“Rahmen eines Kreuzzuges” – Entstehung des Bundeslandnamens Brandenburg: “Beteiligten hochadligen Herren in erster Linie um Beute und um die Ausdehnung ihres Herrschaftsbereichs”

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Die BezeichnungBrandenburg” für die Stadt an der Havel und der Name des Bundeslandes haben eine tiefgreifende Bedeutung, welch eng mit ihrer Geschichte verbunden ist. Der Name leitet sich von den slawischen Wörtern „brana“ (Tor) und „burg“ (Burg) ab, was auf eine lange Tradition und strategische Bedeutung hinweist.

“Brandenburg” “Stadt war ein wichtiger Handelsplatz und hatte eine strategisch günstige Lage an der Havel”

>>Namensherkunft.info<<

“Die Stadt Brandenburg an der Havel wurde im Jahr 928 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von den slawischen Wörtern „brana“ (Tor) und „burg“ (Burg) ab und bedeutet so viel wie „Burg am Tor“. Die Stadt war ein wichtiger Handelsplatz und hatte eine strategisch günstige Lage an der Havel, die eine wichtige Verbindung zwischen der Elbe und der Oder darstellte.”

“Die Stadt Brandenburg an der Havel wurde im Jahr 928 erstmals urkundlich erwähnt”

Diese Bezeichnung deutet darauf hin, dass Brandenburg als eine Art “Burg am Tor” fungierte. Ein Ort also der Sicherheit und Kontrolle an einem wichtigen Durchgangspunkt und eine strategische Bedeutung einst hatte.

“Handelsweg von der Ostsee zur Elbe und ins Meißnische führte durch die sumpfige Spreeniederung zwischen den Hochflächen des Barnim und Teltow”

>>Berlin von Jens Bisky (Buch) <<

“Der Handelsweg von der Ostsee zur Elbe und ins Meißnische führte durch die sumpfige Spreeniederung zwischen den Hochflächen des Barnim und Teltow, die hier auf vier Kilometer zusammenrückten. Andernorts weist das Urstromtal eine Breite von zehn bis fünfzehn Kilometern auf. Es war die schmalste Stelle, Erhebungen, Talsandinseln erleichterten das Hinüber. Neuere archäologische Holzfunde sprechen dafür, dass auf dem Gebiet der mittelalterlichen Doppelstadt bereits um 1180 gebaut wurde, nicht lange also nachdem Albrecht der Bär die Mark Brandenburg erobert hatte. Er wurde der erste Markgraf von Brandenburg, übernahm nach dem Tod des Heveller-Fürsten Pribislaw-Heinrich 1150 dessen Residenz, die Burg Brandenburg, und eroberte diese einige Jahre später vom sprewanischen Fürsten Jaczo zurück. Daher gilt Albrecht der Bär aus dem Geschlecht der Askanier als Begründer der Mark Brandenburg, diese seit der Rückeroberung 1157 als Territorium des Heiligen Römischen Reiches.”

“Askanier als Begründer der Mark Brandenburg, diese seit der Rückeroberung 1157 als Territorium des Heiligen Römischen Reiches”

Im Jahr 928 wurde die Stadt Brandenburg erstmals erwähnt. Zwischen Erorberung und Rückeroberung spielte  diese Region fortan eine bedeutende Rolle als Kriegsschauplatz mit überregionaler Bedeutung. Ihre Lage an der Havel bot einen entscheidenden Vorteil, da sie eine Verbindung zwischen Elbe und Oder darstellte.

