Bangladesch: „Ich dachte, meine letzte Stunde hat geschlagen“

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Weil er das Evangelium ausbreitet, wurde Thuisala* entführt, gefoltert und ausgeraubt

„Du weißt, wozu wir fähig sind. Wir können dich überall und jederzeit töten. Hör auf damit, Buddhisten zu Christen zu machen!“ – Die Drohungen seiner Entführer trafen Thuisala (41) ähnlich hart wie die Schläge, die auf ihn einprasselten. Doch trotz Schmerzen und Todesangst erlebte er, wie Jesus ihn stärkte. Seine mutige Reaktion versetzte Thuisalas Peiniger in großes Erstaunen.

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von Open Doors

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„Warum bist du so?“

Thuisala gehört zu einer Stammesgruppe im Südosten von Bangladesch. Seit er zum Glauben an Jesus gekommen ist, verbreitet er das Evangelium mit großem Eifer in seinem buddhistischen Umfeld. Anfang Oktober wurde er auf dem Weg zur Arbeit von einer Gruppe 14–17-Jähriger in der Nähe seines Büros aufgehalten. Mit vorgehaltenen Waffen entführten sie ihn und begannen, ihn über Stunden hinweg zu verhören und zu foltern. „Du hast unserer Gemeinschaft Schande bereitet! Du hast unser buddhistisches Volk verdorben! Du bekehrst buddhistische Menschen und führst sie auf den falschen Weg!“, schrien sie ihn an. Dabei schlugen und traten sie ihn, sodass er schwere Verletzungen an Brust, Taille und dem linken Handgelenk erlitt.

„Ich dachte, ich würde sterben. Ich habe fast meinen Verstand verloren“, berichtete Thuisala unseren Partnern vor Ort, „Ich konnte nicht einmal schreien und dachte, meine letzte Stunde hat geschlagen. Ich habe nur noch zu Gott gebetet, mich nach Hause zu holen.“ Doch als sie merkten, dass Thuisala trotz ihrer Schläge und Drohungen an seinem Glauben festhielt, waren die Entführer sehr verblüfft. Offenbar hatten sie schon andere Christen auf diese Weise dazu gezwungen, zum Buddhismus zurückzukehren. Sie sagten: „Du bist der Einzige, der sich nach solchen Einschüchterungen geweigert hat, seinem Glauben abzuschwören. Warum bist du so?“

Thuisala antwortete ihnen: „Ich habe das Leben im Herrn gefunden. Ein neues Leben. Ich kann ihn nicht verlassen, aber ich kann mein Leben lassen. Und mein Herr hat mich beauftragt, die gute Nachricht der Erlösung allen Völkern und jedem Winkel der Welt zu verkünden. Natürlich ist es eure Sache, anzunehmen oder abzulehnen.“

Nach vier Stunden Folter und Verhör wurde Thuisala freigelassen. Die Täter nahmen ihm sein Motorrad, sein Handy und gesamtes Geld ab. Anschließend drohten sie ihn zu töten, würde er jemandem von diesem Vorfall erzählen.

Geborgen in Gottes Gnade

Etwa einen Monat später riefen sie ihn erneut zu sich. Weil Thuisala wusste, dass er sich weder vor ihnen verstecken noch fliehen konnte, folgte er der Aufforderung. Sie schienen nicht mehr so aggressiv zu sein wie zuvor und boten ihm sogar eine Tasse Tee an. Dann wollten sie von ihm wissen, wieviel Geld er für seine Bekehrung erhalten habe. Sie konnten nicht glauben, dass jemand ohne solche Anreize bereit war, den buddhistischen Glauben zu verlassen und Jesus zu folgen. Wenn er seinen Arbeitsplatz behalten wolle, sollte er ihnen dafür Geld geben. Nach einem langen Gespräch nahmen die Täter ihm erneut sein Geld ab und ließen ihn frei.

Noch lange danach beschäftigte Thuisala die Frage, ob er sein Dorf verlassen oder den Glauben aufgeben sollte, um seinen Verfolgern zu entkommen. Doch schließlich war für ihn klar: „In Wirklichkeit gibt es keinen sicheren Ort für mich. Es ist eine Gnade und ein Segen für mich, dass ich noch immer lebe und bei meiner Familie wohnen kann. Ich bin dem Herrn dankbar, ich werde ihn nie verlassen!“

*Name geändert