Doppelmoral – Sicherheit und Waffenverbote: Wasser predigen und Wein trinken

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Zwischen Sicherheitsgefühl und Unsicherheitsgefühl: Nur rund die Hälfte aller Menschen fühlt sich hierzulande sicher. Trotz zahlreicher politischer Bekundungen will sich bei der Bevölkerung kein Sicherheitsgefühl einstellen. Ganz im Gegenteil: Das Vertrauen in die Sicherheitslage nimmt genauso ab, wie das Vertrauen in die Politik. Damit sinkt zugleich auch die allgemeine Glaubwürdigkeit: Denn offizielle Zahlen und persönliche Erfahrungen passen immer weniger Zusammen.

Bevölkerung: Das steigendes Unsicherheitsgefühl

Dazu tragen auch Forderungen von Bürgermeistern aus der Provinz bei: Die bei genauer Betrachtung tief Blicken lassen.

Waffenlose Bevölkerung: Warum Bürgermeister unbedingt eine Waffe tragen wollen

>>Ruhr Nachrichten<<

„Der Bürgermeister von Kamp-Lintfort zieht vor Gericht, um einen Waffenschein zu erstreiten.“

Der bewaffnete Bürgermeister aus der Provinz

Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und alle Waffen sind formal verboten? – In der Praxis ist das Falsch. Während es für „Normalbürger“ praktisch unmöglich ist einem Waffenschein zu bekommen, haben jedoch die Politiker nach den orwellschen Sprichwort gehandelt: „Alle sind gleich, nur einige sind gleicher

Waffengesetz: „Alle sind gleich – Nur einige sind gleicher“

Waffengesetz – Paragraph 55: „Dieses Gesetz ist, … nicht anzuwenden auf die obersten Bundes- und Landesbehörden und die Deutsche Bundesbank, …“ – Und dann kommt eine ganz lange Liste von Ausnahmegenehmigungen. Allerdings haben sie dummerweise die Bürgermeister darin vergessen – und auch die restliche Bevölkerung. Aber sei es darum. Auf jeden Fall sind alle wichtigen Staatsbediensteten praktisch durchgehend Bewaffnet. Zitat eines Politikers: „Ein Sportschütze braucht seine Waffe nur im Verein, ein Jäger bei der Arbeit. In seiner Wohnung braucht niemand eine Waffe. Also kann man diese Gefahrenquelle auch besser sichern als heute.“

Praktisch alle wichtigen Staatsbedienstete tragen Waffen

Angesichts solcher eindeutigen Aussagen könnte der geneigte Leser der Meinung sein: Dann sollten Politiker mit guten Beispiel voran gehen und freiwillig auf zusätzlichen Personenschutz und ihre eigene Bewaffnung verzichten: Aber weit gefehlt.

Doppelmoral: Wenn Politiker selber Waffen tragen

>>Welt<<

„Hans-Dietrich Genscher hatte während seiner Amtszeit als Innen- und als Außenminister stets eine Pistole bei sich. „Ja, das hat mich beruhigt“

Waffenverbot gilt nur für die gewöhnliche Bevölkerung

Ohnehin sind Minister immer von einer ganzen Entourage von Sicherheitsleuten umgeben, aber selbst das ist nicht genug: Zusätzlich sind sie sogar noch Bewaffnet. Doch dieser Umstand wird nur ganz selten an große Glocke gehängt. Von soviel Sicherheit kann der gewöhnliche Bürger nur träumen. Kaum ein anderes Gesetz manifestiert mehr die gelebte Doppelmoral – als das Waffengesetz. Also – „Öffentlich Wasser predigen und heimlich Wein trinken.

Waffenverbot: Wasser predigen und Wein trinken

Tatsächlich ist es mit öffentlichen Sicherheit nicht allzu weit her. Die ganze „Theorie der Waffenlosigkeit“ beruht auf der irrigen Annahme: Alle sind Unbewaffnet und demzufolge kann Niemanden etwas passieren. Doch die Realität zeigt ein ganz anderes Bild: Aber das wird lieber ausgeblendet. Neben Schießereien am helllichten Tage, nehmen besonders die Messerangriffe rasant zu.

Waffenverbotszonen: „Niemand Waffen oder Messer mit sich tragen darf“

>>Kieler Nachrichten<<

„Wegen der vielen Messer-Angriffe in Deutschland wollen Niedersachsen und Bremen das Waffengesetz verschärfen: Bundesweit soll es Verbotszonen geben, in denen niemand Waffen oder Messer mit sich tragen darf.“

Seit dem 1970er Jahren: Sicherheit sinkt und Waffengesetze werden verschärft

Sogenannte Waffenverbotszonen sollen nun angeblich Abhilfe schaffen. Während die öffentliche Sicherheit immer weiter abnimmt, werden die Waffengesetze im gleichen Atemzug verschärft. Die ganze „Theorie der Waffenlosigkeit“ ist als urbanes Märchen noch in vielen Köpfen lebendig. Sowohl Körperverletzung, als auch Mord stehen unter Strafe, demnach sind auch Angriffe mit Messern verboten und zwar ganz ohne Waffenverbotszonen: Nach der irren Logik will man also ein Verbot durch ein anderes Verbot durchsetzen. Im übertragenen Sinn: Alle illegale Waffen nochmal extra verbieten.

Irre Logik: Alle Straftaten nochmal extra verbieten

Ohnehin haben amtliche Institutionen mit ihrer eignen Glaubwürdigkeit zu kämpfen. Trotz allen politischen Versprechen sinkt das Vertrauen in die Sicherheitslage immer weiter ab: Immer mehr Menschen fühlen sich Unsicher auf öffentlichen Plätzen, darunter leiden besonders die Frauen.

Das Unsicherheitsgefühl nimmt immer weiter zu

>>Focus<<

„Besonders viele Frauen haben mittlerweile ein mulmiges Gefühl. Aktuell gaben lediglich knapp 51 Prozent von ihnen an, dass sie sich sicher fühlen. … Eine Gruppe Jugendlicher vergewaltigte in Mühlheim eine junge Frau. In Voerde und Frankfurt wurden Personen vor einfahrenden Zügen gestoßen und getötet. In Halle wollte ein schwerbewaffneter Mann in eine Synagoge eindringen und tötete zwei Menschen. Zudem haben Messerangriffe in vielen Bundesländern in den vergangenen Jahre zugenommen, wie eine Auswertung von FOCUS Online zeigte.“

Sicherheit: „Besonders viele Frauen haben mittlerweile ein mulmiges Gefühl“

Wenn Bürgermeister sich im großen Umfang bewaffnen wollen, zeigt es einmal mehr: Das es mit der Sicherheitslage in Wirklichkeit wohl doch nicht allzu weit her ist. Rein formal wollen sich die Bürgermeister wegen „diversen Drohungen“ ihre persönlichen Schusswaffen zulegen. Inwiefern das Bedrohungsszenario im Einzelfall tatsächlich gegeben sei, muss dahin gestellt bleiben. Aber bei irgendwelchen anonymen Morddrohungen im Internet bekommt man doch heutzutage kein Hund mehr vom Ofen hervor. Die Redaktion der Lausitzer Allgemeinen Zeitung würde bei einer Morddrohung ohnehin keine Anzeige erstatten: Warum auch? Das Ermittlungsverfahren würde sowieso Ergebnislos im Papierkorb verschwinden. Zusätzlichen Schutz gäbe es auch nicht. Am Ende müssten wir uns noch gegen die These verteidigen, wir hätten die Morddrohung lediglich inszeniert. Außerdem hat die Polizeidirektion schon ihr Missfallen über unsere Berichterstattung indirekt durchblicken lassen. Im Ernstfall würde man also dem Täter wohl klammheimlich gewähren lassen.