Strukturbruch: „Tausende Arbeitsplätze und sicher geglaubte Einkommen für die Menschen und die Familien in der Lausitz“

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Ungeachtet jeder wirtschaftlichen Faktenlage werden die Kohleausstiegspläne in der Lausitz weiter voran getrieben: Die Betroffenen bleiben im Regen stehen. Zwar wurden neue Infrastrukturprogramme und neue Arbeitsplätze versprochen: Doch ein genauer Blick zeigt eine ganz anderes Bild.

Stillgelegt Bahnstrecken in der Lausitz

>>Radio Lausitz<<

„Im Kreis Bautzen wurden 145 Kilometer stillgelegt, im Kreis Görlitz sind es sieben Strecken mit einer Gesamtlänge von 68 Kilometern.“

Keine Pläne zur Wiederbelegung von stillgelegten Bahnstrecken

Seit der Wiedervereinigung wurden in der Lausitz erhebliche Teile des Schienennetzes stillgelegt. Trotz allen offiziellen Bekunden: Es existieren keinerlei Pläne zur Wiederbelegung von jenen Strecken.

Die große Märchen von dem Ersatzarbeitsplätzen

Nicht viel anders sieht es bei den wirtschaftlichen Projekten aus: Die Brandenburgische Technische Universität hat hierzu ein Gutachten erstellt. Zwar stehen in der Zusammenfassung – Politiker lesen meistens nur die Zusammenfassung –  viele verheißungsvolle Dinge drin: Aber das Gutachten selbst macht eher ganz andere Aussagen.

Ersatzarbeitsplätze – Studie widerlegt politische These

>>Brandenburgische Technische Universität (PDF-Datei) <<

„Viele der Befunde aus den gesichteten Gutachten belegen jedoch die Kernthese, dass es gemessen an dem Ziel einer Industrieregion, die sich strukturell wandeln soll, zu wenige Geschäftsideen gibt, dass von den existierenden zu wenige zu einem Geschäftsfeld entwickelt werden und von den entwickelten Geschäftsfeldern zu wenige betriebswirtschaftlich dargestellt werden können.“

„Zu wenige Geschäftsideen“  – „Von den entwickelten Geschäftsfeldern zu wenige betriebswirtschaftlich dargestellt werden können“

Gewissermaßen durch die Blume wird dorthin sogar mitgeteilt: Viele der noch bestehenden Industrien wohl von Gestern (Rückspiegel-These) seien. Frei Übersetzt: Sollte der Kohleausstieg wirklich vollzogen werden, dann dürften – bedingt durch steigende Energiekosten – noch mehr Firmen das Handtuch werfen. Angesichts der allgemeinen wirtschaftlichen Rezession scheint es ohnehin fraglich: Woher die neue Investitionen kommen sollen? Ganz allgemein überwiegt Skepsis in der Lausitz.

Lausitz: „Die Politik in Berlin vernichtet handstreichartig die Zukunft der Region“

>>Stadt Weißwasser (PDF-Datei) <<

„Die Lausitz steht erneut vor einem schwerwiegenden Strukturwandel, den die Menschen Vorort nicht zu vertreten haben. Die Politik in Berlin vernichtet handstreichartig die Zukunft der Region – tausende Arbeitsplätze und sicher geglaubte Einkommen für die Menschen und die Familien in der Lausitz stehen auf dem Spiel. … Die Braunkohle war einst der Auslöser und ist heute Basis und Grundlage für das Leben in den Kommunen der Lausitz, sie ist (noch) ein leistungsstarker Industriezweig Deutschlands.“

„Tausende Arbeitsplätze und sicher geglaubte Einkommen für die Menschen und die Familien in der Lausitz“ 

Die Lausitzer Braunkohle stellt mit Abstand wichtigsten Industriezweig und Arbeitgeber in der Lausitz da. Zwar wurden sogenannte „Ersatzarbeitsplätzeversprochen, aber auf absehbare Zeit wird es wohl beim politischen „Versprechen“ bleiben.