Lausitzer Spreewald – Die geologische Wandertour im Krausnicker Bergspreewald zum Luchsees

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Die Namensgebung der Krausnicker Berge geht auf das südlich gelegene Dorf Krausnick zurück. Mit einer Höhe von 144 Metern stellt der Wehlaberg die höchste Erhebung dar und bildet die Grenze zwischen dem Spreewald im Südosten und dem Dahmeland im Nordwesten.

“Sie möchten den höchsten Berg im Spreewald erklimmen?”

>>Spreewald.de<<

“Sie möchten den höchsten Berg im Spreewald erklimmen? Dann sollten Sie eine Wandertour im Krausnicker Bergspreewald und den Heideseen nicht verpassen!”

“Wandertour im Krausnicker Bergspreewald”

Die Krausnicker Berge und die umliegenden Seen (Heideseen und Luchsee) sind ein beliebtes Ausflugsziel im Lausitzer Spreewald. Die Entstehung dieser Landschaft geht auf das Eiszeitalter zurück, welches auch die nördliche Lausitz formte. Die Formung der Krausnicker Berge wurde vor allem durch die Eisvorstöße der Saale- und Weichseleiszeit geprägt. Nach aktuellen Erkenntnissen fand die entscheidende Formung als Hochgebiet bereits in der Saaleeiszeit statt, welches als eine Stauchmoräne gedeutet wird. Während der Weichseleiszeit erreichte das Inlandeis seine maximale Ausdehnung und umfloss die Berge wie einen Strompfeiler. Südlich der Berge bildete das Eis eine Gletscherzunge aus, in dessen Becken sich in der Gegebwart der kleine Luchsee zu finden ist.

“Inmitten des waldreichen Gemeindegebietes von Krausnick-Groß Wasserburg erheben sich die Krausnicker Berge”

>>Amt Unterspreewald<<

“Inmitten des waldreichen Gemeindegebietes von Krausnick-Groß Wasserburg erheben sich die Krausnicker Berge (auch Bergspreewald genannt), die mit maximal 144 m ü. NHN (Wehlaberg) etwa 100 Meter über dem östlich anschließenden Unterspreewald liegen. Im Norden der Gemeinde (in Groß Wasserburg) zweigt der Randkanal von der Spree (Wasserburger Spree) ab und führt im Baruther Urstromtal zum Köthener See, der über den Dahme-Umflutkanal mit dem Fluss Dahme verbunden ist.”

Als es in der Lausitz noch Gletscher gab

Im Gebiet der Stauchung wurden jüngere Endmoränen abgelagert, darunter der Wehlaberg. An den Bergen befanden sich zwei große Gletschertore, von denen aus sich westlich der Krausnicker Berge ein ausgedehnter Sander erstreckte. Der Sander dacht sich von etwa 80 m ü. NN an den Krausnicker Bergen auf etwa 60 m ü. NN nach Südwesten ab, bevor er an das Baruther Urstromtal stieß und die Schmelzwässer nach Westen abführte.

An den Bergen befanden sich zwei große Gletschertore, von denen aus sich westlich der Krausnicker Berge ein ausgedehnter Sander erstreckte

Nördlich des Gletschertors am Bunten Stiel befindet sich eine intensiv verkesselte Landschaft, die durch das Austauen von Toteisblöcken entstanden ist. In den Senken und Rinnen dieser Landschaft liegen die Heideseen, eine Seenplatte mit sechs kleinen Waldseen. Auf den Krausnicker Bergen bildeten sich nach dem Abschmelzen des Eises einige periglaziale Erscheinungen, wie Trockentäler und Windkanter. Leider sind heute nur noch Reste der ursprünglich vorhandenen Traubeneichenmischwälder erhalten geblieben. Der Luchsee füllt den zentralen Teil eines Kesselmoorgebiets im Lausitzer Landkreis Dahme-Spreewald, das vor ca. 20.000 Jahren in einem Gletscherzungenbecken an den Krausnicker Bergen entstanden ist. Dort verläuft die Hauptendmoräne des Brandenburger Stadiums der Weichselvereisung.

“Die Entwicklungsgeschichte des Luchsees ist durch pollenanalytische Bohrkernuntersuchungen gut erforscht”

>>Hans-Peter Willig<<

“Die Entwicklungsgeschichte des Luchsees ist durch pollenanalytische Bohrkernuntersuchungen gut erforscht. Das Moor wuchs seit dem Subboreal (vor ca. 5.000 Jahren) kontinuierlich auf. Während des Boreals vor 9.000 bis 7.500 Jahren, existierte hier ein Flachsee, der dann von Schilf- und Seggentorf überwachsen wurde.”

“Das Moor wuchs seit dem Subboreal (vor ca. 5.000 Jahren) kontinuierlich auf”

Das Moor erstreckt sich auf einer Höhe von 52,7 m ü. NN und umfasst rund 57 Hektar – ein Gebiet ohne oberirdischen Wasserzu- und -abfluss. Der Wasserhaushalt des Moores wird allein durch Regen- und Grundwasser geregelt. Im Kern des Moores befindet sich ein langer, 7 Hektar großer Kolk – ein typischer Restsee für Kesselmoore – mit einer Tiefe von weniger als 2 Metern. Die Geschichte der Entwicklung des Luchsees ist dank pollenanalytischer Bohrkernuntersuchungen gut dokumentiert. Seit der Subborealzeit (vor rund 5.000 Jahren) hat das Moor kontinuierlich zugenommen. Vor 9.000 bis 7.500 Jahren gab es hier einen flachen See, der später von Schilf- und Seggentorf überwuchert wurde.

Vor 9.000 bis 7.500 Jahren gab es hier einen flachen See, der später von Schilf- und Seggentorf überwuchert wurde

Erst in den letzten Jahrhunderten haben Torfmoos-Wollgras-Gesellschaften das Moor erobert. Neueste, jedoch noch nicht veröffentlichte Forschungen belegen, dass die Sedimentation im See bereits während des Alleröds begann – einer Periode am Ende der Weichseleiszeit vor rund 11.000 Jahren. Der Luchsee ist ein Naturschutzgebiet und Teil des Lausitzer Spreewalds. Er ist auch ein Paradies für hochspezialisierte Falterarten wie den Großen Heufalter und den Hochmoor-Bläuling. Umgeben von Kiefern sind im Uferbereich des Sees auf moorigem Boden üppige Moosbeerenpolster und Wollgrasbestände zu finden. Auch Lebensräume des geschützten Sumpf-Porsts sind bekannt.