Das Geheimnis des christlichen Glaubens

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Ob moderne Filme, aufwendig gestaltete Computerspiele, emotionsgeladene Sportveranstaltungen oder phantasiereich gestaltete Romane: In der modernen Unterhaltungsindustrie ist für jeden Geschmack etwas dabei. Oder auch nicht: Viele Menschen sind weniger auf der Suche nach den kurzen emotionalen Kick, sondern vielmehr nach einer beständigen spirituellen Kraft, die ihnen Halt im Leben gibt. Die Suche danach, dürfte beinahe so alt wie die Menschheit selbst sein und genau darauf basiert auch der Erfolg der christlichen Religion. Wie kam es also dazu, dass eine kleine verfolgte religiöse Minderheit, zu einer Weltreligion aufsteigen konnte?

Alltag im Römischen Reich: Bürgerkriege und kriegerische Feldzüge gegen andere Völker

Als Kaiser Augustus an die Macht kam, hatte das Römischen Reich viele Jahrzehnte Bürgerkrieg hinter sich. Vornehmlich ging es um die Frage: Wer im Römsichen Reich die Macht inne haben soll: Diese Machtfrage bezahlten seinerzeit sehr viele Menschen mit ihren Leben. Jenseits dessen, ging das „normale“ Leben im Römischen Reich weiter seinen gewohnten Gang. Trotz bürgerkriegsähnlicher Unruhen florierte der Handel und die Menschen gingen ihren üblichen Tagwerk nach. Denn wenn nicht gerade um die Macht im Inneren gekämpft wurde, waren die Machthaber Roms damit beschäftigt, Kriege gegen andere Völker zu führen und nach Möglichkeiten große Triumphe zu erringen, um damit ihre eigene Machtbasis zu festigen.

Brot und Spiele waren im Rom zum Machterhalt unerlässlich

Dazu waren auch „Brot und Spiele“ für das profane Volk unabdingbar. Ob Amphitheater, Römische (Pferde-)Wagenrennen, Spiele im Kolosseum oder die Verehrung von Römischen Gottheiten: Im antiken Rom war eigentlich immer etwas los, vergleichbar wie in der heutigen modernen Unterhaltungsindustrie. Abseits dessen, gab es viele Menschen, die dass Alles nicht befriedigte. In den christlichen Schriften ist viel davon die Rede, wie die Apostel umherreisten und so das Christentum verbreiteten. Aber sicherlich dürfte dies bestenfalls nur die halbe Wahrheit gewesen sein, weshalb das Christentum so einen regen Zulauf hatte. Zu dieser Zeit herrschte im Römischen Reich, eine unglaubliche Vielfalt von Religionen vor. Alleine der offizielle Römische Götterkult, bot für fast jeden Anlass einen passende Gottheit, mit einer dazugehörigen rührseligen Geschichte an. Es musste also etwas geben, was das Christentum von anderen Religionen maßgeblich unterschied. Außerdem kommt noch eine andere Tatsache hinzu, Christen waren vielen Römern grundweg suspekt. In einer gewaltaffinen Welt, wirkten die Predigten von einer christlichen Nächstenliebe schon reichlich deplatziert.

Christenverfolgung: Viele Gläubige bezahlten ihre Überzeugung mit den Leben

Der zumeist offiziell angeführte Grund der Christenverfolgung, war die Weigerung den offiziellen Römische Göttern zu huldigen. Staat und Kirche – oder Götterkult – waren im Römischen Reich untrennbar miteinander verbunden. Die Weigerung den offiziellen Römischen Gottheiten zu huldigen, kam praktisch den Landesverrat gleich. Daneben gab es noch eine ganze Reihe anderer – häufig vorgeschobener – Gründe. Für jede Seuche, Feuerkatastrophe oder anderes Unheil, waren die Schuldige in den christlichen Gemeinden schnell gefunden. Auf diese Weise verloren viele Christen ihr Leben. Unter diesen Bedingungen konnte kaum offen für das Christentum geworben werden. Alleine sich als Christ offen zu bekennen, konnte mitunter eine lebensgefährliche Tat sein. Eine oberste Tugend war es daher, konspirativ und unauffällig vorzugehen. Genauso präsentieren sich noch heute die ersten bekannten „Gotteshäuser“ oder Kirchen. In der Regel sind Höhlen oder anders getarnte Einrichtungen. Einen Eindruck, wie diese ersten frühchristlichen Treffen abgelaufen sein könnten, vermitteln noch heute gewissermaßen „Untergrundkirchen“ in Ländern, wo das Christentum einen starken Verfolgungsdruck ausgesetzt ist. Die Gottesdienste finden häufig in normalen Häusern oder Wohnungen – auch Hauskirchen genannt – statt. Nur „Eingeweihte“ wissen von den Gottesdiensten.

