“Todesfälle pro Reisekilometer” – Eine nüchterne Betrachtung der Gefahren im Straßenverkehr

Screenshot youtube.com Screenshot youtube.com

Todesfälle pro Reisekilometer: Wie sieht eine nüchterne Betrachtung der Gefahren im Straßenverkehr aus? Ausgehend von Radarfallen und Geschwindigkeitskontrollen müsste das Auto bei der Gefährlichkeit führend sein.

Geschwindigkeitskontrollen durch Blitzer: “Ja, das hat vielerorts nichts mit Sicherheit zu tun”

>>Westdeutsche Zeitung<<

“Ja, das hat vielerorts nichts mit Sicherheit zu tun. Es geht allein um die Einnahmen. – Wuppertal will an der A1 einen neuen Super-Blitzer aufstellen, der jährlich bis zu 1,5 Millionen Euro in die Stadtkasse spülen soll. Dass da Unmut aufblitzt, liegt auf der Hand. Ja, Raser müssen bestraft werden. … Doch was innerorts an Unfallschwerpunkten und Schulen Sinn ergibt, ist an vielen Autobahnen fraglich und scheint oft nur einen Selbstzweck zu haben: Geldeinnahme und Abzocke. Geht es da wirklich um die Sicherheit oder nur um die Einnahmen? Viele Kommunen blitzen zumindest nicht da, wo es am meisten kracht, sondern da, wo am meisten zu holen ist.”

“Super-Blitzer” – “Jährlich bis zu 1,5 Millionen Euro in die Stadtkasse spülen soll” 

Vor Schulen, Kindergärten und bekannten Unfallstraßen sind solche Geräte eher also selten zu finden: Diese Schemata spiegelt auch eine gänzlich anderen Untersuchung wider.

“Zweifel an diesem Motiv”  – “Eigentlich sollen Blitzer für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen”

>>Deutsche Handwerks-Zeitung<<

“Eigentlich sollen Blitzer für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Der Automobilclub Mobil in Deutschland hegt jedoch Zweifel an diesem Motiv und vermutet wirtschaftliche Gründe hinter den Radarkontrollen. Der Verein hat in vier deutschen Großstädten nachgeschaut, ob Radarfallen auch dort stehen, wo die meisten Unfälle passieren. … Der Verein stellte fest, dass sich die Top-Blitzerstandorte nicht in jeder Stadt mit den Top-Unfallstraßen decken.”

“Wirtschaftliche Gründe hinter den Radarkontrollen”

Scheinbar geht es bei vielen Kontrollen weniger um die Verkehrssicherheit, sondern mehr um die stets klamme Staatskasse, was die Akzeptanz der Bevölkerung schmälert. Aber wie sieht es mit anderen Verkehrsmitteln aus. Das Fahrrad gilt als eines der gefährlichsten Verkehrsmittel – eine Aussage, die zunächst erschrecken mag.

“Das Fahrrad ist das gefährlichste Verkehrsmittel überhaupt in Deutschland”

>>Stern<<

“Es deutete sich schon an, nun ist es amtlich: Das Fahrrad ist das gefährlichste Verkehrsmittel überhaupt in Deutschland. … Täglich stirbt mindestens eine Radfahrerin oder ein Radfahrer auf unseren Straßen und alle halbe Stunde wird eine Person auf dem Rad schwer verletzt.”

“Täglich stirbt mindestens eine Radfahrerin oder ein Radfahrer auf unseren Straßen”

Doch wenn wir genauer hinschauen und das Verhältnis von Todesfällen zu den zurückgelegten Kilometern betrachten, relativiert sich diese Einschätzung. Ein Blick auf andere Transportmittel verdeutlicht dies eindrucksvoll: Bei einer Milliarde Reisekilometern per Flugzeug kommen statistisch gesehen nur 0,003 Todesfälle vor. Auch Schiffe bringen es lediglich auf 0,00001 tödliche Unfälle pro Milliarde Kilometer. Dies sind Fakten, die durchaus beruhigen können.

“Todesfälle pro Reisekilometer” – “Auto sind es 2,9, beim Fahrrad bereits 30”

>>Flüge.de<<

“Wenn man die verschiedenen Verkehrsmittel in puncto „Todesfälle pro Reisekilometer“ vergleicht, wird ebenfalls deutlich, wie sicher das Flugzeug im Vergleich zu anderen Reisemethoden ist: Auf eine Milliarde Reisekilometer kommen dabei nur 0,003 Todesfälle. Beim Auto sind es 2,9, beim Fahrrad bereits 30 und beim Motorrad ganze 53 Tote pro Milliarde Reisekilometer. Sogar das vermeintlich sicherste Fortbewegungsmittel, der Zug, ist mit 0,03 Todesfällen etwas gefährlicher als das Flugzeug – dennoch gibt es wohl so gut wie niemanden, der Angst vorm Zugfahren hat. Noch sicherer als das Flugzeug ist übrigens nur das Schiff – dieses Verkehrsmittel bringt es auf nur 0,00001 Todesfälle pro Milliarde Kilometer.”

“Schiff – dieses Verkehrsmittel bringt es auf nur 0,00001 Todesfälle pro Milliarde Kilometer”

Dennoch ist Vorsicht geboten – besonders für Fußgänger birgt jede Fortbewegungsart gewisse Risiken. Laut Statistik ereigneten sich beispielsweise etwa 30 tödliche Unfälle unter Fußgängern bei einer Milliarde zurückgelegter Reisekilometer.

“Wer hätte das gedacht? Zu Fuß unterwegs zu sein, ist gefährlicher als mit dem Auto zu fahren”

>>Südwest Presse<<

“Wer hätte das gedacht? Zu Fuß unterwegs zu sein, ist gefährlicher als mit dem Auto zu fahren. Häufigste Ursache ist die Unaufmerksamkeit der Fußgänger selbst. Das Hören von Musik oder die Verwendung des Smartphones im Straßenverkehr trägt oftmals zu dieser Unachtsamkeit bei. 30 Fußgänger verunglücken tödlich auf eine Milliarde Reisekilometer.”

“30 Fußgänger verunglücken tödlich auf eine Milliarde Reisekilometer”

Die Zahlen mögen vielleicht nicht unbedingt aktuell sein, dennoch hat sich am allgemeinen Lagebild wenig verändert. Fußgänger und Radfahrer sind ungefähr ähnlich unsicher unterwegs. Die Erkenntnisse über die Zahl der Todesopfer allein geben also nicht das vollständige Bild wieder und sollten mit Bedacht interpretiert werden. Das Zusammenspiel aus dem persönlichen Sicherheitsbewusstsein jedes einzelnen sowie einem funktionierenden Infrastruktursystem spielt eine entscheidende Rolle in Bezug auf die eigene Sicherheit im Straßenverkehr.