Humanitäre Hilfe braucht Frieden statt weitere Waffenlieferungen

Screenshot youtube.com Screenshot youtube.com

„Zum Welttag der humanitären Hilfe appelliere ich dringend an Außenministerin Annalena Baerbock: Machen sie endlich Ihren Job und setzen Sie sich für ein sofortiges Ende der Kampfhandlungen in allen von Krieg betroffenen Ländern ein. Hören Sie auf, mit doppelten Standards die Kriegsverbrechen von Freunden und Verbündeten zu ignorieren. Am 19. August denken wir an alle Menschenrechtsaktivisten und humanitären Helfer, die wegen ihrer Mission ermordet wurden“, erklärt Zaklin Nastic, menschenrechtspolitische Sprecherin und Obfrau der Fraktion DIE LINKE im Verteidigungsausschuss des Bundestags.

___________________

Von Zaklin Nastic

___________________

Nastic weiter:

„Vor genau einem Jahr starb der NGO-Mitarbeiter Zemari Ahmadi zusammen mit neun weiteren Menschen, darunter sieben Kindern, bei einem Drohnenangriff des amerikanischen Militärs in Afghanistan. Bürgerkrieg und Drohnenangriffe fordern auch nach einer 20 Jahre andauernden Militärintervention täglich weitere Opfer. Libyen bleibt auch mehr als elf Jahre nach der internationalen Militärintervention eine No-Go-Area für internationale Helfer. Ebenso der Jemen: Nach sieben Jahren saudischer Angriffe spielt sich dort täglich eine riesige humanitäre Katastrophe ab, humanitäre Helfer werden entführt und bombardiert. Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine droht nun auch Europa zum Schauplatz eines endlosen Krieges zu werden: Beide Kriegsparteien greifen zivile Infrastruktur an und ziehen Zivilpersonen in die Kämpfe hinein. Dieses Vorgehen gefährdet humanitäre Helfer und Einrichtungen.

Humanitäre Hilfe braucht Frieden statt weitere Waffenlieferungen! Dass eine positive Entwicklung möglich ist, sehen wir dieser Tage in Kolumbien. Die neue Regierung von Gustavo Petro und Francia Márquez beginnt zügig Verhandlungen mit allen Gewaltakteuren. Kaum ein anderes Land war bisher gefährlicher für humanitäre Helfer und Menschenrechtsaktivisten. Allein im ersten Halbjahr zählte die NGO Indepaz 114 ermordete Aktivisten und Menschenrechtsverteidiger. Ich hoffe, dass es der neuen Regierung gelingt, nach 60 Jahren endlich den inneren Konflikt zu befrieden. Jeder Krieg kann in einen Frieden münden – aber nur, wenn Diplomatie und Verhandlungen den Weg bestimmen.“