… und wenn die Ewigkeit als Option ausfällt – Zeitdilatation: “Raum und Zeit gemeinsam zu krümmen”

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Noch bevor der erste Mensch tatsächlich das Weltall “betrat” , da war die Idee eines interstellaren Raumschiffs bereits zu Ende gedacht. Keine futuristischen Antriebe oder utopische Technologien, sondern es sollten nur greifbare Lösungen her. Ein solches Raumschiff ließe sich auch realisieren, aber es sind noch vielversprechendere Lösungen vorhanden.

“Keine zwingenden physikalischen Gründe dagegen, ein Generationenraumschiff zu bauen”

>>Asteroid Now von Florian Freistetter (Buch) <<

“Es sprechen keine zwingenden physikalischen Gründe dagegen, ein Generationenraumschiff zu bauen, und vermutlich würde es sich mit der heutigen Technik bewerkstelligen lassen. Aber es wäre eine enorm komplexe und riskante Aufgabe, die wir auch erst dann angehen könnten, wenn wir wesentlich besser über die ökologischen Vorgänge Bescheid wissen, die uns das Überleben sichern.”

“Generationenraumschiff” – “Aber es wäre eine enorm komplexe und riskante Aufgabe”

Mit heutigen technischen Mitteln ließe sich ein Generationenraumschiff verwirklichen und es könnte tatsächlich den interstellaren Raumsder Raum zwischen verschiedenen Sternen – überwinden. Dummerweise wäre die Reisezeit sehr lang. Alleine  der “nächstgelegene” Stern ist für das menschliche Vorstellungsvermögen unvorstellbar weit weg,

“Radiosignal – mit immerhin Lichtgeschwindigkeit – bräuchte jeweils 20 Jahre für den Hin- und Rückweg”

>>Urknall, Weltall und das Leben von Harald Lesch & Josef M. Gaßner (Buch) <<

“Lesch: „Vorgarten“ ist ja ein netter Ausdruck angesichts dieser Entfernungen. Sogar ein Radiosignal – mit immerhin Lichtgeschwindigkeit – bräuchte jeweils 20 Jahre für den Hin- und Rückweg. Für derartige Brieffreundschaften muss man schon sehr viel Geduld aufbringen.

 

Gaßner: Für einen spontanen Überraschungsbesuch wären wir länger unterwegs als die bisherige Menschheitsgeschichte. Beim Start eines Raumschiffs wüssten alle Beteiligten, dass sie, einschließlich ihrer zukünftigen Kinder, Enkel und Urenkel, die unterwegs erst geboren würden, niemals zu Lebzeiten dort ankommen könnten. Von den sozialen Spannungen auf einem derartigen Generationenraumschiff ganz zu schweigen.”

“on den sozialen Spannungen auf einem derartigen Generationenraumschiff ganz zu schweigen”

Zwar würde ein Generationenraumschiff eine technisch greifbare Lösung darstellen, aber unter richtiger interstellare Raumfahrt stellen sich viele Menschen doch etwas anderes vor. Sicherlich hat dazu auch das Sciencefiction-Genre seinen Teil dazu beigetragen. Häufig können darin die Protagonisten riesige Entfernungen mit Leichtigkeit überwinden und physikalische Gesetze werden schon mal sehr großzügig ausgelegt. Allerdings stellen Entfernungen im Weltall nur relative Größen dar und als “Anschauungsobjekt” macht es das “örtliche Zentralgestirn” – respektive die Sonne – vor.

“Sterne mit ihrer Anziehungskraft den Raum krümmen”

>> Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt<<

“Eine von Einsteins Annahmen besagt, dass große Masseansammlungen wie etwa Sterne mit ihrer Anziehungskraft den Raum krümmen. Der Raum – das Weltall – ist demzufolge also nichts Statisches, kein leeres „Etwas“, das immer gleich bleiben würde, wie man bis dahin dachte. Sondern der Raum würde durch Masse verformt, verzerrt!”

“Raum – das Weltall – ist demzufolge also nichts Statisches”

Durch ihre schiere Masse kann die Sonne nicht nur Planeten in einer konstanten Umlaufbahn halten, sondern sie übt Einfluss auf Raum und Zeit aus. Streng genommen ist weder Raum, noch Zeit – im kosmischen Dimensionen – etwas statisches.

“Wenn man Raum und Zeit als eine Einheit auffasst”

>>Spektrum.de<<

“Ganz verstehen kann man die Gravitation erst, wenn man Raum und Zeit als eine Einheit auffasst. Dem Raum mit seinen drei Dimensionen, die jetzt sogar Einzug ins Kino gefunden haben, wird die Zeit als weitere Dimension zugeordnet. Das ist keineswegs eine neue Idee Einsteins. Neu war vor fast hundert Jahren lediglich die Idee Raum und Zeit gemeinsam zu krümmen um damit die Gravitation zu erklären.”

“Raum und Zeit gemeinsam zu krümmen um damit die Gravitation zu erklären”

Dieses Konzept ließe auf die Technik übertragen und dann wären die Entfernungen zu anderen Sternen immer noch sehr hoch, aber durch die Krümmung des Raumes würde sich die Distanz relativieren. Mit der Einstein-Rosen- Brücke ist Konzept sogar auf die Spitze getrieben. Damit würde die Entfernung zu weit entfernten Sonnensystemen in regelrecht greifbare Nähe rücken. Auch dieses Konzept wurde schon ausgiebig im Sciencefiction-Genre verarbeitet. Die unschönen Nebeneffekte wurden dabei aber ausgeblendet.

“Und dann ist da ja auch noch das Problem der Zeitdilatation”

>>Welt<<

“Und dann ist da ja auch noch das Problem der Zeitdilatation, die schon bei annähernd Lichtgeschwindigkeit zum Problem wird. Denn du könntest nie rechtzeitig in die Heimat zurückkehren. Während für dich auf dem Raumschiff die Zeit normal vergehen würde, wäre bei deiner Ankunft auf der Erde schon wesentlich mehr Zeit vergangen. Vielleicht gäbe es den Planeten schon gar nicht mehr.”

“Zeitdilatation” – “Vielleicht gäbe es den Planeten schon gar nicht mehr”

Bei dieser Art zu “Reisen” wäre die Geschwindigkeit beinahe irrelevant. Denn durch die Krümmung des Raumes würden sich nicht nur die Distanzen relativieren, sondern es würde sich auch die Zeit verändern. Mehr noch: Die Gravitationseffekte würden vermutlich die Menschen an Bord nicht überleben. Schon alleine bei gewöhnlichen irdischen Kampfflugzeugen treten unvermeidbare G-Kräfte auf. Dieses hypothetische Raumschiff müsste also wie eine “Minierde” seine eigene Raum-Zeit künstlich erzeugen und zusätzlich vor den Gravitationseffekten außerhalb des Raumschiffes schützen. Es wäre wohl eher mit einem heutigen Atom-U-Boot zu vergleichen, was ebenfalls eine künstliche Atmosphäre im Inneren erzeugt und gleichzeitig vor der tödlichen Tiefe schützt.