“Nicht mehr reparierbar” – Reparaturverbot: “Nachweisen müssen, dass es sich bei dem Fahrzeug nicht um ein Altfahrzeug handelt”

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In einer Gesellschaft, in der Mobilität ein entscheidender Faktor für soziale Teilhabe ist, wird die Einführung eines Reparaturverbots für alte Autos zu einem kontroversen Thema. Insbesondere im Zusammenhang mit der Antriebswende und dem vermehrten Einsatz von Elektroautos entsteht die Frage, ob diese Maßnahme nicht dazu führt, dass Mobilität nur noch für Wohlhabende erschwinglich ist. Denn E-Autos mit einer akzeptablen Reichweite sind teuer.

E-Auto-Reichweite im Winter: „Eigentlich ein Witz“

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„Sinken die Temperaturen allerdings auf den Gefrierpunkt oder darunter, fühlen sich weder die Lithium-Ionen-Zellen sonderlich wohl, noch die Insassen im Auto. Als Bruttoreichweite zeigt das Display bei gefüllter Batterie dann noch maximal 115 Kilometer an. Und das Einschalten der Heizung wird augenblicklich mit einem Abzug von mindestens 25 Kilometern „bestraft“. Bleiben also 90 Kilometer. Eigentlich ein Witz.“

E-Auto: Im Winter ohne Heizung?

Die Abschaffung von Verbrennungsmotoren zugunsten von Elektrofahrzeugen könnte dazu führen, dass sich nur noch die Oberschicht den Luxus leisten kann, mobil zu sein. Altfahrzeuge gelten oft als wirtschaftlich kaputt und sollen durch neue Modelle ersetzt werden. Dies führt jedoch dazu, dass Menschen mit geringerem Einkommen vor finanzielle Herausforderungen gestellt werden.

“Bringt ein Gebrauchtwagen, der im Grunde nur noch Schrott ist, noch ein paar Euros”

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“Und es passiert durchaus immer wieder, dass Fahrzeuge, die einen Totalschaden haben, zusammengeflickt und ins Ausland verkauft werden, um die Vorschriften zur umweltverträglichen Entsorgung von Altfahrzeugen zu umgehen. Befolgt man diese, kostet das Geld. Dagegen bringt ein Gebrauchtwagen, der im Grunde nur noch Schrott ist, noch ein paar Euros. Daher will die EU genau definieren, wann ein Auto Schrott und daher nicht mehr verkäuflich ist und somit fachgerecht entsorgt werden muss.”

“EU genau definieren, wann ein Auto Schrott und daher nicht mehr verkäuflich ist”

Das hört sich alles sehr widersprüchlich an. Für klassische Gebrauchtfahrzeuge fallen praktisch niemals Kosten zur Entsorgung an. Alleine der reine Materialwert des Fahrzeugs bringt Geld und selbst die zusammengeflickten Unfall- oder Altfahrzeuge können im Ausland noch sehr lange weiterfahren. Im Wesentlichen handelt es sich um bürokratisch-produziertes Kunstproblem. Lediglich die hochgelobten E-Autos müssen – bedingt durch ihre Batterie – meist kostenpflichtig entsorgt werden und die weisen allgemein keine große Lebensdauer auf.

“Nachweisen müssen, dass es sich bei dem Fahrzeug nicht um ein Altfahrzeug handelt”

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“In Absatz 68 heißt es: “Fahrzeugeigner, die das Eigentum an einem Gebrauchtfahrzeug übertragen möchten, sollten insbesondere nachweisen müssen, dass es sich bei dem Fahrzeug nicht um ein Altfahrzeug handelt”, also um Schrott, der “nicht mehr reparierbar” ist. Die Regelung würde erst eintreten, sobald ein Fahrzeug verkauft werden soll.”

“Nicht mehr reparierbar”

Um was also geht es? Vereinfacht: Sollte die Reparatur eines Fahrzeugs, den Zeitwert eines Autos übersteigen, dann muss es – über kurz oder lang – entsorgt werden. Es stellt damit einem direkten Eingriff in die Eigentumsrechte der Bürger dar und andere Freiheitsrechte sind ebenfalls tangiert.

“Ja, wir lieben unsere Autos” – “Dorf, selbstbestimmt verlassen zu können”

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“In meinem Dorf knacken wir noch nicht mal die 1.000. Schon vor Ende unsrer Schulzeit sind wir in keinen Bus mehr gestiegen. Sobald es möglich war, machten wir unseren Führerschein, egal ob für zwei oder vier Räder. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Was vom Städter oftmals als typisch Dorfkind abgestempelt wird, war und ist unsere einzige Möglichkeit den eigenen Dunstkreis und damit reden wir vom eigenen Dorf, selbstbestimmt verlassen zu können. Ohne ein Vehikel, das in irgendeiner Art und Weise mit Diesel oder Benzin angetrieben wird, geht hier schon immer vor allem auf den etwas längeren Wegen gar nichts. Ja, wir lieben unsere Autos. Allerdings geht es auch nicht anders.”

“Ja, wir lieben unsere Autos” – “Allerdings geht es auch nicht anders”

Mobilität sollte kein Privileg der Wohlhabenden sein, sondern allen Bevölkerungsschichten offenstehen. Es bedarf daher eines ganzheitlichen Ansatzes, um sicherzustellen, dass die Antriebswende nicht zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft führt. Das faktische Reparaturverbot für alte Autos würde diese Gruppe zusätzlich benachteiligen und einen weiteren Zugang zur Mobilität erschweren.