Untergrundkirchen: Versteckt in normalen Wohnhäusern

Die Zähigkeit des christlichen Glaubens ist schon beeindruckend. Durch die islamische Expansion im 5. Jahrhundert waren zahlreiche Gemeinden für rund 1.000 Jahre von der übrigen christlichen Welt abgeschnitten. Erst im 15. Jahrhundert wiederentdeckte man, isolierte christliche Gemeinden in Äthiopien und Indien. Ähnliches geschah in Japan. Nachdem europäische Missionare einige Japaner im 16 Jahrhundert bekehrt haben, beschloss der Tennō des Landes in eine selbstauferlegte Isolation zu gehen. Rund 200 Jahre waren die christlichen Gemeinden abgeschnitten von der Außenwelt und – mehr oder minder – einen starken Verfolgungsdruck ausgesetzt. Nach der Öffnung des Landes, waren Besucher aus den Westen sichtlich erstaunt darüber, dass es nach wie vor christliche Gemeinden in Japan gab. Auch in Japan lebte lange Zeit das Christentum im Untergrund fort und die Gottesdienste fanden in privaten Räumlichkeiten unter Geheimhaltung statt. Selbst Nicht-Religiösen-Menschen stellen sich hierbei die Frage: Worin das Geheimnis des christlichen Glaubens liegt? Eine sicherlich nicht ganz einfach zu beantwortende Frage.

Das Geheimnis des christlichen Glaubens

Das rückständige finstere Mittelalter wird heutzutage gerne mit den Christentum in Verbindung gebracht oder teilweise sogar als deren Hauptursache gesehen. Aber eigentlich waren es vielmehr handfeste Machtinteressen, die gezielt den Schulterschluss mit einigen religiösen „Größen“ des Christentums gesucht haben. Die daraus entstandene Liturgie – bestehend seit dem Konzil von Nicäa – stellt gewissermaßen ein Bruch mit ursprünglichen christlichen Traditionen da. Bis Dato bestand das Christentum aus weitestgehend isolierte Gemeinden, die jeweils ihre eigene Liturgie nebeneinander pflegten. Nachdem Teile von Christentum, den Schulterschluss mit weltlicher Macht schlossen, war es mit der religiösen Toleranz auch recht schnell vorbei. Das Spirituelle verschwand mehr und mehr in den Hintergrund und andere christliche Gemeinden die eine abweichende Liturgie pflegten, wurden zunehmend bekämpft. Die „Offizielle“ christliche Lehre geriet immer mehr unter Machtpolitische Räder. Jedoch die Wege aus den finsteren Mittelalter, ebneten auch wiederum „abtrünnige“ Christen.

Warum die christliche Renaissance den entscheidenden Unterschied zu anderen Kulturen ausmacht

Die Renaissance befreite Europa aus der Rückständigkeit. Der populäre Buchdruck vermittelte Wissen – Abseits von Kanzel und König – in breiteren Bevölkerungsschichten. Mutige Seefahrer stießen in Gottvertrauen in unbekannte Gewässer vor. Technologische Errungenschaften bilden noch heute das Fundament unser zivilisierten Welt. Aber die Renaissance erstreckte sich auch auf die feinen Künste. Maler fingen an Kunstwerke aus der Antike zu erforschen und deren Stil zu kopieren und weiter zu entwickeln. Daher auch der Name, Renaissance – Wiedergeburt oder Wiederentdeckung. Es sind heute noch Skizzen von den Maler Leonardo da Vinci erhalten, die einen Eindruck davon vermitteln, welch tiefgründige Gedanken er sich über seine Bilder machte. Sein berühmtestes Gemälde – Das Abendmahl – stellt sowohl einen sehr christlichen Hintergrund, als auch einen Symbolcharakter für die Renaissance selbst da.

Die spirituelle christliche Kraft hinter den Dingen

Die gezeichnete Zentralperspektive, gilt selbst heute noch als wenig gebräuchliche Form, weil sie künstlerisch schwer umsetzbar ist. Im Gegensatz zu einfachen Landschaftsbildern oder Portraitzeichnungen, wo einfach drauf losgezeichnet wird. Müssen hierbei umfangreiche Vorarbeiten und Skizzen angefertigt werden. Es muss von Anfang an klar sein, wo genau welches Detail im Gemälde später zu sein hat. Die Schöpfung solcher Gemälde, setzt eine gewisse spirituelle Kraft voraus. Der religiöse Glaube an ein Gemälde, was zu den Zeitpunkt noch gar nicht existiert und nicht mal sicher ist, ob es überhaupt entstehen kann. Ähnlich wie der Entwurf einer neuartigen Maschine oder eine Seefahrt in noch unbekannte Gewässer. Aus der selben spirituelle Kraft, speist sich auch der christliche Glaube. Aus genau diesen Grund, kommt Frauen im Christentum eine besondere Bedeutung zu. Das weibliche Geschlecht hat ein besonderes emotionales Gespür dafür, was Echt und Wahr ist. Vergleichbar wie im antiken Rom, bietet die moderne Unterhaltungsindustrie ein reichhaltiges Angebot von Zerstreuung und Ablenkung. So verlockend die Angebote auch sein mögen, eine tiefere Befriedung werden sie kaum vermitteln. Besonders Frauen haben zu solchen spirituellen Dingen einen ganz anderen Zugang, als beispielsweise Männer. Christliche Nächstenliebe, ein Gespür für Gemeinschaft, Kinder und Familie. Es waren auch Frauen, die das Christentum maßgeblich beförderten. Wenn man so möchte, ist das Christentum eine weibliche Religion und der Erfolg des christlichen Glaubens, gebührt in erster Linie den Frauen.