Lausitzer Geschichte – „Kamen die Kelten womöglich bis in die Lausitz?“

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Kamen die Kelten womöglich bis in die Lausitz?“ – Ein aufsehend-erregender Keltenschatz lässt so manchen etablierten Historiker in arge Erklärungsnot geraten: Denn nach hiesiger Lehrmeinung dürfte der Fund eigentlich gar nicht existieren.

Die Kelten und die Lausitz

Allerdings im Kontext von anderen Funden: Da erscheint der „Mysteriöse Keltenschatz“ auf einmal gar nicht mehr so mysteriös: Das Problem liegt vielmehr an bornierten Festhalten eines überkommenen Geschichtsbildes, was nur noch in Teilen der Historiker-Gemeinde geteilt wird.

„Rätsel des Keltenschatzes“

>>Lausitzer Rundschau<<

„Das Rätsel des Keltenschatzes – er Fund stellt die Forscher vor viele Fragen. Wie kam der Schatz dorthin? Wer hat ihn dort abgelegt? Kamen die Kelten womöglich bis in die Lausitz?“

„Kamen die Kelten womöglich bis in die Lausitz?“

Bei genauer Betrachtung löst sich das „Rätsel des Keltenschatzes“ recht schnell in Luft auf. Heutzutage leben die Kelten – mehr oder weniger – unscheinbar als Minderheit in der Bretagne, Cornwall, Wales und teilweise noch in England. Lediglich in Schottland und Irland stellen sie eine signifikante Bevölkerungszahl da. Allerdings war das nicht immer so: In der Antike erstreckte sich ihr Siedlungsgebiet über weite Teile von Europa.

Ähnlichkeit zwischen slawischer und keltischer Sprache

Zudem haben schon – vor langer Zeit – verschiedene Sprachforscher auf die Ähnlichkeiten zwischen slawischer und keltischer Sprachen hingewiesen. Es ist deshalb sehr gut möglich, dass es in der Antike keine feste – sondern eine fließende – Sprachgrenze gab: Da auch das Siedlungsgebiet der Kelten an die Lausitz heranreichte. Aber schon in der Antike breitete sich das Römische Reich von Mittelmeer bis zu Nordsee aus und zerschnitt somit das Keltische Siedlungsgebiet gewissermaßen in zwei Teile. Der Fund des „Keltenschatzes“ stellt daher vielmehr ein Problem der etablierten Wissenschaft da. Denn auch mit anderen – offiziellen Funden – hat die etablierte Wissenschaft so ihre Probleme.

„Alle diese Funde stammen aus der Zeit von etwa 1000 bis 3000 vor Christi Geburt“

>>Königswarthaer Geschichtsverein<<

„Die dort gefundenen Scherben sind zu einer großen Urne zusammengesetzt worden. Im Kaolinwerk Caminau sind mehrfach Urnen gefunden worden; z. B. fand man an der Waage ein Frauengrab, kenntlich an den Getreidehandmühlen, welche bei den Urnen lagen. Alle diese Funde stammen aus der Zeit von etwa 1000 bis 3000 vor Christi Geburt. Die beiden Begräbnisstätten in Königswartha und Caminau deuten darauf hin, daß bereits damals die räumliche Entfernung zwischen diesen beiden Ansiedlungen annähernd die gleiche war.“

„Bereits damals die räumliche Entfernung zwischen diesen beiden Ansiedlungen annähernd die gleiche war“

Die getätigten Funde belegen vielmehr ein durchgehende Beisiedlungsgeschichte – bis in die Antike – hinein. – Trotz der eindeutigen Fundlage: Viele anerkannte Historiker halten aber nach wie vor an einer anderen Meinung fest: Die sind nach wie vor treue Anhänger der sogenannten „Slawenlegende“ aus der NS-Zeit und haben somit ihre ganz persönlichen Schwierigkeiten bei der Einordnung solcher Funde. Wenn Fakten einer vorher festgelegten Theorie widersprechen, müssen die Funde entweder wegerklärt oder in einem Museumskeller – auf Nimmerwiedersehen – verschwinden.

Lausitzer Kultur: Mehrere antike „Hochhöfen“

Die gefundenen Objekte bei Königswartha oder Camina sehen zwar wie moderne Urne aus, aber ob sie tatsächlich für Bestattungszwecke eingesetzt wurden: Das ist bis heute ungeklärt geblieben. Allerdings zeichnet sich die Lausitzer Kultur – zumindest nach dem Funden – durch ihr handwerkliches Geschick aus: Denn zahlreiche Funde wurden gemacht, die von großen handwerklichen Fertigkeiten zeugen. Gleiches gilt für die Metallverarbeitung: Mehrere antike „Hochhöfen“ – oder die Überreste davon – wurden bereits archäologisch freigelegt. Sowohl die antike Lausitzer Kulter, als auch die moderne Neuzeit der Lausitz zeichnet sich durch eine hohe Kunstfertigkeit von Metall- und Keramikerzeugnissen aus.

Metallverarbeitung der Lausitzer Kultur

Alleine der Umfang der Metallverarbeitung der Lausitzer Kultur lässt dem Schluss zu, dass sie wohl nicht nur für den Eigenbedarf produziert haben: Der Handel mit derartigen Gütern dürfte somit auf der Hand liegen. Da zeitgleich die Kelten in unmittelbarer Nachbarschaft gelebt haben, erscheint das plötzlich Auftauchen des „Mysteriöse Keltenschatz“ auf einmal gar nicht mehr so mysteriös.