Debatte um SUV-Verbot: Warum der ländlichen Raum vergessen wird

Screenshot youtube.com Screenshot youtube.com

Könnte ein SUV-Verbot kommen? Zumindest wird über diverse diverse Einschränkungen und höhere Steuern laut nachgedacht. Die Fahrzeuge sollen viel zu viel Gewicht auf die Waage bringen und noch mehr Treibstoff verbrauchen. Doch es ist auffällig: Die ganze Diskussion wird mehr aus einer Blase herausgeführt.

“Droht ein SUV-Verbot?”

>>Auto Bild<<

“Droht ein SUV-Verbot? – “Es ist völlig absurd, 1,9 Tonnen Gewicht zur Beförderung von durchschnittlich 80 Kilogramm Mensch zu bauen.” … daher sollte es nun “völlig übermotorisierte Panzermodelle” richten.”

SUV: “1,9 Tonnen Gewicht zur Beförderung von durchschnittlich 80 Kilogramm Mensch”

Dabei wird aber gerne vergessen: Selbst beim verhältnismäßig kleinen Fahrzeug VW-Golf kommen ebenfalls – als Leergewicht – bis zu 1,6 Tonnen an Gewicht zusammen. Bei reinen E-Autos werden solche Werte noch viel schneller erreicht. Es ist also mitnichten ein reines SUV-Problem. Zumal Fahrzeuge nicht nur einen Menschen mit 80 Kilogramm an Gewicht transportieren. Das lässt besonders bei den frühen Anfängen des Unimogs beobachten.

Unimog als Urvater des modernen SUV? 

>>Henne Nutzfahrzeuge<<

“Der Unimog in der Landwirtschaft – … begannen die Entwicklungen für das Universal-Motor-Gerät als Arbeitsmaschine für den landwirtschaftlichen Einsatz. Bis heute hat sich der Unimog als flexibles, sicheres, schnelles und sparsames Fahrzeug in der Landwirtschaft bewährt. … Mit bis zu 300 PS steht der Unimog als unermüdliches Arbeitstier bei der Aussaat, bei Pflanzenschutzarbeiten oder bei Futtermitteltransporten zur Verfügung.”

“Universal-Motor-Gerät als Arbeitsmaschine für den landwirtschaftlichen Einsatz”

Unimog als Urvater des modernen SUV? – Die These mag vielleicht etwas gewagt sein, aber der Begriff “SUV” – respektive “Sports Utility Vehicles” – ist nirgends verbindlich definiert. Außerdem fielen die frühen Unimogs ein ganzes Stück kleiner aus. Aber am Grundprinzip hat sich über die Jahre wenig verändert: Das Fahrzeug sollte in der Landwirtschaft seine Dienste tun, aber eben auch die Fahrt zum Einkaufen ermöglichen. Vereinfacht: Es sollte also ursprünglich Traktor und PKW vereinigen. Teilweise mag der moderne Unimog aus dieser Rolle nun herausgewachsen sein: Trotzdem sind genau diese Kriterien noch heute gefragt.

“Ein SUV aufgrund der größeren Bodenfreiheit eine höhere Robustheit im Alltag”

>>ADAC<<

“Der Fahrer sitzt leicht erhöht und sieht besser auf das Verkehrsgeschehen – allein schon dadurch fühlt er sich sicherer. Auch gestaltet sich das Ein- und Aussteigen bequemer, was gerade für ältere Autofahrer ein wichtiges Argument ist. Darüber hinaus bietet ein SUV aufgrund der größeren Bodenfreiheit eine höhere Robustheit im Alltag. Und hat der SUV auch noch einen Allradantrieb, steht dem Befahren von Feldwegen und Wiesen nichts mehr im Wege – sofern dies vom Waldbesitzer überhaupt erlaubt ist und die meist montierten Straßenreifen den Vortrieb nicht vorzeitig beenden.”

“Allradantrieb” – “Steht dem Befahren von Feldwegen und Wiesen nichts mehr im Wege”

Gerade im ländlichen Raum wird gerne über den teils schlechten Straßenzustand und sporadischen Winterdienst großzügig hinweggesehen: Bodenfreiheit und Allradantrieb kann also in manchen Situationen durchaus nützlich sein. Auch die Anhängelast stellt für viele Menschen ein wichtiges Kriterium dar. Kurzum: Das Auto muss auf dem Lande verschiedene Rollen ausfüllen. Das Argument: “Es ist völlig absurd, 1,9 Tonnen Gewicht zur Beförderung von durchschnittlich 80 Kilogramm Mensch zu bauen.” – Es dürfte wohl eher die verengte Sichtweise eines Bewohners des urbanen Raums darstellen.