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Lausitzer Geschichte der Hotherbastei – Der Hotherturm in Görlitz

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Seit dem späten 13. Jahrhundert war die Stadt von einem doppelten Mauerring umgeben. Der Bereich zwischen diesen Mauern wird als Zwinger bezeichnet. An sowohl dem inneren als auch dem äußeren Mauerring befanden sich mehr als 20 Türme und Basteien, von denen jedoch nur wenige die Belagerungen im ersten Drittel des 15. Jahrhunderts durch die Hussiten sowie die schwedische Besatzung im Dreißigjährigen Krieg überstanden haben. Im 19. Jahrhundert wurde die Stadtbefestigung größtenteils abgerissen, um Platz für den zunehmenden Straßenverkehr zu schaffen. Reste der Stadtmauer sind lediglich am Nikolaigraben und an der Uferstraße erhalten geblieben.

Eine der erhaltenen Basteien ist die Hotherbastei (auch Hotherturm genannt) am Nikolaizwinger, der sich unterhalb des Vogtshofs in der nordöstlichen Ecke der Stadtmauer befindet. Sie wird auf die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts datiert und stellt die letzte erhaltene Eckbastion der Stadt dar. Der angrenzende Nikolaizwinger wurde in den Jahren 1953/54 von dem Gartenarchitekten Henry Kraft in eine Gartenanlage umgestaltet.

Über einem nahezu halbrunden Grundriss erhebt sich der zweigeschossige Turm, dessen Mauerwerk im unteren Bereich sowie im Übergang zum oberen Geschoss durch einige Schießscharten unterbrochen ist. Das obere Geschoss verfügt über mehrere große Kanonenluken. Unterhalb des Zwingers erstreckte sich die Nikolaivorstadt, die außerhalb des schützenden Stadtmauerrings lag und selbst nur unzureichend gesichert war. Daher boten Zwinger und Hotherbastei einen zusätzlichen Schutz.