Irak: Mit Gottes Hilfe Traumata überwinden

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Open Doors unterstützt Programme zur Traumabegleitung – der Bedarf ist groß

In den letzten Jahrzehnten haben Kriege, Bombenanschläge, wirtschaftliche Not und organisiertes Verbrechen viel Leid und Trauma in der irakischen Bevölkerung verursacht. Christen, die darüber hinaus Verfolgung erfahren, trifft dies umso härter. Gebet und Traumabegleitung helfen ihnen dabei, in Jesus Heilung zu finden und diese in der Gesellschaft weiterzugeben.

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Von Open Doors

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Tiefe Wunden

Seit Jahrzehnten wird die christliche Minderheit im Irak hart verfolgt. Manche Christen mussten bereits mehrfach innerhalb des Landes fliehen, viele haben durch Verfolgung Angehörige verloren. Gerade die Schreckensherrschaft des „Islamischen Staats“ (IS) 2014–2016 hat viele Christen traumatisiert und in ihrem Glauben erschüttert. „Wenn mir Leute von Gott erzählten, sagte ich: ‚Aber was ist mit dem Leid, der Folter, der Vertreibung?‘“, berichtet die 35-jährige Christin Vian. Vian stammt aus Alqosch und hat den Vormarsch des IS aus der Nähe miterlebt. Alqosch wurde nie vom IS eingenommen, lag aber so nahe an der Front, dass Vians Koffer immer gepackt waren, um schnell fliehen zu können.

Wie es auch Vian selbst erlebte, hat die Verfolgung den Glauben vieler irakischer Christen erschüttert. Die Situation der traumatisierten Menschen wird dadurch verschlimmert, dass psychische Probleme im Irak mit einem Stigma behaftet sind. „Wir sehen Menschen, die psychisch krank sind, entweder als verrückt oder als faul an“, erklärt Vian. Der Bedarf an Trauma-Begleitung ist riesig, wird aber verdrängt. „Selbst in Ländern, in denen Frieden herrscht, erleben Menschen Traumata, zum Beispiel durch gewaltsame Übergriffe oder große Verluste. Hier im Irak passieren diese Dinge ständig: Es gab in meiner Lebenszeit so viele Kriege und Konflikte, dass ich sie nicht einmal zählen kann.“

Gottes Gegenwart wahrnehmen

Ähnlich wie für Hiob (siehe Hiob 42,5) war es für Vian entscheidend, Gottes Gegenwart auch inmitten von Leid und Verfolgung wahrzunehmen. „Erst durch die aktive Aufarbeitung meines Traumas konnte ich erkennen, dass Gott in all dem da war.“ Heute geht es Vian wieder so gut, dass sie anderen helfen möchte, ebenfalls Gottes Gegenwart inmitten ihrer Not wahrzunehmen.

Seit mehr als sieben Jahren setzen sich lokale Partner von Open Doors dafür ein, innerhalb der christlichen Gemeinschaft das Stigma psychischer Probleme und ihrer Behandlung zu überwinden. Inzwischen sind drei Zentren für Traumabehandlung in Betrieb sowie eine Schule, an der Christen eine zweijährige Ausbildung zum Traumaseelsorger absolvieren können. Vian besucht diese Schule seit sechs Monaten.

Lebendige Hoffnung

Die leidende christliche Minderheit im Irak ist von großer Bedeutung für das Land: Denn sie ist mit Jesus Christus verbunden, der allein den Menschen lebendige Hoffnung geben kann. Bitte beten Sie, dass viele Christen wie Vian Heilung von Traumata erfahren und diese Heilung zusammen mit ihrer Hoffnung in Jesus in ihrem Umfeld weitergeben können.