Bangladesch: 10-jähriger Christ schwer misshandelt

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Vater eines Freundes greift Jungen nach Streit beim Spielen an

In einem Dorf in Bangladesch ist am 10. März der 10-jährige Robiul vom Vater seines Freundes angegriffen und schwer misshandelt worden. Vorausgegangen war ein Streit zwischen den Kindern beim Spielen. Durch den Vorfall ist Robiul schwer traumatisiert, sein Vater Kasem hat inzwischen die Polizei eingeschaltet. Doch die Lage im Dorf ist angespannt und Kasem bittet um Gebet für seinen Sohn. [Warnung an Leser: Die im folgenden Abschnitt geschilderten Details können aufwühlend sein; im Zweifel überspringen Sie diesen Teil oder lesen Sie direkt bei den Gebetsanliegen weiter.]

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Von Open Doors

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An einen Pfahl gefesselt und verprügelt

Kasem ist ein Mann aus bescheidenen Verhältnissen und leidet unter einer körperlichen Beeinträchtigung. Seit er sich für den christlichen Glauben entschieden hat, sind seine Familie und er zur Zielscheibe von Verfolgung durch ihr Umfeld geworden. „Die Dorfbewohner reagieren bei jedem noch so kleinen Anlass sehr grausam und grob auf uns. Wir leben in ständiger Angst“, beschreibt Kasem den Alltag seiner Familie.

Am 10. März geriet sein Sohn Robiul beim Spielen mit einem gleichaltrigen muslimischen Freund in einen Streit, der sich zu einer Rangelei ausweitete. Anschließend erzählte der muslimische Junge seinem Vater von dem Streit und behauptete dabei fälschlicherweise, Robiul habe angefangen ihn zu verprügeln. Voller Wut machte der Vater sich daraufhin auf die Suche nach Robiul. Als er ihn gefunden hatte, zerrte der Mann ihn quer durch das Dorf, fesselte seine Hände an einen Pfahl und begann, ihn heftig zu schlagen und zu treten. Schließlich stopfte er dem wehrlosen Jungen Kuhmist in den Mund und schüttete Wasser hinterher. Robiuls jüngerer Bruder stand hilflos dabei und musste alles miterleben.

Zu Hause war Robiul später nicht in der Lage, mit seinen Eltern über die Situation zu sprechen. Doch aufgrund des erlittenen Traumas wurde er krank, sodass die Eltern merkten, dass etwas vorgefallen sein musste. Robiuls jüngerer Bruder berichtete ihnen schließlich, was geschehen war.

Familie trotz Polizeischutz weiter unter Druck

Um sich und seine Familie vor weiteren Übergriffen zu bewahren, stellte Kasem einen offiziellen Antrag auf Polizeischutz. Für den Zeitraum, in dem die Polizei diesen Schutz gewährt, sind die Antragsteller vor Übergriffen sicher, da Angreifern von geschützten Personen schwere Konsequenzen drohen. Als im Dorf bekannt wurde, dass Kasem die Polizei eingeschaltet hatte, riefen ihn täglich Dorfbewohner an und forderten ihn auf, seine Meldung bei der Polizei zurückzuziehen.

Die aktuelle Situation ist für die Familie sehr belastend. Sie müssen jedes Mal auf der Hut sein, wenn sie ihr Haus verlassen. Robiul erholt sich nur langsam von seinem traumatischen Erlebnis im März. Er hat Probleme mit der Nahrungsaufnahme und weigert sich, sein Bett zu verlassen. Lokale Partner von Open Doors haben die Familie besucht, um sie zu ermutigen und ihnen beizustehen.

Kinder von Christen muslimischer Herkunft sind besonders hohen Risiken ausgesetzt – nicht nur physisch, sondern auch psychisch. Für sie ist es unvorstellbar, dass ihre Freunde und Nachbarn böse auf sie sein könnten, nur weil sie an Jesus glauben. Ein solcher Hass, wie ihn Robiul erleben musste, wiegt für sie deshalb umso schwerer. Kasem bittet darum, für die Heilung seines Sohnes zu beten.

Auf dem Weltverfolgungsindex 2023 belegt Bangladesch den 30. Platz unter den Ländern, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden.