Lausitzer Sorben versus indigene US-Amerikaner: “Dort gibt es eigene Gerichte und Polizeieinheiten”

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Sorbenfeindlichkeit in der heutigen Zeit? Braucht es hierfür eine eigene Polizei? Rein äußerlich wird jede Sorbenfeindlichkeit weit von sich gewiesen. Es werden sogar Sorbische Polizisten vorgestellt.

“Diese zwei Polizeibeamten verbindet mehr als die Uniform”

>>Säch­si­sches Staats­mi­nis­te­rium des Innern<<

“Diese zwei Polizeibeamten verbindet mehr als die Uniform – etwas, das man ihnen auf den ersten Blick nicht ansehen kann: Sie haben sorbische Wurzeln und beherrschen auch die Sprache. … Sorbisch, so schildern beide, hilft bei Begegnungen mit Bürgerinnen und Bürgern häufig, das Eis zu brechen, eine Vertrauensbasis für einen Dialog zu schaffen oder kritische Situationen zu beruhigen. Dazu kommt, dass die sorbische Sprache zur Vielfalt Sachsens gehört. Gerade im Beruf eines Polizisten leistet die Sprache einen wichtigen Beitrag zur Verständigung und auch zur Aufklärung von Sachverhalten. Immer wieder bekommen beide eine positive Resonanz.”

Zwei Polizisten für 60.000 Sorben?

Es handelt sich hierbei um – zwei – Sorbische Polizisten für rund 60.000 Sorben, was natürlich das Verhältnis etwas merkwürdig erscheinen lässt. Eine kritische Bestandsaufnahme findet hierfür faktisch überhaupt nicht statt und auch die Aufklärung von spezifischen Sorbisch-Delikten sieht es kaum besser aus.

“Nur Vandalismus oder schon politische Aussage?”

>>Lausitzer Rundschau<<

“Nur Vandalismus oder schon politische Aussage? – Die Aufregung schien groß, als bekannt wurde, dass wieder einmal die Schrifttafeln am Cyrill-Methodus-Denkmal bei Schmochtitz (“Milleniumsdenkmal”) abgerissen, zerbrochen und auf den Boden geworfen wurden. … Kyrill und Method, zwei aus Griechenland stammende Brüder, gelten als die Missionare der slawischen Völker Ost- und Südosteuropas. … Cyrill gilt darüber hinaus als der Begründer der slawischen Schriftsprache, dem “kyrillischen” Alphabet.”

“Cyrill gilt darüber hinaus als der Begründer der slawischen Schriftsprache”

Zum Hintergrund von Kyrill und Method muss man wissen: Dieser Teil der Sorbischen Geschichte ist doch sehr speziell und eher wenig bekannt. Außerdem ist dieses Denkmal im ländlichen Raum sehr weit abgelegen. Die Täter müssen also über Hintergrundwissen der Sorbischen Geschichte und über sehr viel kriminelle Energie verfügen. Interessanterweise waren solche “Anschläge” oder diese spezielle Formen von Vandalismus zu DDR-Zeiten faktisch unbekannt. Auf eine andere “Merkwürdigkeit” macht sogar der staatliche Rundfunk selbst aufmerksam.

“Sorbisch-wendischen Bezeichnungen auf den Straßenschildern beschmiert”

>>Staatsfunk “Rundfunk Berlin-Brandenburg” <<

“In Cottbus sind in den vergangenen Wochen in rund 15 Fällen die sorbisch-wendischen Bezeichnungen auf den Straßenschildern beschmiert, ganz oder teilweise überklebt worden. … Er gehe von einer gezielten Aktion gegen die Zweisprachigkeit in Cottbus aus,  …. … Bisher seien diese Angriffe auf die Oberlausitz begrenzt gewesen, wo in den Vergangenheit auch Ortsschilder betroffen waren, hieß es.”

“Bisher seien diese Angriffe auf die Oberlausitz begrenzt gewesen”

Diese Fälle liegen schon eine gewisse Zeit zurück und sind bis heute unaufgeklärt. Natürlich kommt hierbei die Frage auf: Worüber wurde eigentlich nicht berichtet?

“Blitzer angezündet: 3000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt”

>>Merkur<<

“Blitzer angezündet: 3000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt – Bei zwei Brandanschlägen auf Blitzer-Anhänger ist im Februar enormer Sachschaden entstanden. Zur Aufklärung wird jetzt eine Belohnung in Höhe von 3000 Euro ausgelobt.”

“Zur Aufklärung wird jetzt eine Belohnung in Höhe von 3000 Euro ausgelobt”

Für beschädigt oder zerstörte Blitzer werden hohe Belohnungen locker gemacht, während es bei Straftaten gegen Sorbische Belange offenbar ganz anders aussieht. Das Milleniumsdenkmal ist zwischenzeitlich erneut Vandalen zum Opfer gefallen und auch hier gibt es nichts über die Täter zu berichten. Auch geschändete Wegkreuze der Sorben gehören leider dazu.

Blitzer versus Sorben: Zur Aufklärung von Straftaten gegen Sorben wird eine Belohnung in Höhe von 0 Euro ausgelobt?

>>Neues Deutschland<<

“Zerstörte Kreuze erzürnen Sorben – Kaum Ermittlungserfolge bei sorbenfeindlichen Straftaten – Immer öfter werden jedoch solche Wegkreuze zerstört: Metallteile werden abgesägt, Sockel umgestoßen. Hrejor sieht eine »auffällige Häufung in den letzten Jahren«. “

“Zerstörte Kreuze erzürnen Sorben – Kaum Ermittlungserfolge bei sorbenfeindlichen Straftaten”

Offizielle Stelle reagieren bei kritischen Rückfragen entweder überhaupt nicht oder – sprichwörtlich – “gucken wie eine Gans wenn es donnert” .  Natürlich könnten auch andere Wege gegangen werden. Schließlich stellen die Lausitzer Sorben nicht die einzigste indigene Bevölkerungsgruppe der Welt dar. In der USA sieht es hierzu ganz anders aus.

Reservate in der USA: “Dort gibt es eigene Gerichte und Polizeieinheiten”

>>Frankfurter Allgemeine Zeitung<<

“In Reservaten haben nur der Bund und die Behörden der jeweiligen Ureinwohner-Nation strafrechtliche Autorität, nicht aber der jeweilige Bundesstaat. In den Vereinigten Staaten gibt es 567 anerkannte Ureinwohner-Gruppen und 326 Reservate. Von den 2,5 Millionen indigenen Amerikanerinnen und Amerikanern lebten etwa eine Million im Jahr 2012 in diesen eigenen Verwaltungsbezirken. Dort gibt es eigene Gerichte und Polizeieinheiten. Auch in Oklahoma gibt es die bereits und sie müssen nicht neu aufgebaut werden. Die größte indigene Nation ist die Navajo Nation, die Teile von Utah, New Mexiko und Arizona umfasst.”

“In Reservaten haben nur der Bund und die Behörden der jeweiligen Ureinwohner-Nation strafrechtliche Autorität”

Das Wort “Reservaten” hat hierzulande kein guten Leumund. Wenngleich die amerikanischen Reservaten einem hohen Status an innerer Autonomie und Selbstverwaltung genießen. Man könnte es auch als eine Art von Sonderverwaltungszone bezeichnen, weil es sich auch auf wirtschaftliche Aktivitäten auswirkt.