Hohepriester der Neuzeit: Wie Geheimdienste den modernen Pharaonenkult praktizieren

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Pharaonenkult – Pharaonen im alten Ägypten haben sich tatsächlich für Götter oder Halbgötter gehalten. Damit das gemeine Volk auch bei der Stange blieb: Dazu mussten sich die Hohepriester so einiges Einfallen lassen. Widersprüche zum etablierten Götterkult wurden selbstverständlich nicht geduldet und deshalb musste Moses sein Volk – zumindest nach der Bibel – ins Exil führen.

Hohepriester der Neuzeit: Können rund 4.000 Jahre alte Konzepte in der modernen Welt aufgehen?

Rund 4.000 Jahre später in einer aufgeklärten und durch technologiesierten Gesellschaft ist es – objektiv betrachtet – kaum vorstellbar, das solche Konzepte noch aufgehen könnten. Doch, weit gefehlt. Außerhalb jeglicher religiösen Gemeinschaft ist der Glaube an einer – oder mehreren – behördlichen Lichtgestalten mindestens genauso ausgeprägt. Der moderne Pharaonenkult kommt nur in anderer Erscheinungsformen daher.

„Wie in der Redaktion Informationen geframed werden“

>>Langemann Medien<<

„Wir geben Ihnen Einblicke wie darüber, wie in der Redaktion Informationen geframed werden. Exklusiv berichtet eine Journalistin in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt, in einem Brief, wie die Arbeitsbedingungen sich in Krisenzeiten dramatisch verändert haben.“

„Exklusiv berichtet eine Journalistin in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt“

Bei genauer Betrachtung stellen sich die vermeintlich tiefen Einblicke eher als knöcheltiefes Flachwasser heraus. Auch das sogenannte „Framing“ ist keine wirkliche Neuigkeit, sondern kann in viel ausführlicher Form, in kompletter Länge öffentlich einsehbar – nachgelesen werden: Es stellen also mitnichten „Geheiminformationen“ dar. Ansonsten bleiben die Informationen des Briefes recht wage und die Autorin „plaudert“ nur wenige – sofern überhaupt vorhanden – greifbare Informationen aus.

Wenige Fakten: Mysteriöse Whistleblower und ihre kryptischen Botschaften

Zugleich kommen die Zustände innerhalb der Öffentlich-Rechtlichen Anstalten alles andere als „Geheim“ daher. Es gibt öffentlich-einsehbare Foren, jede Menge an auskunftsfreudigen Aussteigern und sogar eine Interessenvertretung aus „ARD-Freie“ – keine Beleidigung, die nennen sich wirklich so. Daraus lässt sich – ganz ohne anonyme Briefe – ein viel größeres und detailreicheres Bild zeichnen.

Warum Emotionen und Fakten nicht zusammenpassen

Dafür wird es im zweiten Teil des anonymen Briefes – aus geheimdienstlicher Sicht – viel interessanter. Zwar plaudert die vermeintlich anonyme Redakteurin da ebenfalls keine relevanten Informationen aus, aber dafür wird auf einer alt-bekannte Schiene gefahren: Mit einer hoch emotionsreichen Sprache wird dort vermeintlich „Erstaunliches“ erklärt.

Hohepriester der Neuzeit: Mit vielen Emotionen möglichst wenige Fakten preisgeben

Angeblich sollen dort viele „Aufrichtige“ um die „Wahrheit“ kämpfen und die Bürger sollen diese Menschen unterstützen. Nun gut – oder schlecht. Diese „Einzelfälle“ mag es gewiss dort geben, aber die gehen in der geballten Masse heillos unter und können fast nichts ausrichten. Zumal diese Angaben zu den übrigen – öffentlich frei einsehbaren – Informationen im krassen Widerspruch stehen. Dafür wird gewissermaßen – zwischen den Zeilen – eine ganz andere Erklärung abgeliefert. Das Phänomen könnte man als „Weiße Ritter“ – oder wer möchte, halt anders – bezeichnen.

„Weiße Ritter“ – „Sie werden in der Not gerufen, kommen und helfen“

>>VEKO<<

„Bundesbereitschaftspolizei insgesamt als „Weiße Ritter“: Sie werden in der Not gerufen, kommen und helfen und gehen wieder, ohne Dank dafür zu verlangen.“

„Weiße Ritter“ – Ein Fabelwesen macht sich im Geheimdienst breit

Eigentlich ist jeder Polizist freiwillig Polizist geworden und er wird für seinem Einsatz ja auch bezahlt. Dennoch passt die Analogie der vermeintlich „Weißen Ritter“ als Helfer in der Not recht gut hierein.

