Demokratische Republik Kongo: „Tod, wo ist dein Sieg?“

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Ein Jahr nach einem tödlichen Anschlag feiert eine Gemeinde öffentlich ihren auferstandenen Herrn

„Die Menschen starrten uns erstaunt an, als wir durch die Straßen von Kasindi marschierten, um den Sieg Christi in Lobpreis und Anbetung zu feiern“, berichtet Pastor Kambale von der „8e CEPAC“-Gemeinde. Vor fast genau einem Jahr wurde die Gemeinde durch einen verheerenden Bombenanschlag tief erschüttert. Vom 12.–14. Januar feierten die Christen trotz dieses Ereignisses ein Fest des Glaubens an Jesus Christus.

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Von Open Doors

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„Sie kamen, um uns auszulöschen“

Der Sprengsatz hatte am 15. Januar 2023 15 Christen in den Tod gerissen und weitere 71 verletzt; hinzu kamen erhebliche Schäden an dem Gebäude. Zu dem Anschlag bekannte sich der „Islamische Staat“ (IS). Die Bombe wurde höchstwahrscheinlich von Kämpfern der „Allied Democratic Forces“ (ADF) platziert, die dem IS nahestehen. „[Ihr] Ziel … war es, die Türen der Kirche [für immer] zu schließen“, ist Pastor Kambale sicher.

Die Explosion hinterließ bei den Christen tiefe körperliche und seelische Narben. Einige gerieten in der Folgezeit in persönliche Krisen und wirtschaftliche Nöte. Viele hätten zunächst Angst gehabt, auch nur einen Fuß auf das Kirchengelände zu setzen, berichtet Pastor Kambale.

In der Woche nach dem Anschlag besuchten unsere lokalen Partner die Kirche, um die Überlebenden zu ermutigen und mit ihnen zu beten. Das Team suchte auch Verwundete in Krankenhäusern auf. Im März erhielten 107 betroffene Familien Hilfspakete mit Nahrungsmitteln und einem kleinen Geldbetrag. Zusätzlich wurden monatliche Traumaseminare angeboten und bei einer weiteren Verteilaktion Bibeln übergeben. Auch durch diese Unterstützung fassten viele neuen Mut und fanden den Weg zurück in ein normales Leben.

„Sie kamen, um uns auszulöschen, aber unser Glaube ist nicht schwächer geworden. Diejenigen, die gestorben sind, sind gestorben, und diejenigen, die leben, leben. Gott kämpft für uns, aber wir dürfen in unserem Glauben nicht nachlassen, sondern müssen einen Schritt nach vorne machen. Gott hilft uns … Wir können sein Wort nicht wegen unserer Wunden verlassen“, sagt Neema* entschlossen. Ihr vierjähriger Sohn wurde bei dem Anschlag getötet, ihr anderer Sohn verlor ein Auge, während sie selbst ebenfalls schwere Verletzungen erlitt.

Deutliches Gemeindewachstum nach dem Anschlag

Wie wichtig gerade die Ermutigung ist, zeigt das Beispiel von Joys Musavuli, einer Mutter von fünf Kindern. Sie verlor bei dem Angriff ihren 11-jährigen Sohn Muyisa. Ihr Ehemann Jean Baptiste nahm für sie unter anderem eine Bibel entgegen. Er berichtet: „Seit dem Angriff ist sie nicht mehr in die Kirche gegangen. Als sie die Bibel sah, war sie so glücklich und getröstet. Sie liest jetzt sehr oft darin, und ich sehe, dass Gottes Wort sie allmählich tröstet, auch wenn sie noch nicht ganz genesen ist.“

Während der Heilungsprozess bei vielen noch nicht abgeschlossen ist, fanden am vergangenen Wochenende eine Reihe evangelistische Aktivitäten statt. Pastor Kambale sagt: „Wir preisen den Herrn, er hat viele Diener berufen, und wir haben gerade 15 neue Gläubige getauft. Dazu haben wir einige Pastoren eingesegnet und mehrere Evangelisten und Diakone für den Dienst geweiht.“

Pastor Ki Abraham, Gemeindesekretär der 8e CEPAC, kommt zu dem Schluss: „Der Feind wollte das Haus Gottes zerstören, aber die Kirche ist gewachsen. Im Januar 2023 zählte die 8e CEPAC in Kasindi Lubiriha 998 Christen. Derzeit (Januar 2024) haben wir 1.300 aktive Mitglieder. Gott sei die Ehre!“

*Name geändert