“15-Minuten-Stadt” – “Alles was du brauchst, kannst du in gerade einmal 15 Minuten per Fuß oder Fahrrad erreichen”

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In einer 15-Minuten-Stadt sollen alle Motorräder, Autos und sonstige fahrbare Untersätze – bis auf das Fahrrad – überflüssig sein. Schon etwas länger geistern Ideen von Planstädten herum, dabei ist dieser Geistesblitz bei aufmerksamen Beobachten wenig kreativ. Trotzdem: Was genau ist unter einer 15-Minuten-Stadt zu verstehen.

“In einer 15-Minuten-Stadt sind Autos nicht mehr notwendig”

>>Utopia<<

“In einer 15-Minuten-Stadt sind Autos nicht mehr notwendig: Dort lässt sich alles, was du brauchst, innerhalb einer Viertelstunde erreichen. … Stell dir vor, du trittst aus deiner Haustür hinaus auf die Straße und alles was du brauchst, kannst du in gerade einmal 15 Minuten per Fuß oder Fahrrad erreichen.”

“Alles was du brauchst, kannst du in gerade einmal 15 Minuten per Fuß oder Fahrrad erreichen”

Das Projekt einer 15-Minuten-Stadt hat schon konkrete Formen angenommen. Tatsächlich lassen sich über Internetportale solche Städte bereits ausfindig machen.

“Unsere Karte zeigt auf einen Blick, wo in einer Stadt die Stationen deines Alltags zu Fuß oder mit dem Rad in 15 Minuten erreichbar sind”

>>15-Minuten-Stadt<<

“Unsere Karte zeigt auf einen Blick, wo in einer Stadt die Stationen deines Alltags zu Fuß oder mit dem Rad in 15 Minuten erreichbar sind. … Das Konzept der 15-Minuten-Stadt kommt aus dem stadtplanerischen Kontext und beschreibt eine Stadt, in der alle Wege des Alltags in weniger als 15 Minuten bestritten werden können.”

“Konzept der 15-Minuten-Stadt kommt aus dem stadtplanerischen Kontext”

An dieser Stelle soll auf Hoyerswerda und Eisenhüttenstadt – respektive früher Stalinstadt – verwiesen werden. Die grundsätzliche Idee einer 15-Minuten-Stadt wurde dort in den Planungen bereits verwirklicht. Dies spielte sich um die Jahre 1950er Jahre ab.

Hoyerswerda: “Im Juni 1957 mit dem Aufbau einer völlig neuen Stadt jenseits der Schwarzen Elster”

>>Stadt Hoyerswerda<<

“Nach ersten Erweiterungen am Rande der Kleinstadt begann man im Juni 1957 mit dem Aufbau einer völlig neuen Stadt jenseits der Schwarzen Elster. Vorgesehen waren sieben Wohnkomplexe und ein neues Stadtzentrum.”

DDR-Version einer 15-Minuten-Stadt: “Vorgesehen waren sieben Wohnkomplexe und ein neues Stadtzentrum”

Die typischen DDR-Plattenbauten wurde nicht etwa wahllos in die Landschaft gesetzt, sondern zu Wohnkomplexen zusammengefasst. Selbstverständlich wurden Schulen, Kindergärten, Einkaufmöglichkeiten und Kultureinrichtungen in die Planungen miteinbezogen. Das Konzept kam aber ursprünglich aus der ehemaligen Sowjetunion her.

“Stalinstadt – eine Planstadt nach sozialistischen Grundsätzen”

>>Mareike Schadach<<

“Stalinstadt – eine Planstadt nach sozialistischen Grundsätzen – Stalinstadt wurde als sozialisitische Planstadt nach den „16 Grundsätzen des Städtebaus“ geplant und errichtet. Diese Grundsätze waren ab 1950 für etwa fünf Jahre lang das Leitbild für den Städtebau der DDR. Sie waren von den Idealvorstellungen der „sozialistischen Stadt“ geprägt. Bei der Planung orientierte man sich zudem an Vorbildern des sozialistischen Neoklassizismus der Stalin-Zeit und der preußisch-deutschen Architektur. “

Stalinstadt, heute Eisenhüttenstadt: “Sie waren von den Idealvorstellungen der „sozialistischen Stadt“ geprägt”

Die Architektur einer “sozialisitische Planstadt” ist nicht auf den ehemaligen Gebiet der DDR beschränkt, sondern in weiten Teilen der ehemaligen RGW-Staaten sichtbar. Insbesondere das Thema “sozialer Wohnungsbau” hat ungemein an Fahrt aufgenommen.