„Gladiatoren und Berserker“ – „Weiße Ritter und Kreuzfahrer“ – Und viel Hokuspokus

>>Zeit<<

„Combat 18“ – Die Zellenstrategie gewaltbereiter Neonazis – Ihr Motto lautet: „Die weiße Revolution ist die einzige Lösung.“ In einem Handbuch der Gruppe steht, als „arische Gladiatoren und Berserker, Weiße Ritter und Kreuzfahrer“ müsse man sich in den „letzten Kampf um unsere Rasse und Zivilisation“ werfen. „Whatever it takes“ – was auch immer dafür nötig sei.“

Wenn Geheimdienste als „Weiße Ritter“ daherkommen

Die vermeintlich „Weißen Ritter“ von „Combat 18“ hatten einem kleinen „Schönheitsfehler“ eingebaut: Die „Truppe“ war durch hiesige Beamte des Verfassungsschutzes – mehr oder weniger – komplett unterwandert.

„Combat 18“ -„Abzug aller V-Leute“

>>Katharina König<<

„Sofortiges Verbot von „Combat 18“ und Abzug aller V-Leute – neonazistische Terror-Struktur muss zerschlagen werden … Geheimdienste müssen ihr Wissen umfangreich offenlegen und durch Abzug aller V-Leute den Weg frei machen, damit Quellenschutz nicht die Strafverfolgung hindert. Uns ist unverständlich, warum nicht längst gehandelt wurde. Auch mögliche Verbindungen von Stephan E. und seinem politischen Umfeld zum NSU-Komplex müssen schleunigst ausgeleuchtet werden – hier sehen wir den Generalbundesanwalt gefordert.“

„Combat 18“ – Trüber Geheimdienstsumpf

Da die ganze Posse der Geheimhaltung unterliegt, können nur schwer konkrete Rückschlüsse gezogen werden. Aber die vermeintlich „Weißen Ritter“ von „Combat 18“ scheinen als eine Art von Sammelbecken für Unzufriedene – vorwiegend aus den staatlichen Sicherheitsapparat – gedient zu haben. Vereinfacht: Unzufriedene – beispielsweise aus der Polizei – suchen sich Gleichgesinnte und laufen dabei „Combat 18“ – respektive Geheimdiensten – in die Arme hinein. Auch „Combat 18“ ist auf der selben hoch-emotionalen Schiene – wie die vermeintliche Redakteurin der Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks – unterwegs.

„Combat 18“ plus „Weiße Ritter“ und noch mehr Emotionen

Ob nun der Name „Weiße Ritter“ für diese Geheimdienststrategie passend sei: Das kann dahin gestellt bleiben: Nichtsdestwoweniger, das Bundesverfassungsgericht ist sicherlich unbeabsichtigt zu ganz ähnlichen Schlussfolgerungen beim NPD-Verbot gekommen. Der Verfassungsschutz sitzt dort so tief in der Partei drin, dass die politischen Ziele der „Rest-NPD“ sich nicht mehr klar ausmachen lassen. Überspitzt: Würde man die NPD verbieten, ließe sich theoretisch mit der selben Begründung auch der Verfassungsschutz verbieten. Nach dieser Vorlage kommen auch ganz andere „Vereinigungen“ daher.

„Seit Jahren werden im Internet unter dem Schlagwort QAnon abstruse Unwahrheiten geteilt“

>>Süddeutsche Zeitung<<

„Seit Jahren werden im Internet unter dem Schlagwort QAnon abstruse Unwahrheiten geteilt.“

„Eine Gruppe von Männern, die sie „weiße Ritter“ nennt“

>>Börsenwolf<<

„Laut Frau Goodwin habe eine Gruppe von Männern, die sie „weiße Ritter“ nennt, gegen den Widerstand von George W. Bush für die Durchsetzung und Inkraftsetzung des NESARA gekämpft. Unter diesen „Weißen Rittern“ seien viele hochrangige Militärbeamte. Auch das lässt aufhorchen, denn auch Präsident Trump ist von patriotischen Militärkreisen angesprochen worden, sich zur Verfügung zu stellen, um den „Sumpf auszutrocknen“ und Amerika aus den Klauen des Globalismus und Sozialismus-Kommunismus zu retten.“

„Unter diesen „Weißen Rittern“ seien viele hochrangige Militärbeamte“ – Ach wirklich?

Bei genauerer Betrachtung fährt der angeblich so mysteriöse „QAnon“ eine altbekannte Geheimdienststrategie auf, die mindestens bis zur Präsidentschaft von George W. Bush zurückreicht. Die anonymen „Weißen Ritter“ stellen sich wohl eher als reine Phantasiegestalten heraus. Im real-politischen Alltag ist kein Spielraum für irgendwelche unbequemen Geister vorhanden.

„Weiße Ritter“ – Sitzen in Wirklichkeit im Gefängnis oder Exil

Ein falsches Interview und eine lange Karriere im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk ist blitzschnell am Ende angelangt. Whistleblower werden recht schnell enttarnt und müssen dauerhaft ins Exil gehen oder lange Haftstrafen absitzen. Schon die Pharaonen im alten Ägypten haben ihre Hohepriester für das gemeine Volk zur Seite gestellt. Deren Namen lautet heutzutage halt „QAnon“ , „Combat 18„oder haben irgendwelche anderen Begrifflichkeiten bekommen.