Kochen & Backen: Innere Emigration und das Treffen mit Freunden

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Kochen, Backen & Freunde treffen – Innere Emigration ist ein psychologischer Zustand, in dem sich Menschen befinden, wenn sie sich ins Privatleben zurückziehen. Es kann eine kurzfristige oder langfristige Strategie sein, um das Gefühl von Stress und Unwohlsein abzubauen. Vielleicht hört es nach einen Minderheitenproblem an, aber so manche Wahlbeteiligung deutet etwas anderes an.

Innere Emigration & geringe Wahlbeteiligung

>>Schwarzwald Bote<<

„Schon um 18.28 Uhr stand das Ergebnis fest: Mit 94,9 Prozent der Stimmen ist Ralf Broß am Sonntag als Oberbürgermeister von Rottweil wiedergewählt worden. Dass die Auszählung so schnell ging, hat einen Grund: Die Wahlbeteiligung lag bei schwachen 22,8 Prozent.“

“Die Wahlbeteiligung lag bei schwachen 22,8 Prozent”

Nur ein Ausrutscher? – Tatsächlich hat sich mit der Fragestellung der Bundestag beschäftigt und ist zu einem anderen Ergebnis gekommen.

Wahlbeteiligung: „Zwischen ca. 35-50 % der Wahlberechtigten“ 

>>Deutscher Bundestag (PDF-Datei) <<

„Am stärksten gesunken sind seit den 1990er Jahren die Beteiligungszahlen bei Wahlen auf kommunaler Ebene. Obwohl gerade in den Kommunen der Einfluss der Wählerinnen und Wähler größer ist als auf den anderen Ebenen, beteiligen sich an Kommunalwahlen häufig nur noch zwischen ca. 35-50 % der Wahlberechtigten. Die Nichtwähler sind häufig in der Mehrheit.“

Neue Mehrheitsverhältnisse: „Die Nichtwähler sind häufig in der Mehrheit“

Da bei Wahlen nur abgegebene Stimmzettel zählen, geht das Phänomen der Nichtwähler weitestgehend unter. So wirklich neu ist es mitnichten. Schon Thomas Mann hat sich recht ausführlich mit der Thematik der “inneren Emigration” beschäftigt.

“Viele Menschen gebe, die sich in einer »grausamen Zwangslage« befänden und für die »das Vaterland ebenso zur Fremde« geworden sei”

>>Die Manns Geschichte einer Familie von Tilmann Lahme (Buch) <<

“Thomas Mann erklärt in seinem Vortrag, dass es auch in Deutschland viele Menschen gebe, die sich in einer »grausamen Zwangslage« befänden und für die »das Vaterland ebenso zur Fremde« geworden sei wie für die Emigranten: »eine nach Millionen zählende ›innere Emigration‹ dort wartet auf das Ende, wie wir es tun«.”

Das Phänomen der “inneren Emigration” beleuchten

Augenscheinlich hat er in seiner Zeit des Exils irgendwie Kontakt mit der Heimat unter der NS-Herrschaft gehalten und das Phänomen der “inneren Emigration” beleuchten. Allerdings gab es noch andere.

“Innere Emigration – Sie standen dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber”

>>Die Macht der Kränkung von Reinhard Haller (Buch) <<

“Innere Emigration – Sie standen dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüber, mussten mitansehen, wie ihre Werke von offizieller Seite zur »Entarteten Kunst« erklärt wurden, waren beruflich kaltgestellt und fürchteten ständig um ihr Leben. Dennoch blieben Künstler wie Hans Fallada, Ricarda Huch, Werner Bergengruen, Ernst Jünger, Gottfried Benn und Erich Kästner aus Überzeugung oder aus persönlich-familiären Gründen in ihrer Heimat. Den schweren Konflikt zwischen Demütigung, Angst und Gefangensein auf der einen und dem Wunsch nach Widerstand auf der anderen Seite bewältigten diese Künstler dadurch, dass sie unter Pseudonym veröffentlichten, zwischen den Zeilen schrieben oder sich dem »beredten Schweigen« hingaben. Der Schriftsteller Frank Thiess erfand für diese Haltung, in welcher man gleichsam nicht mit dem Körper, wohl aber mit dem Geist emigrierte, den Ausdruck »innere Emigration«.”

“Innere Emigration” – “Haltung, in welcher man gleichsam nicht mit dem Körper, wohl aber mit dem Geist emigrierte”

Trotz allem gibt es auch positive Seiten dieses Zustands, vor allem wenn es darum geht, wieder mit Freunden zusammen zu kommen. Kochen zusammen ist eine gute Möglichkeit, Freundschaften aufrechtzuerhalten und neue soziale Bindungen zu schaffen. Es stellt eine entspannte Art des Beisammenseins dar.

“Innere Emigration” – “Als Gegenpol zu den Drangsalierungen im Alltag”

>>DDR Backbuch – Das Original (Buch) <<

“Je mehr die Staatsführung mit ihren Organen den Bürgern der DDR ihre Lebensweise vorschreiben wollte, umso mehr zogen sich diese in ihr Privatleben zurück. Als Gegenpol zu den Drangsalierungen im Alltag traf man sich im Freundeskreis, wo man sich frei fühlte – und da waren die gastgeberischen Fertigkeiten der Hausfrauen umso mehr gefragt. Gegen diese „Innere Emigration“ war die DDR-Führung machtlos. Und Kuchen haben sie nun einmal alle in der DDR gerne gegessen – im Übrigen auch die Funktionäre!”

“Innere Emigration” – “Traf man sich im Freundeskreis, wo man sich frei fühlte” 

Auch in der DDR war das Phänomen der “inneren Emigration”  verbreitet. Kochen ist möglicherweise ein guter Weg, um neue Verbindungen herzustellen oder alte Freundschaften zu pflegen. Während es großartig ist, Zeit mit Freunden zu verbringen und gemeinsam zu kochen, sollten man immer noch vorsichtig sein. Trotzdem sollte beachten, dass man in der Öffentlichkeit ist. Trotzdem bietet es die Möglichkeit, neue Verbindungen herzustellen oder alte Freundschaften aufrechtzuerhalten – insbesondere über das Teilnehmen an gemeinsamen Kochbrunches oder Mittagessen mit Freunden. Mit einer guten Planung können Sie sicherstellen, dass Ihr Treffen sowohl für Sie als auch für alle anderen Beteiligten angenehm verläuft – obwohl die Umstände ungewöhnlich sind.