein jahrhundertalter Weg, der in den frühesten Zeiten die heutigen Städte Radeberg und Bischofswerda verband, war die „Räuberstraße“. Dieselbe ist den Bewohnern des oberen Rödertales unter diesem Namen bekannt und führt als ein ziemlich gangbarer Weg noch jetzt durch die Felder südlich von Großröhrsdorf und Bretnig an der ehemaligen Dammschenke, dem jetzigen Schützenhause von Bretnig, vorüber.

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Von Friedrich Bernhard Störzner

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Südöstlich von Hauswalde wendet dieser alte Weg sich nach Frankenthal ab und führt von hier aus an Goldbach vorbei nach Bischofswerda.

Die Räuberstraße war im frühesten Mittelalter ein vielbenützter Weg. Kaufleute zogen auf ihm dahin, besonders die Juden. Sehr häufig kam es vor, daß die reisenden Kaufleute, welche ihre Waren und oftmals auch viel Geld mit sich führten, hier angefallen wurden. Diese alte Straße führte durch weitausgedehnte Waldungen, in denen Räuberbanden ihre Schlupfwinkel hatten. Wegelagerer lauerten Kaufleuten auf, plünderten diese oder ermordeten sie auch nicht selten, wenn sie kein Lösegeld erhalten konnten. Um das Jahr 1400 war die Räuberei hier am tollsten, und nur unter starker Bedeckung konnten damals die Kaufleute eine Reise von Bischofswerda nach Radeberg wagen. Erst später trat größere Sicherheit ein. Die Bezeichnung dieses alten Weges als die Räuberstraße hat sich aber bis zum heutigen Tage erhalten.