Schirgiswalde – “Weshalb unsere ehemals böhmische Stadt von 1809 bis 1845 eine eigene “freie Republik” darstellte”

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Der europäische Charme macht gerade seine Kleinstaaten wie Liechtenstein, Andorra, Monaco, San Marino und Schirgiswalde aus. Moment, noch niemals etwas von der “Freie Republik Schirgiswalde” in der Lausitz gehört? – In der Tat war die heutige Stadt Schirgiswalde-Kirschau etwa 35 Jahre quasi eine Republik im Niemandsland gewesen.

Lausitzer Geschichte: “Schirgiswalde – Freie Republik im Niemandsland”

>>Berliner Zeitung<<

“Schirgiswalde – Freie Republik im Niemandsland – Lotto für Böhmen und Schirgiswalde, das durch einige wenige Kilometer sächsisches Territorium von Böhmen getrennt war. Ermittelt wurden die Lottozahlen in Prag. Kaum waren die Glücksziffern gezogen, schwangen sich reitende Boten in den Sattel, doch es wurde immer Abend, bis die Lottozahlen in Schirgiswalde eintrafen. So durfte in der Stadt bis zur Ankunft der Zahlen gewettet werden.

“Lotto für Böhmen und Schirgiswalde” – “Das durch einige wenige Kilometer sächsisches Territorium von Böhmen getrennt war”

So dürfte es etwas an Verwunderung ausgelöst haben, da der Lottogewinn einige male an Schirgiswalde ging. Denn zuvor hat Schirgiswalde als Exklave zu Böhmen gehört. Auch der berühmte Räuberhauptmann Johannes Karasek hat diesem Umstand für sich ausgenutzt.

Wo die Rückzuggebiete des berühmten Räuberhauptmanns Johannes Karasek liegen

>>Pension Berge<<

“Im Heimatmuseum “Carl Swoboda” erfahren Sie zum Beispiel, weshalb unsere ehemals böhmische Stadt von 1809 bis 1845 eine eigene “freie Republik” darstellte und weder zu Sachsen noch Österreich gehörte.”

“Weshalb unsere ehemals böhmische Stadt von 1809 bis 1845 eine eigene “freie Republik” darstellte”

Im Zuge der Napoleonischen Kriege und des darauf folgenden Wiener Kongresses sollte die Exklave Schirgiswalde zum damaligen Sächsischen Königreich kommen. Doch die Übergabe ging nicht reibungslos vonstatten.

“Schirgiswalde” – “Eine österreichische bzw. böhmische Enklave in Sachsen war”

>>Verlag Gunter Oettel<<

“Schirgiswalde sollte nach dem Wiener Frieden von 1809 von österreich an Sachsen abgetreten werden, da es eine österreichische bzw. böhmische Enklave in Sachsen war. Die übergabe verzögerte sich allerdings bis 1845. In dieser Zeit übte weder Österreich noch Sachsen hoheitliche Handlungen in Schirgiswalde aus. Die Verwaltung oblag dem Domstift St. Petri in Bautzen, zu dessen Herrschaftsgebiet Schirgiswalde gehörte.”

“Verwaltung oblag dem Domstift St. Petri in Bautzen, zu dessen Herrschaftsgebiet Schirgiswalde gehörte”

Tatsächlich hängt die Geschichte von Schirgiswalde eng mit der übrigen Lausitz zusammen. Bis zum Dreißigjährigen Krieg hat die Lausitz – mitsamt Schirgiswalde – zu Böhmen gehört und noch heute sind Spuren aus dieser Zeit sichtbar.

“In Schirgiswalde etwa hat die Zeit unter böhmischer Herrschaft deutliche Spuren hinterlassen”

>>Bergfex<<

“In Schirgiswalde etwa hat die Zeit unter böhmischer Herrschaft deutliche Spuren hinterlassen. Als die Oberlausitz 1635 zu Sachsen kam, blieb der Ort als Enklave bis 1809 bei Böhmen.”

“Blieb der Ort als Enklave bis 1809 bei Böhmen”

Viele historische Bauwerke sind aus dieser Zeit erhalten geblieben. Große Teile der Altstadt – inklusive des Marktplatzes – können noch heute in ihren ursprünglichen historischen Zustand zu bestaunt werden.