Open Source Intelligence: Warum Agenten einsam sterben?

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Open Source Intelligence – ist eine Form von Geheimdiensttätigkeit: Die so gut wie jeder zumindest – Unbewusst – ausübt. Zwar stammt der Begriff „Open Source Intelligence“ ursprünglich aus dem Geheimdienstbereich und kaum einer würde je zugeben, dass er geheimdienstliche Tätigkeit ausübt: Dennoch hat besonders die moderne IT-Technologie zu einen massiven Anstieg der Nutzung geführt.

Open Source Intelligence – Das kann und macht jeder Mensch

Da Open Source Intelligence nicht nur Geheimdiensten vorbehalten ist, sondern auch von jeden anderen genutzt werden kann, sind die Anwendungen hier besonders breit gefächert. Nichtdestoweniger ist es in der IT-Technologie von besonderer Wichtigkeit: Grundverschiedene Datensätze zu katalogisieren und miteinander zu verbinden. Kurzum: Die berühmten „anonymen Datensätze“ sind in Wahrheit beileibe nicht so anonym, wie dem Bürgern gerne von Politik vorgegaukelt wird.

Warum „anonymen Datensätze“ in Wirklichkeit nicht anonym seien

Zugleich hat Open Source Intelligence dazu geführt, dass auch Agenten leichter enttarnt werden können und jene enttarnten Spione: Die sterben in der Regel einsam und verbittert.

„Aufbereitung und Analyse öffentlich zugänglicher Daten für nachrichtendienstliche Zwecke“

>> Institut für Bürgerrechte & öffentliche Sicherheit<<

„Das US-Militär definiert „Open Source Intelligence“ (OSINT) als die Gewinnung „relevanter Information aus der systematischen Sammlung, Aufbereitung und Analyse öffentlich zugänglicher Daten für nachrichtendienstliche Zwecke.“Unter einer „offenen Quelle“ sei „jede Person oder Gruppe“ zu verstehen, „die Informationen ohne Anspruch auf Schutz der Privatsphäre liefert“. Öffentlich zugängliche Information umfasse alles, „was auf Nachfrage für die breite Öffentlichkeit verfügbar ist, legal von irgendeinem Beobachter gesehen oder gehört oder an einer öffentlichen Versammlung kundgetan wurde.“

Open Source Intelligence – „Öffentlich zugängliche Information“

Open Source Intelligence wird auch ganz offen als „Weiterbildungsmaßnahme“ angeboten. Solche Seminare kosten für gewöhnlich eine ordentliche Summe an Geld.

Open Source Intelligence ganz offen als „Weiterbildungsmaßnahme

>>i-intelligence<<

“ Grundlagen OpenSource Intelligence Professionelle Anleitung zu Recherchekompetenzen, welche Spezialisten in Nachrichten-, Sicherheits- oder auswärtigen Diensten benötigen – Dieser zweitägige Kurs bietet eine allgemeine Einführung in Open Source Intelligence. Die Teilnehmer werden in unterschiedliche Fähigkeiten unterrichtet: Festlegung Ihres Intelligence-Bedarfs, effiziente Internet-Recherche, Pflege des Quellenbewusstseins und Arbeit mit Offline-Informationsquellen.“

„Die Dimension und Skrupellosigkeit des Verrats“

>>Zeit<<

„Man kam in „konspirativen Wohnungen“, an versteckten Waldplätzen im Auto, Waldschonungen, Hotelzimmern zusammen. Der Eifer des Informanten kannte keine Grenzen: Selbst wenn er unter Fieber litt, erschien er zu vereinbarten Treffs. Einmal empfing er den Hauptabteilungsleiter Wiegand sogar am Krankenbett. Die Dimension und Skrupellosigkeit des Verrats, die sich in seiner IM-Akte finden, hat sich niemand vorstellen können. Ganz gelassen spricht Schnur es aus, als ich ihn am Berliner Bahnhof Zoo, quasi „konspirativ“, zum zweiten Mal auf eine Tasse Kaffee treffe: „Ja, ich bin ein Verräter“, so als wäre das etwas ganz Normales. Dabei fixiert mich sein Blick. 25 Jahre lang hat Wolfgang Schnur in diesem „Aggregatzustand“ gelebt.“

„Ja – Ich bin ein Verräter“

Zum allgemeinen Verständnis: Die kooperativen Treffen stellen keine exklusive Besonderheit der Stasi da, sondern gelten praktisch überall im Geheimdienstbereich als üblich. Offiziell enttarnt wurde Wolfgang Schnur zwar erst im Zuge der Wendezeit, allerdings war seine Geheimdiensttätigkeit schon lange vorher kein allzu großes Geheimnis mehr. Grund der Enttarnung: In der Regel stellen sich die Spione nicht besonders Geschickt bei ihrer Arbeit an und enttarnen sich auf diese Weise unfreiwillig selbst. Etwas gesunder-misstrauischer Menschenverstand ist eben auch ein Bestandteil von Open Source Intelligence.

Enttarnung: Spione stellen sich nicht besonders Geschickt bei ihrer Arbeit an 

Zwar werden in dem betreffenden Geheimdienstakten die Spione nur mit Aliasnamen – also Tarnnamen – geführt: Aber dennoch ist darüber eine Enttarnung möglich. Denn die Geheimdienstberichte geben normalerweise konkrete Begebenheiten wieder, bei dem für gewöhnlich eine überschaubare Anzahl von Menschen teilnahm. Es braucht daher nicht viel Phantasie, um zu rekonstruieren: Wer der Übeltäter letztlich war.

Agententätigkeit: Der Verrat von Freunden und Verwandten

Wolfgang Schnur wurde eine Zeitlang sogar als Ministerpräsident der DDR gehandelt: Doch die Bekanntgabe seiner Stasi-Tätigkeit beendete seine Karriere prompt. Er verlor auch seine Anwaltslizenz und kam wirtschaftlich nie mehr auf die Beine. Am Ende seines Leben verstarb er einsam und verbittert im Ausland. Unglücklicherweise gehört zum Leben eines Spions, eben auch der Verrat von Freunden und Verwandten dazu.