Das Hauptziel dabei ist, die sorbische Sprache in Dörfern, Familien und weiteren Kreisen, in denen noch täglich Sorbisch gesprochen wird, zu erhalten, und sie dort, wo sie verschwunden ist, wiederzubeleben. Die Ideen gehen von punktuellen Verbesserungsvorschlägen innerhalb des staatlichen Schulsystems über den Verband sorbischer Schulen und Vorstellungen zu sorbischen privaten Schulen bis hin zu weitreichender öffentlich-rechtlicher Bildungsautonomie mit umfangreichen Gestaltungsspielräumen.
Initiatoren aus dem Serbski Sejm und seinem Umfeld waren unter anderem im April dieses Jahres auf der Hauptversammlung der Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V. Dort stellte sich die Domowina das ambitionierte Ziel, 100.000 Sprecher bis zum Ende des Jahrhunderts erreichen zu wollen. Die Initiatoren haben einen mutigen Schritt zur oft diskutierten Bildungsautonomie vorgeschlagen. Die Resonanz war gut und verschiedene Ideen wurden konkretisiert. Außerdem fragten insbesondere Lehrkräfte die Initiatoren, wie sie einbezogen werden sollen. Schließlich wurde ein Projektkonzept vorbereitet, welches wir gern gemeinsam diskutieren wollen.
Vorgesehen ist, ein wissenschaftliches Konzept von einem Fachinstitut erstellen zu lassen, in welchem alle Fragen und Varianten erörtert werden sollen, wie das sorbische Bildungssystem am besten gestaltet werden könnte. Verschiedene Varianten sollen zunächst gesammelt und unter verschiedenen Aspekten erörtert werden, zum Beispiel Verantwortung für die Schulnetzplanung, Verantwortung für den Einsatz der Lehrer inkl. Voraussetzungen für deren Einstellung, Verhältnisse der Angestellten (privater, staatlicher / eigener öffentlicher Dienst), notwendiger finanzieller Umfang und Finanzmodelle sowie rechtliche und politische Aspekte der Durchsetzbarkeit. Es geht also um die mit dem Bundesministerium des Innern 2010 ausgearbeiteten Optionen der Übernahme hoheitlicher Aufgaben im Bereich Bildung im Rahmen des nationalen Rechts. Vorteile und Probleme sowie Chancen und Risiken müssen dann im Ganzen abgewogen werden, damit endlich eine äußerst wichtige Entscheidung für die Zukunft unseres Volkes getroffen werden kann.
Das genannte Wissenschaftsteam soll eng mit dem Projektbeirat zusammenarbeiten, in dem möglichst alle Akteure vertreten sein sollten. Die Exkursion des Serbski sejm auf Einladung der Slavonic Europe nach Ostbelgien, einer autonomen deutschsprachigen Gemeinschaft in Ostbelgien, bot dazu einen guten und förderlichen Auftakt zum Projekt. Weitere inspirierende Exkursionen zu Best Practice-Beispielen in Europa sollten im Laufe des Projekts folgen.
Auf unserem Vorbereitungstreffen soll auch über die Finanzierung des Projekts gesprochen werden. Deshalb laden wir alle Akteure herzlich ein für den
27. Oktober 2023, 18 Uhr
nach Bautzen/Budyšin, Alte Post, Postplatz 3 (Eingang gegenüber Serbski dom, 2. OG, Seminarraum „Schreiberplan”) oder Teilnahme per Videokonferenz: https://bbb.piratensommer.de/b/hag-0yp-bwj-snl (mit freundlicher Unterstützung der Piratenpartei)
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