Synthetische Kraftstoffe versus Wasserstoff als “ewige Zukunftstechnologie”

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Schon mal etwas von BMW Hydrogen 7 gehört? Es war ein Wasserstoff-Auto mit Benzinmotor gewesen. Der BMW Hydrogen 7 ist ein revolutionäres Fahrzeug, das Wasserstoff als Treibstoff nutzt. Dieses Auto ist eine Kombination aus einem Benzinmotor mit Wasserstoff-Antrieb.. Der Vorteil dieser Kombination ist, dass der Motor sowohl auf Benzin als auch auf Wasserstoff fahren kann.

“Wasserstoff” – “Sein verheerend schlechter Wirkungsgrad”

>>Heise.de<<

“Der Grundgedanke war, einen konventionellen Verbrennungsmotor so umzubauen, dass er sowohl mit Wasserstoff als auch mit Benzin fahren konnte. So hätte der Wagen theoretisch sehr schnell in die Serienproduktion gehen können. Die Umbaumaßnahmen wären – sieht man von der Lagerung des Wasserstoffs ab – minimal gewesen. Das größte Problem des Verbrennungsmotors bleibt damit aber erhalten: Sein verheerend schlechter Wirkungsgrad. Bei einem Brennstoffzellenauto wandelt die Brennstoffzelle den im Tank mitgeführten Wasserstoff in Energie um. Über eine Traktionsbatterie wird diese dann an den Elektromotor geschickt. Der Wirkungsgrad liegt bei etwa fünfzig Prozent. Ein Verbrennungsmotor – egal ob er Wasserstoff oder Benzin verheizt – ist etwa halb so effizient.”

BMW Hydrogen 7: “Der Wagen theoretisch sehr schnell in die Serienproduktion gehen können”

Trotzdem stellen diese Zahlen nur ein Teilrechnung dar. Denn der Wasserstoff muss zunächst hergestellt werden.

“Wasserstoff als Energieträger zunächst in hinreichenden Mengen, mit grünem Strom und zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert werden”

>>Motor.at<<

“Konkret heißt das: Während für die BMW Group langfristige durchaus Potenzial im Brennstoffzellen-Antrieb sieht, wird sie ihren Kunden kurzfristig noch kein Serienfahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie anbieten. … „Aus unserer Sicht muss Wasserstoff als Energieträger zunächst in hinreichenden Mengen, mit grünem Strom und zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert werden. Zudem sei die benötigte Infrastruktur nicht vorhanden, es fehlt an einem flächendeckenden Netz an Wasserstofftankstellen.”

“Infrastruktur nicht vorhanden, es fehlt an einem flächendeckenden Netz an Wasserstofftankstellen”

Angesichts ständig steigender Strompreise und der allgemeinen Energieknappheit stellt sich die Frage: Wo der viele Strom eigentlich herkommen soll? Zumal Wasserstoff eine Form der Energiespeicherung ist.

“BMW den Wasserstoff flüssig speichert, muss er mit einer Temperatur von Minus 250 Grad Celsius getankt und gelagert werden”

>>Spiegel<<

“Weil BMW den Wasserstoff flüssig speichert, muss er mit einer Temperatur von Minus 250 Grad Celsius getankt und gelagert werden. Dafür haben die Bayern einen doppelwandigen Tank entwickelt, dessen Wände aus jeweils nur zwei Millimeter dünnem Edelstahl hergestellt werden. Dazwischen allerdings ist eine 30 Millimeter dicke Spezialschicht, die so gut isoliert wie 17 Meter Styropor.”

“Wasserstoff flüssig speichert” – “Doppelwandigen Tank entwickelt” – “30 Millimeter dicke Spezialschicht”

Da der Wasserstoff im Tank nicht aktiv gekühlt wird, muss er – sofern dieser nicht verfahren wird – mit Zeit in gasförmigen Zustand abgelassen werden. Die technischen und wirtschaftlichen Probleme dieser Technologie sind Jahrzehnten bekannt.

„Die Brennstoffzelle sei 1980 acht bis zehn Jahre von der Serienreife entfernt“

>>Spiegel<<

„Die ewige Zukunftstechnologie – Selbst wenn die Hersteller die Kosten in den Griff bekämen, mangelte es an der nötigen Infrastruktur: Nicht einmal ein Dutzend der vielen tausend Tankstellen in Deutschland bietet Wasserstoff an. Spötter behaupten, die Brennstoffzelle sei 1980 acht bis zehn Jahre von der Serienreife entfernt gewesen – und sei es 30 Jahre später immer noch. Skeptiker halten die Brennstoffzelle deshalb für ein Milliardengrab.“

„Die ewige Zukunftstechnologie” – „Skeptiker halten die Brennstoffzelle deshalb für ein Milliardengrab“

Speziell beim Wasserstoff werden nur allzu gerne die tatsächlichen oder vermeintlichen Vorzüge im Vordergrund gestellt. Im Vergleich zu anderen Hybridfahrzeugen hat es den Vorteil, dass es weniger Abgase produziert, wodurch die Umweltbelastung reduziert wird. Aber es geht noch weiter.

“Wasserstoff gilt als ein Motor im Lausitzer Strukturwandel nach dem Braunkohleausstieg”

>>Staatsfunk “Rundfunk Berlin-Brandenburg” <<

“Niedersächsisches Unternehmen stellt Wasserstoff-Lkw auf Lausitzring vor – So seien die Fahrzeuge völlig emmissionsfrei, da Motor, Getriebe und Antriebsachse ersetzt worden seien. “Im Verkehr, im Speditionsalltag kann das Fahrzeug genauso genutzt werden, wie ein Diesel-Lkw”, so Körner. … Die Umrüstung der Fahrzeuge wird mit Bundesmitteln gefördert. Zwölf Lkw sollen Anfang des nächsten Jahres an verschiedene Speditionen ausgeliefert werden. Wasserstoff gilt als ein Motor im Lausitzer Strukturwandel nach dem Braunkohleausstieg.”

“Die Umrüstung der Fahrzeuge wird mit Bundesmitteln gefördert”

Natürlich lässt sich mit staatlichen Fördermitteln so ziemlich alles fördern. – Nur welche Aussagekraft hat dies? Weder wird im Artikel geklärt, wo der Strom für den vielen Wasserstoff herkommen soll, noch wird erwähnt, dass das erste Wasserstoffauto bereits im Jahr 1978 unterwegs war. Die grundlegenden Probleme dieser Technologie wurden in all dieser Zeit nie wirklich gelöst. Sicherlich mag Wasserstoff in der Nische seine Berechtigung haben. – Aber das war auch niemals anders gewesen. Zur Abwechselung könnte mal ein Blick auf echte Zukunftstechnologie geworfen werden.

IGCC-Prozess : „Kohle gleichzeitig auch stofflich nutzen zu können“

>>Kraftwerkforschung<<

„Der IGCC-Prozess bietet mit der Kohlevergasung die Möglichkeit, die Kohle gleichzeitig auch stofflich nutzen zu können. Mit der Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen und Grundstoffe für die chemische Industrie können diese Kraftwerke die Abhängigkeit vom Öl verringern.“

„Erzeugung von synthetischen Kraftstoffen und Grundstoffe für die chemische Industrie“

Statt Wasserstoff ließen sich einfach E-Kraftstoffe – sprich synthetische Treibstoffe – herstellen. Dieser kann problemlos im – vorhandenen – Tankstellen und Fahrzeugen ohne Umrüstungen genutzt werden. Damit ist die ganze Wasserstofftechnologie – im hiesigen verfolgten Ansatz – bereits veraltet und obsolet. Anders als die ferne Wasserstoffutopie sind E-Kraftstoffe schon flächendeckend im täglichen Praxiseinsatz.