“Rahmen eines Kreuzzuges” – “Beteiligten hochadligen Herren in erster Linie um Beute und um die Ausdehnung ihres Herrschaftsbereichs”

>>Geschichte Brandenburgs von Peter-Michael Hahn (Buch) <<

“Im Rahmen eines Kreuzzuges gegen die heidnischen Wenden von 1147 ging es dem zum Fürstengeschlecht der Askanier gehörenden Albrecht wie den anderen daran beteiligten hochadligen Herren in erster Linie um Beute und um die Ausdehnung ihres Herrschaftsbereichs. … Außerdem gelang es ihm im Rahmen dieses Heerzuges vermutlich, sich einiger Stützpunkte am Rande des späteren Uckerlandes zu bemächtigen. Andere, kleinere Herren, die sich auf eigene Rechnung dem räuberischen Feldzug der sächsischen Großen angeschlossen hatten, waren nicht minder erfolgreich. So schufen die Edlen Gänse – sie hießen tatsächlich so – die Basis für ihre ausgedehnte Herrschaft um Putlitz. Das Gebiet um Friesack kam ebenfalls unter die Kontrolle eines neuen Herrengeschlechts.”

“Andere, kleinere Herren, die sich auf eigene Rechnung dem räuberischen Feldzug der sächsischen Großen angeschlossen hatten, waren nicht minder erfolgreich”

Diese Eroberung trug zur strategischen Kontrolle ungefähr der heutigen Region Brandenburgs bei. Dieser Meilenstein stellt die Eroberung durch Albrecht den Bären im Jahr 1157 dar. Als Markgraf von Brandenburg machte er die Stadt zum Zentrum seines Herrschaftsgebietes, was sich noch heute im Namen des Bundeslandes “Brandenburg” widerspiegelt. Diese Art der Namensgebung – Aufgrund militärische Eroberungen – geht vermutlich auf das Römische Reich zurück.

“Fügte Publius Cornelius Scipio Africanus, ein Urenkel des Barbatus, Hannibal 202 v. Chr. die endgültige Niederlage bei”

>>SPQR: Die tausendjährige Geschichte Roms von Mary Beard (Buch) <<

“Andere Scipionen konnten sich mit noch größeren Leistungen brüsten. So fügte Publius Cornelius Scipio Africanus, ein Urenkel des Barbatus, Hannibal 202 v. Chr. die endgültige Niederlage bei: Er eroberte Karthagos nordafrikanisches Kerngebiet und schlug Hannibals Heer vernichtend in der Schlacht von Zama bei Karthago, wobei ihm dessen Elefanten halfen, als sie durchgingen und die eigenen Reihen niedertrampelten. Das Grab des Africanus, der auf seinem Landgut in Süditalien beigesetzt wurde, galt bei späteren Römern als eine Art Pilgerstätte. In dem Familiengrab an der Via Appia befanden sich früher sicher auch die Sarkophage seines Bruders Lucius Cornelius Scipio Asiaticus, der den König Antiochos unterworfen hatte; seines Vetters Gnaeus Cornelius Scipio Hispallus, der 176 v. Chr. Konsul war; und seines adoptierten Enkels Publius Cornelius Scipio Aemilianus, der Nordafrika erobert und das Werk des Africanus vollendet hatte: 146 v. Chr. legte er die Stadt Karthago in Schutt und Asche und verkaufte den größten Teil ihrer Einwohner in die Sklaverei. … Diese neue Welt findet ihren Niederschlag in ihren recht umständlichen Namen. Der Beiname Barbatus verweist vermutlich auf das Aussehen seines Trägers, und Aemilianus ist ein Hinweis auf den biologischen Vater des Mannes, Lucius Aemilius Paullus, dagegen spiegeln die Beinamen Africanus, Asiaticus und Hispallus (nach dem Einsatz seines Vaters in Spanien, Hispania) die neuen Horizonte römischer Macht wider. So könnte man »Scipio Africanus« also mit »Scipio, der Hammer Afrikas« übersetzen.”

“Lucius Cornelius Scipio Asiaticus, der den König Antiochos unterworfen hatte”

Die Liste an Beispieln ließe sich sicherlich noch erweitern. Die Entstehung des Namens “Brandenburg” spiegelt somit weniger linguistische Ursprünge wider, sondern wohl eher historische Ereignisse, welche das Bild prägen. Ursprünglich haben dort die Heveller gelebt.